Wenn du et jedem Recht make willst
Wenn man es jedem Recht machen will
Text Mundart
Text hochdeutsch
darum wandern wir mit gutem Mut.
Nehmen uns den Esel an die Hand
und ziehen durch das Selfkantland.
„Ich, der Vater setze mich auf das Tier
und du mein Sohn nimmst ihn vorne an die Leine.“
Nun wanderte das Trio von zu Hause los.
Vier Esel und vier Männerbeine.
Gemütlich ging es durch die Natur,
vorbei an Feld und Ackerflur,
Wie sie nun eine Zeit gegangen sind,
stand am Wegesrand ein Wandersmann.
„He Vater, höre mir mal zu,
das geht nicht unter meinem Hut,
was ich hier sehe, das gefällt mir nicht.
Der kleine Junge läuft neben dem Esel,
doch du bist stark und kräftig auf den Beinen
und der Sohn ist schmächtig und klein.“
„Junge setz du dich auf den Esel drauf
und ich nehme ihn an die Leine.“
Weiter ging der Eselsritt gemütlich Schritt für Schritt.
Da kommt ein zweiter Wandersmann
von weitem laut schimpfend und ruft:
„So ist die Jugend wie man sie kennt,
der arme, alte , krumme Vater muss neben dem Esel laufen,
Schäme dich du junger Patron, das ist nicht schön,
dein Vater hat ein Leben lang gearbeitet und geackert und sich redlich abgerackert
Ich meine Bursche, es wird bald Zeit
ich finde du gehst zu weit.“
wir setzen uns jetzt beide auf dem Esel drauf.“
Weiter ging es durch die Natur
vorbei an Bach und Ackerflur.
Da kommt der dritte Wandergeselle.
„Halt, bleibt mal stehen hier an dieser Stelle,
was sind das denn für Manieren,
sitzen mit zwei Mann auf dem Tier
ihr reitet hier durch Wald und Flur
ohne Rücksicht auf die Kreatur,
Gleich nehme ich meinen Wanderstab und schlage euch von dem Esel runter!“
dass es so weit kommen konnte.
„Junge“ spricht der Vater,
„jetzt setzt sich keiner mehr auf den Esel,
wir nehmen ihn beide an die Leine.“
Gemütlich ging es weiter Schritt für Schritt
und der Esel lief hinterher.
„Ich muss lachen, dass ich nicht mehr laufen kann.
Was seid ihr denn für Gesellen?
Das müsst ihr mir mal erzählen.
Warum sitzt nicht wenigstens einer auf dem Esel?
Ich glaube, ihr seid nicht gut im Kopf.“
Wir machen heute alles verkehrt.
Ich habe mal überlegt,
wir brechen von dem Baum den dicken Ast ab.
Wir knoten dem Esel die Beine zusammen
und mit dem Kopf nach unten tragen wir ihn nach Hause.
Wir legen uns den Ast auf dem Rücken
und buckeln ihn das letzte Stück.“
müde waren sie in den Beinen.
Sehr lange saßen Vater und Sohn zusammen
und haben über die verschiedenen Meinungen
erzählt.
Dabei wurde es Mitternacht.
Da spricht der Vater bedächtig.
„Die Wanderer kamen marschiert und haben uns heftig kritisiert.
Der erste Wandersmann sprach, es wäre nicht Recht.
Der zweite, machte die Jugend schlecht,
der dritte hat uns sogar mit dem Stock bedroht
und der vierte meinte, wir wären im Kopf etwas durcheinander.
Ich denke mein Sohn du hast heute viel dazu gelernt
über richtig, falsch, recht und schlecht,
darum sage ich dir, versuche es mal jedem Esel Recht zu machen.“
Text Mundart
Text hochdeutsch
Wenn man es jedem Recht machen will
Die Sonne scheint und das Wetter ist gut,
darum wandern wir mit gutem Mut.
Nehmen uns den Esel an die Hand
und ziehen durch das Selfkantland.
„Ich, der Vater setze mich auf das Tier
und du mein Sohn nimmst ihn vorne an die Leine.“
Nun wanderte das Trio von zu Hause los.
