En dr Jaad

Im Garten

Text Mundart

Text hochdeutsch

En dr Jaad
Im Garten
Jiene, Jongjünkerkes, Erte on Schlaat,
die vong man vröjer bi de Bure noch en der Jaad.
Buechsboomheckskes off Techelsteen longs de Weäch.
Hie on doa all ens eene Struuk wie Hahn off Äng jeschniä wuet.
Rondom Döere-Hecke jruet, truechte verscheeje Vüjelkes aan.
Heggeströperkes bude jeär si Neäske dren, vong de Vreäte miä ess jenoch.
Rechteje kwutsche Ruppsche honge a Bööm on Strüük.
Märleng wade, datt de Maikiäsche wuete ruet,
Schabimmke bude en en Vujelhüske an eene Steck.
Dahlien, Tausendschön, Erbsen und Salat,
die fand man früher beim Bauern im Garten.
Buchsbaumhecken und Ziegelsteine entlang der Wege.
Hier und da ein Strauch, der wie ein Hahn oder eine Ente geschnitten war,
rundherum die Dornenhecken groß, zogen verschiedene Vögel an.
Zaunkönige bauten gerne ihr Nestchen darin, fanden zu fressen mehr als genug.
Richtige Klumpen von Raupen hingen an Bäumen und Sträuchern.
Die Amseln warteten, dass die Maikirschen reif wurden,
Meischen bauten in einem Vogelhäuschen an einem Pfahl.
On do woar doa noch eene lauschije Eck,
en een Laube met Bonk on Dösch,
doa sech all ens envong een Mösch,
om de kieke, aff ett noch jett joof de vreäte,
watt se haue op dr Woasdook verjeäte.
Wuete Wimbeere, Krueschele, Erbele, Hensberger riep,
dann ooch allens Oma duer ett Jeätsche leep.
Mürkes, Erpel, Uelek vür een lecker Zaus,
Look, Spliätküel, Staakebonne on rue Kruete,
dett woar nicks vür Kleene, dett woar maar vür Jruete.
Und dann war da noch eine lauschige Ecke,
in einer Laube mit einer Bank und einem Tisch,
da sich schon mal einfand ein Spatz und schaute,
ob es noch etwas gab zum Fressen,
was sie hatten auf dem Wachstuch vergessen.
Wurden Johannisbeeren, Stachelbeeren, Erdbeeren, Himbeeren reif,
dann auch mal Oma durch das Gärtchen lief.
Möhrchen, Kartoffeln, Zwiebel für eine leckere Soße,
Lauch, ewiger Kohl, Stangenbohnen und rote Bete,
das war nichts für Kleine, das war nur für Große.
Schtifmötterkes, Nelke, Astere, Viölkes
weächde sech en dr Wend, wie Kotteköpp om Mölkes.
Krützbloome, Joldluck on Skabiuese,
Studenteblömmkes, Tulpe, Penksruese,
dett alles man en ett Jeätsche vong –
on an eene Tock dr Jöttschklomp hong.
Onger et Jaadepöttsche dröckde ett Mimmke sech duer.
Stiefmütterchen, Nelken, Astern, Veilchen
bewegten sich im Wind
wie Katzenköpfe und Mühlchen.
Flieder, Goldlack und Skabiosen,
Studentenblümchen, Tulpen, Pfingstrosen,
das alles man im Gärtchen fand –
und an einem Ast der Jaucheschöpfeimer hing.
Unter dem Gartentörchen drückte sich die Katze hindurch.
Woar ens eene Moll ant Schtuete, erjerde dett dr Buer,
on heä schteng mett de Schöpp dann jreet,
dett’r sech mackde en dr Jaad neet te breet.
Eene wette Pettemöffel loach sin Eier an het Moos.
Sue woar ömmer en dr Jaad jett los.
War einmal ein Maulwurf beim Hochdrücken, ärgerte das den Bauer,
und er stand mit dem Spaten dann bereit,
dass er sich machte nicht zu breit.
Ein weißer Schmetterling legte seine Eier an das Gemüse.
So war immer im Garten was los.
Hüt süsste meestens jruete Pläcke met Jraas,
evvel doamet voarese neet Schoap aff Haas.
Dr Buurejaad stammt ut een anger Tied,
die ess verjange on leggt sue wiet.
Männeje, deä dett mett Bedraach heät jehuert –
vleech det he et e bittschke – bedure.
Heute siehst du meistens große Flächen mit Gras,
aber damit füttert man nicht Schafe oder Kaninchen.
Der Bauerngarten stammt aus einer anderen Zeit,
die ist vergangen und die liegt so weit.
Mancher, der das mit Bedacht gehört hat –
vielleicht tut er es, um es doch etwas zu bedauern.

Text Mundart

En dr Jaad

Jiene, Jongjünkerkes, Erte on Schlaat,
die vong man vröjer bi de Bure noch en der Jaad.
Buechsboomheckskes off Techelsteen longs de Weäch.
Hie on doa all ens eene Struuk wie Hahn off Äng jeschniä wuet.
Rondom Döere-Hecke jruet, truechte verscheeje Vüjelkes aan.
Heggeströperkes bude jeär si Neäske dren, vong de Vreäte miä ess jenoch.
Rechteje kwutsche Ruppsche honge a Bööm on Strüük.
Märleng wade, datt de Maikiäsche wuete ruet,
Schabimmke bude en en Vujelhüske an eene Steck.

On do woar doa noch eene lauschije Eck,
en een Laube met Bonk on Dösch,
doa sech all ens envong een Mösch,
om de kieke, aff ett noch jett joof de vreäte,
watt se haue op dr Woasdook verjeäte.
Wuete Wimbeere, Krueschele, Erbele, Hensberger riep,
dann ooch allens Oma duer ett Jeätsche leep.
Mürkes, Erpel, Uelek vür een lecker Zaus,
Look, Spliätküel, Staakebonne on rue Kruete,
dett woar nicks vür Kleene, dett woar maar vür Jruete.

Schtifmötterkes, Nelke, Astere, Viölkes
weächde sech en dr Wend, wie Kotteköpp om Mölkes.
Krützbloome, Joldluck on Skabiuese,
Studenteblömmkes, Tulpe, Penksruese,
dett alles man en ett Jeätsche vong –
on an eene Tock dr Jöttschklomp hong.
Onger et Jaadepöttsche dröckde ett Mimmke sech duer.

Woar ens eene Moll ant Schtuete, erjerde dett dr Buer,
on heä schteng mett de Schöpp dann jreet,
dett’r sech mackde en dr Jaad neet te breet.
Eene wette Pettemöffel loach sin Eier an het Moos.
Sue woar ömmer en dr Jaad jett los.

Hüt süsste meestens jruete Pläcke met Jraas,
evvel doamet voarese neet Schoap aff Haas.
Dr Buurejaad stammt ut een anger Tied,
die ess verjange on leggt sue wiet.
Männeje, deä dett mett Bedraach heät jehuert –
vleech det he et e bittschke – bedure.

Text hochdeutsch

Im Garten

Dahlien, Tausendschön, Erbsen und Salat,
die fand man früher beim Bauern im Garten.
Buchsbaumhecken und Ziegelsteine entlang der Wege.
Hier und da ein Strauch, der wie ein Hahn oder eine Ente geschnitten war,
rundherum die Dornenhecken groß, zogen verschiedene Vögel an.
Zaunkönige bauten gerne ihr Nestchen darin, fanden zu fressen mehr als genug.
Richtige Klumpen von Raupen hingen an Bäumen und Sträuchern.
Die Amseln warteten, dass die Maikirschen reif wurden,
Meischen bauten in einem Vogelhäuschen an einem Pfahl.

Und dann war da noch eine lauschige Ecke,
in einer Laube mit einer Bank und einem Tisch,
da sich schon mal einfand ein Spatz und schaute,
ob es noch etwas gab zum Fressen,
was sie hatten auf dem Wachstuch vergessen.
Wurden Johannisbeeren, Stachelbeeren, Erdbeeren, Himbeeren reif,
dann auch mal Oma durch das Gärtchen lief.
Möhrchen, Kartoffeln, Zwiebel für eine leckere Soße,
Lauch, ewiger Kohl, Stangenbohnen und rote Bete,
das war nichts für Kleine, das war nur für Große.

Stiefmütterchen, Nelken, Astern, Veilchen
bewegten sich im Wind
wie Katzenköpfe und Mühlchen.
Flieder, Goldlack und Skabiosen,
Studentenblümchen, Tulpen, Pfingstrosen,
das alles man im Gärtchen fand –
und an einem Ast der Jaucheschöpfeimer hing.
Unter dem Gartentörchen drückte sich die Katze hindurch.

War einmal ein Maulwurf beim Hochdrücken, ärgerte das den Bauer,
und er stand mit dem Spaten dann bereit,
dass er sich machte nicht zu breit.
Ein weißer Schmetterling legte seine Eier an das Gemüse.
So war immer im Garten was los.