Vier Esel und vier Männerbeine.
Gemütlich ging es durch die Natur,
vorbei an Feld und Ackerflur,
Wie sie nun eine Zeit gegangen sind,
stand am Wegesrand ein Wandersmann.
„He Vater, höre mir mal zu,
das geht nicht unter meinem Hut,
was ich hier sehe, das gefällt mir nicht.
Der kleine Junge läuft neben dem Esel,
doch du bist stark und kräftig auf den Beinen
und der Sohn ist schmächtig und klein.“
„Gut,“ spricht der Vater,
„Junge setz du dich auf den Esel drauf
und ich nehme ihn an die Leine.“
Weiter ging der Eselsritt gemütlich Schritt für Schritt.
Da kommt ein zweiter Wandersmann
von weitem laut schimpfend und ruft:
„So ist die Jugend wie man sie kennt,
der arme, alte , krumme Vater muss neben dem Esel laufen,
Schäme dich du junger Patron, das ist nicht schön,
dein Vater hat ein Leben lang gearbeitet und geackert und sich redlich abgerackert
Ich meine Bursche, es wird bald Zeit
ich finde du gehst zu weit.“
„So mein Junge nun rücke etwas auf,
wir setzen uns jetzt beide auf dem Esel drauf.“
Weiter ging es durch die Natur
vorbei an Bach und Ackerflur.
Da kommt der dritte Wandergeselle.
„Halt, bleibt mal stehen hier an dieser Stelle,
was sind das denn für Manieren,
sitzen mit zwei Mann auf dem Tier
ihr reitet hier durch Wald und Flur
ohne Rücksicht auf die Kreatur,
Gleich nehme ich meinen Wanderstab und schlage euch von dem Esel runter!“
Vater und Sohn waren leicht benommen,
dass es so weit kommen konnte.
„Junge“ spricht der Vater,
„jetzt setzt sich keiner mehr auf den Esel,
wir nehmen ihn beide an die Leine.“
Gemütlich ging es weiter Schritt für Schritt
und der Esel lief hinterher.
Da kommt ein vierter Wandersmann.
„Ich muss lachen, dass ich nicht mehr laufen kann.
Was seid ihr denn für Gesellen?
Das müsst ihr mir mal erzählen.
Warum sitzt nicht wenigstens einer auf dem Esel?
Ich glaube, ihr seid nicht gut im Kopf.“
„So, mein Sohn, nun weiß ich auch nicht mehr weiter.
Wir machen heute alles verkehrt.
Ich habe mal überlegt,
wir brechen von dem Baum den dicken Ast ab.
Wir knoten dem Esel die Beine zusammen
und mit dem Kopf nach unten tragen wir ihn nach Hause.
Wir legen uns den Ast auf dem Rücken
und buckeln ihn das letzte Stück.“
Spät kam das Trio zu Hause an,
müde waren sie in den Beinen.
Sehr lange saßen Vater und Sohn zusammen
und haben über die verschiedenen Meinungen
erzählt.
Dabei wurde es Mitternacht.
Da spricht der Vater bedächtig.
„Die Wanderer kamen marschiert und haben uns heftig kritisiert.
Der erste Wandersmann sprach, es wäre nicht Recht.
Der zweite, machte die Jugend schlecht,
der dritte hat uns sogar mit dem Stock bedroht
und der vierte meinte, wir wären im Kopf etwas durcheinander.
Ich denke mein Sohn du hast heute viel dazu gelernt
über richtig, falsch, recht und schlecht,
darum sage ich dir, versuche es mal jedem Esel Recht zu machen.“
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Wenn man es jedem Recht machen will
Die Sonne scheint und das Wetter ist gut,
darum wandern wir mit gutem Mut.
Nehmen uns den Esel an die Hand
und ziehen durch das Selfkantland.
„Ich, der Vater setze mich auf das Tier
und du mein Sohn nimmst ihn vorne an die Leine.“
Nun wanderte das Trio von zu Hause los.
Vier Esel und vier Männerbeine.
Gemütlich ging es durch die Natur,
vorbei an Feld und Ackerflur,
Wie sie nun eine Zeit gegangen sind,
stand am Wegesrand ein Wandersmann.