Heute siehst du meistens große Flächen mit Gras,
aber damit füttert man nicht Schafe oder Kaninchen.
Der Bauerngarten stammt aus einer anderen Zeit,
die ist vergangen und die liegt so weit.
Mancher, der das mit Bedacht gehört hat –
vielleicht tut er es, um es doch etwas zu bedauern.

Dir hat dieser Beitrag gefallen?
Dann zeig es uns!
Kommentare zu diesem Beitrag anzeigen

Schreibe uns deine Gedanken zu diesem Text oder lass uns einfach wissen, was du damit verbindest.

Über den Autor

Theo von Birgelen

aus Haaren

Einer der Pioniere zur Förderung und Erhaltung unserer Muttersprache ist Schulrektor a. D. Theo von Birgelen. Der aus Waldfeucht Haaren stammende und heute in Heinsberg lebende Autor und Interpret von zahlreichen „Stöckskes op oos Platt“, ist Mitbegründer des Heimatvereins Schafhausen e. V. und war lange Zeit auch Vorstandsmitglied und leitete den Mundart-Arbeitskreis. Er ist und bleibt eine Institution im Ort seiner Schule in Schafhausen.

Mehr von Theo von Birgelen entdecken

Über diesen Mundartbeitrag

Textart:
Rubrik/en:
Zeitraum des Beitrags:
Mai 2000
1 Personen haben diesem Beitrag bisher ein "Gefällt mir" gegeben. Wie sieht´s mit dir aus?
Zu diesem Beitrag gibt es auch ein Video!
Dieser Beitrag stammt aus Haaren.
aus der Sprachregion Heinsberger-Kernland-Platt in der Rubrik Heim und Haus, Natur, Startseite

Im Garten

Dahlien, Tausendschön, Erbsen und Salat,
die fand man früher beim Bauern im Garten.
Buchsbaumhecken und Ziegelsteine entlang der Wege.
Hier und da ein Strauch, der wie ein Hahn oder eine Ente geschnitten war,
rundherum die Dornenhecken groß, zogen verschiedene Vögel an.
Zaunkönige bauten gerne ihr Nestchen darin, fanden zu fressen mehr als genug.
Richtige Klumpen von Raupen hingen an Bäumen und Sträuchern.
Die Amseln warteten, dass die Maikirschen reif wurden,
Meischen bauten in einem Vogelhäuschen an einem Pfahl.

Und dann war da noch eine lauschige Ecke,
in einer Laube mit einer Bank und einem Tisch,
da sich schon mal einfand ein Spatz und schaute,
ob es noch etwas gab zum Fressen,
was sie hatten auf dem Wachstuch vergessen.
Wurden Johannisbeeren, Stachelbeeren, Erdbeeren, Himbeeren reif,
dann auch mal Oma durch das Gärtchen lief.
Möhrchen, Kartoffeln, Zwiebel für eine leckere Soße,
Lauch, ewiger Kohl, Stangenbohnen und rote Bete,
das war nichts für Kleine, das war nur für Große.

Stiefmütterchen, Nelken, Astern, Veilchen
bewegten sich im Wind
wie Katzenköpfe und Mühlchen.
Flieder, Goldlack und Skabiosen,
Studentenblümchen, Tulpen, Pfingstrosen,
das alles man im Gärtchen fand –
und an einem Ast der Jaucheschöpfeimer hing.
Unter dem Gartentörchen drückte sich die Katze hindurch.

War einmal ein Maulwurf beim Hochdrücken, ärgerte das den Bauer,
und er stand mit dem Spaten dann bereit,
dass er sich machte nicht zu breit.
Ein weißer Schmetterling legte seine Eier an das Gemüse.
So war immer im Garten was los.

Heute siehst du meistens große Flächen mit Gras,
aber damit füttert man nicht Schafe oder Kaninchen.
Der Bauerngarten stammt aus einer anderen Zeit,
die ist vergangen und die liegt so weit.
Mancher, der das mit Bedacht gehört hat –
vielleicht tut er es, um es doch etwas zu bedauern.

En dr Jaad

Jiene, Jongjünkerkes, Erte on Schlaat,
die vong man vröjer bi de Bure noch en der Jaad.
Buechsboomheckskes off Techelsteen longs de Weäch.
Hie on doa all ens eene Struuk wie Hahn off Äng jeschniä wuet.
Rondom Döere-Hecke jruet, truechte verscheeje Vüjelkes aan.
Heggeströperkes bude jeär si Neäske dren, vong de Vreäte miä ess jenoch.
Rechteje kwutsche Ruppsche honge a Bööm on Strüük.
Märleng wade, datt de Maikiäsche wuete ruet,
Schabimmke bude en en Vujelhüske an eene Steck.