„He Vater, höre mir mal zu,
das geht nicht unter meinem Hut,
was ich hier sehe, das gefällt mir nicht.
Der kleine Junge läuft neben dem Esel,
doch du bist stark und kräftig auf den Beinen
und der Sohn ist schmächtig und klein.“
„Gut,“ spricht der Vater,
„Junge setz du dich auf den Esel drauf
und ich nehme ihn an die Leine.“
Weiter ging der Eselsritt gemütlich Schritt für Schritt.
Da kommt ein zweiter Wandersmann
von weitem laut schimpfend und ruft:
„So ist die Jugend wie man sie kennt,
der arme, alte , krumme Vater muss neben dem Esel laufen,
Schäme dich du junger Patron, das ist nicht schön,
dein Vater hat ein Leben lang gearbeitet und geackert und sich redlich abgerackert
Ich meine Bursche, es wird bald Zeit
ich finde du gehst zu weit.“
„So mein Junge nun rücke etwas auf,
wir setzen uns jetzt beide auf dem Esel drauf.“
Weiter ging es durch die Natur
vorbei an Bach und Ackerflur.
Da kommt der dritte Wandergeselle.
„Halt, bleibt mal stehen hier an dieser Stelle,
was sind das denn für Manieren,
sitzen mit zwei Mann auf dem Tier
ihr reitet hier durch Wald und Flur
ohne Rücksicht auf die Kreatur,
Gleich nehme ich meinen Wanderstab und schlage euch von dem Esel runter!“
Vater und Sohn waren leicht benommen,
dass es so weit kommen konnte.
„Junge“ spricht der Vater,
„jetzt setzt sich keiner mehr auf den Esel,
wir nehmen ihn beide an die Leine.“
Gemütlich ging es weiter Schritt für Schritt
und der Esel lief hinterher.
Da kommt ein vierter Wandersmann.
„Ich muss lachen, dass ich nicht mehr laufen kann.
Was seid ihr denn für Gesellen?
Das müsst ihr mir mal erzählen.
Warum sitzt nicht wenigstens einer auf dem Esel?
Ich glaube, ihr seid nicht gut im Kopf.“
„So, mein Sohn, nun weiß ich auch nicht mehr weiter.
Wir machen heute alles verkehrt.
Ich habe mal überlegt,
wir brechen von dem Baum den dicken Ast ab.
Wir knoten dem Esel die Beine zusammen
und mit dem Kopf nach unten tragen wir ihn nach Hause.
Wir legen uns den Ast auf dem Rücken
und buckeln ihn das letzte Stück.“
Spät kam das Trio zu Hause an,
müde waren sie in den Beinen.
Sehr lange saßen Vater und Sohn zusammen
und haben über die verschiedenen Meinungen
erzählt.
Dabei wurde es Mitternacht.
Da spricht der Vater bedächtig.
„Die Wanderer kamen marschiert und haben uns heftig kritisiert.
Der erste Wandersmann sprach, es wäre nicht Recht.
Der zweite, machte die Jugend schlecht,
der dritte hat uns sogar mit dem Stock bedroht
und der vierte meinte, wir wären im Kopf etwas durcheinander.
Ich denke mein Sohn du hast heute viel dazu gelernt
über richtig, falsch, recht und schlecht,
darum sage ich dir, versuche es mal jedem Esel Recht zu machen.“
Wilhelm Küsters wurde 1949 in Selfkant-Stein geboren. Schon in jungen Jahren wurde er in der Volksschule Höngen von seinem Lehrer Johannes Klaßen mit Gedichten und Geschichten im Selfkant Dialekt konfrontiert. Schließlich fing er selbst an, Gedichte und Geschichten in Reimform zu schreiben und vorzutragen.
Weitere Texte aus der Zone Selfkant-Platt:
Wenn du et jedem Recht make willst - Wenn man es jedem Recht machen will
darum wandern wir mit gutem Mut.
Nehmen uns den Esel an die Hand
und ziehen durch das Selfkantland.
„Ich, der Vater setze mich auf das Tier
und du mein Sohn nimmst ihn vorne an die Leine.“
Nun wanderte das Trio von zu Hause los.
Vier Esel und vier Männerbeine.
Gemütlich ging es durch die Natur,
vorbei an Feld und Ackerflur,
Wie sie nun eine Zeit gegangen sind,
stand am Wegesrand ein Wandersmann.
„He Vater, höre mir mal zu,
das geht nicht unter meinem Hut,
was ich hier sehe, das gefällt mir nicht.
Der kleine Junge läuft neben dem Esel,
doch du bist stark und kräftig auf den Beinen
und der Sohn ist schmächtig und klein.“
„Junge setz du dich auf den Esel drauf
und ich nehme ihn an die Leine.“
Weiter ging der Eselsritt gemütlich Schritt für Schritt.
Da kommt ein zweiter Wandersmann
von weitem laut schimpfend und ruft:
„So ist die Jugend wie man sie kennt,
der arme, alte , krumme Vater muss neben dem Esel laufen,
Schäme dich du junger Patron, das ist nicht schön,
dein Vater hat ein Leben lang gearbeitet und geackert und sich redlich abgerackert
Ich meine Bursche, es wird bald Zeit
ich finde du gehst zu weit.“
wir setzen uns jetzt beide auf dem Esel drauf.“
Weiter ging es durch die Natur
vorbei an Bach und Ackerflur.
Da kommt der dritte Wandergeselle.
„Halt, bleibt mal stehen hier an dieser Stelle,
was sind das denn für Manieren,
sitzen mit zwei Mann auf dem Tier
ihr reitet hier durch Wald und Flur
ohne Rücksicht auf die Kreatur,
Gleich nehme ich meinen Wanderstab und schlage euch von dem Esel runter!“
dass es so weit kommen konnte.
„Junge“ spricht der Vater,
„jetzt setzt sich keiner mehr auf den Esel,
wir nehmen ihn beide an die Leine.“
Gemütlich ging es weiter Schritt für Schritt
und der Esel lief hinterher.
„Ich muss lachen, dass ich nicht mehr laufen kann.
Was seid ihr denn für Gesellen?
Das müsst ihr mir mal erzählen.
Warum sitzt nicht wenigstens einer auf dem Esel?
Ich glaube, ihr seid nicht gut im Kopf.“
Wir machen heute alles verkehrt.
Ich habe mal überlegt,
wir brechen von dem Baum den dicken Ast ab.
Wir knoten dem Esel die Beine zusammen
und mit dem Kopf nach unten tragen wir ihn nach Hause.
Wir legen uns den Ast auf dem Rücken
und buckeln ihn das letzte Stück.“
müde waren sie in den Beinen.
Sehr lange saßen Vater und Sohn zusammen
und haben über die verschiedenen Meinungen
erzählt.
Dabei wurde es Mitternacht.
Da spricht der Vater bedächtig.
„Die Wanderer kamen marschiert und haben uns heftig kritisiert.
Der erste Wandersmann sprach, es wäre nicht Recht.
Der zweite, machte die Jugend schlecht,
der dritte hat uns sogar mit dem Stock bedroht
und der vierte meinte, wir wären im Kopf etwas durcheinander.
Ich denke mein Sohn du hast heute viel dazu gelernt
über richtig, falsch, recht und schlecht,
darum sage ich dir, versuche es mal jedem Esel Recht zu machen.“
Wilhelm Küsters wurde 1949 in Selfkant-Stein geboren. Schon in jungen Jahren wurde er in der Volksschule Höngen von seinem Lehrer Johannes Klaßen mit Gedichten und Geschichten im Selfkant Dialekt konfrontiert. Schließlich fing er selbst an, Gedichte und Geschichten in Reimform zu schreiben und vorzutragen.
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Kalle ausse Klossestraße
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Verspriäk
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Vertäll möt Hujo Hüer mech op van de Liebe
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Wenn du et jedem Recht make willst – Wenn man es jedem Recht machen will
Wenn man es jedem Recht machen will
Wenn du et jedem Recht make willst
Wenn man es jedem Recht machen will
Die Sonne scheint und das Wetter ist gut,
darum wandern wir mit gutem Mut.
Nehmen uns den Esel an die Hand
und ziehen durch das Selfkantland.
„Ich, der Vater setze mich auf das Tier
und du mein Sohn nimmst ihn vorne an die Leine.“
Nun wanderte das Trio von zu Hause los.
Vier Esel und vier Männerbeine.
Gemütlich ging es durch die Natur,
vorbei an Feld und Ackerflur,
Wie sie nun eine Zeit gegangen sind,
stand am Wegesrand ein Wandersmann.
„He Vater, höre mir mal zu,
das geht nicht unter meinem Hut,
was ich hier sehe, das gefällt mir nicht.
Der kleine Junge läuft neben dem Esel,
doch du bist stark und kräftig auf den Beinen
und der Sohn ist schmächtig und klein.“
„Gut,“ spricht der Vater,
„Junge setz du dich auf den Esel drauf
und ich nehme ihn an die Leine.“
Weiter ging der Eselsritt gemütlich Schritt für Schritt.
Da kommt ein zweiter Wandersmann
von weitem laut schimpfend und ruft:
„So ist die Jugend wie man sie kennt,
der arme, alte , krumme Vater muss neben dem Esel laufen,
Schäme dich du junger Patron, das ist nicht schön,
dein Vater hat ein Leben lang gearbeitet und geackert und sich redlich abgerackert
Ich meine Bursche, es wird bald Zeit
ich finde du gehst zu weit.“
„So mein Junge nun rücke etwas auf,
wir setzen uns jetzt beide auf dem Esel drauf.“
Weiter ging es durch die Natur
vorbei an Bach und Ackerflur.
Da kommt der dritte Wandergeselle.
„Halt, bleibt mal stehen hier an dieser Stelle,
was sind das denn für Manieren,
sitzen mit zwei Mann auf dem Tier
ihr reitet hier durch Wald und Flur
ohne Rücksicht auf die Kreatur,
Gleich nehme ich meinen Wanderstab und schlage euch von dem Esel runter!“
Vater und Sohn waren leicht benommen,
dass es so weit kommen konnte.
„Junge“ spricht der Vater,
„jetzt setzt sich keiner mehr auf den Esel,
wir nehmen ihn beide an die Leine.“
Gemütlich ging es weiter Schritt für Schritt
und der Esel lief hinterher.
Da kommt ein vierter Wandersmann.
„Ich muss lachen, dass ich nicht mehr laufen kann.
Was seid ihr denn für Gesellen?
Das müsst ihr mir mal erzählen.
Warum sitzt nicht wenigstens einer auf dem Esel?
Ich glaube, ihr seid nicht gut im Kopf.“
„So, mein Sohn, nun weiß ich auch nicht mehr weiter.
Wir machen heute alles verkehrt.
Ich habe mal überlegt,
wir brechen von dem Baum den dicken Ast ab.
Wir knoten dem Esel die Beine zusammen
und mit dem Kopf nach unten tragen wir ihn nach Hause.
Wir legen uns den Ast auf dem Rücken
und buckeln ihn das letzte Stück.“
Spät kam das Trio zu Hause an,
müde waren sie in den Beinen.
Sehr lange saßen Vater und Sohn zusammen
und haben über die verschiedenen Meinungen
erzählt.
Dabei wurde es Mitternacht.
Da spricht der Vater bedächtig.
„Die Wanderer kamen marschiert und haben uns heftig kritisiert.
Der erste Wandersmann sprach, es wäre nicht Recht.
Der zweite, machte die Jugend schlecht,
der dritte hat uns sogar mit dem Stock bedroht
und der vierte meinte, wir wären im Kopf etwas durcheinander.
Ich denke mein Sohn du hast heute viel dazu gelernt
über richtig, falsch, recht und schlecht,
darum sage ich dir, versuche es mal jedem Esel Recht zu machen.“
Wilhelm Küsters wurde 1949 in Selfkant-Stein geboren. Schon in jungen Jahren wurde er in der Volksschule Höngen von seinem Lehrer Johannes Klaßen mit Gedichten und Geschichten im Selfkant Dialekt konfrontiert. Schließlich fing er selbst an, Gedichte und Geschichten in Reimform zu schreiben und vorzutragen.
Weitere Texte aus der Zone Selfkant-Platt:
Wenn du et jedem Recht make willst - Wenn man es jedem Recht machen will
darum wandern wir mit gutem Mut.
Nehmen uns den Esel an die Hand
und ziehen durch das Selfkantland.
„Ich, der Vater setze mich auf das Tier
und du mein Sohn nimmst ihn vorne an die Leine.“
Nun wanderte das Trio von zu Hause los.
Vier Esel und vier Männerbeine.
Gemütlich ging es durch die Natur,
vorbei an Feld und Ackerflur,
Wie sie nun eine Zeit gegangen sind,
stand am Wegesrand ein Wandersmann.
„He Vater, höre mir mal zu,
das geht nicht unter meinem Hut,
was ich hier sehe, das gefällt mir nicht.
Der kleine Junge läuft neben dem Esel,
doch du bist stark und kräftig auf den Beinen
und der Sohn ist schmächtig und klein.“
„Junge setz du dich auf den Esel drauf
und ich nehme ihn an die Leine.“
Weiter ging der Eselsritt gemütlich Schritt für Schritt.
Da kommt ein zweiter Wandersmann
von weitem laut schimpfend und ruft:
„So ist die Jugend wie man sie kennt,
der arme, alte , krumme Vater muss neben dem Esel laufen,
Schäme dich du junger Patron, das ist nicht schön,
dein Vater hat ein Leben lang gearbeitet und geackert und sich redlich abgerackert
Ich meine Bursche, es wird bald Zeit
ich finde du gehst zu weit.“
wir setzen uns jetzt beide auf dem Esel drauf.“
Weiter ging es durch die Natur
vorbei an Bach und Ackerflur.
Da kommt der dritte Wandergeselle.
„Halt, bleibt mal stehen hier an dieser Stelle,
was sind das denn für Manieren,
sitzen mit zwei Mann auf dem Tier
ihr reitet hier durch Wald und Flur
ohne Rücksicht auf die Kreatur,
Gleich nehme ich meinen Wanderstab und schlage euch von dem Esel runter!“
dass es so weit kommen konnte.
„Junge“ spricht der Vater,
„jetzt setzt sich keiner mehr auf den Esel,
wir nehmen ihn beide an die Leine.“
Gemütlich ging es weiter Schritt für Schritt
und der Esel lief hinterher.
„Ich muss lachen, dass ich nicht mehr laufen kann.
Was seid ihr denn für Gesellen?
Das müsst ihr mir mal erzählen.
Warum sitzt nicht wenigstens einer auf dem Esel?
Ich glaube, ihr seid nicht gut im Kopf.“
Wir machen heute alles verkehrt.
Ich habe mal überlegt,
wir brechen von dem Baum den dicken Ast ab.
Wir knoten dem Esel die Beine zusammen
und mit dem Kopf nach unten tragen wir ihn nach Hause.
Wir legen uns den Ast auf dem Rücken
und buckeln ihn das letzte Stück.“
müde waren sie in den Beinen.
Sehr lange saßen Vater und Sohn zusammen
und haben über die verschiedenen Meinungen
erzählt.
Dabei wurde es Mitternacht.
Da spricht der Vater bedächtig.
„Die Wanderer kamen marschiert und haben uns heftig kritisiert.
Der erste Wandersmann sprach, es wäre nicht Recht.
Der zweite, machte die Jugend schlecht,
der dritte hat uns sogar mit dem Stock bedroht
und der vierte meinte, wir wären im Kopf etwas durcheinander.
Ich denke mein Sohn du hast heute viel dazu gelernt
über richtig, falsch, recht und schlecht,
darum sage ich dir, versuche es mal jedem Esel Recht zu machen.“
Wilhelm Küsters wurde 1949 in Selfkant-Stein geboren. Schon in jungen Jahren wurde er in der Volksschule Höngen von seinem Lehrer Johannes Klaßen mit Gedichten und Geschichten im Selfkant Dialekt konfrontiert. Schließlich fing er selbst an, Gedichte und Geschichten in Reimform zu schreiben und vorzutragen.