On do woar doa noch eene lauschije Eck,
en een Laube met Bonk on Dösch,
doa sech all ens envong een Mösch,
om de kieke, aff ett noch jett joof de vreäte,
watt se haue op dr Woasdook verjeäte.
Wuete Wimbeere, Krueschele, Erbele, Hensberger riep,
dann ooch allens Oma duer ett Jeätsche leep.
Mürkes, Erpel, Uelek vür een lecker Zaus,
Look, Spliätküel, Staakebonne on rue Kruete,
dett woar nicks vür Kleene, dett woar maar vür Jruete.

Schtifmötterkes, Nelke, Astere, Viölkes
weächde sech en dr Wend, wie Kotteköpp om Mölkes.
Krützbloome, Joldluck on Skabiuese,
Studenteblömmkes, Tulpe, Penksruese,
dett alles man en ett Jeätsche vong –
on an eene Tock dr Jöttschklomp hong.
Onger et Jaadepöttsche dröckde ett Mimmke sech duer.

Woar ens eene Moll ant Schtuete, erjerde dett dr Buer,
on heä schteng mett de Schöpp dann jreet,
dett’r sech mackde en dr Jaad neet te breet.
Eene wette Pettemöffel loach sin Eier an het Moos.
Sue woar ömmer en dr Jaad jett los.

Hüt süsste meestens jruete Pläcke met Jraas,
evvel doamet voarese neet Schoap aff Haas.
Dr Buurejaad stammt ut een anger Tied,
die ess verjange on leggt sue wiet.
Männeje, deä dett mett Bedraach heät jehuert –
vleech det he et e bittschke – bedure.






En dr Jaad

aus der Sprachregion Heinsberger-Kernland-Platt in der Rubrik Heim und Haus, Natur, Startseite
Im Garten
En dr Jaad
Dahlien, Tausendschön, Erbsen und Salat,
die fand man früher beim Bauern im Garten.
Buchsbaumhecken und Ziegelsteine entlang der Wege.
Hier und da ein Strauch, der wie ein Hahn oder eine Ente geschnitten war,
rundherum die Dornenhecken groß, zogen verschiedene Vögel an.
Zaunkönige bauten gerne ihr Nestchen darin, fanden zu fressen mehr als genug.
Richtige Klumpen von Raupen hingen an Bäumen und Sträuchern.
Die Amseln warteten, dass die Maikirschen reif wurden,
Meischen bauten in einem Vogelhäuschen an einem Pfahl.
Jiene, Jongjünkerkes, Erte on Schlaat,
die vong man vröjer bi de Bure noch en der Jaad.
Buechsboomheckskes off Techelsteen longs de Weäch.
Hie on doa all ens eene Struuk wie Hahn off Äng jeschniä wuet.
Rondom Döere-Hecke jruet, truechte verscheeje Vüjelkes aan.
Heggeströperkes bude jeär si Neäske dren, vong de Vreäte miä ess jenoch.
Rechteje kwutsche Ruppsche honge a Bööm on Strüük.
Märleng wade, datt de Maikiäsche wuete ruet,
Schabimmke bude en en Vujelhüske an eene Steck.
Und dann war da noch eine lauschige Ecke,
in einer Laube mit einer Bank und einem Tisch,
da sich schon mal einfand ein Spatz und schaute,
ob es noch etwas gab zum Fressen,
was sie hatten auf dem Wachstuch vergessen.
Wurden Johannisbeeren, Stachelbeeren, Erdbeeren, Himbeeren reif,
dann auch mal Oma durch das Gärtchen lief.
Möhrchen, Kartoffeln, Zwiebel für eine leckere Soße,
Lauch, ewiger Kohl, Stangenbohnen und rote Bete,
das war nichts für Kleine, das war nur für Große.
On do woar doa noch eene lauschije Eck,
en een Laube met Bonk on Dösch,
doa sech all ens envong een Mösch,
om de kieke, aff ett noch jett joof de vreäte,
watt se haue op dr Woasdook verjeäte.
Wuete Wimbeere, Krueschele, Erbele, Hensberger riep,
dann ooch allens Oma duer ett Jeätsche leep.
Mürkes, Erpel, Uelek vür een lecker Zaus,
Look, Spliätküel, Staakebonne on rue Kruete,
dett woar nicks vür Kleene, dett woar maar vür Jruete.
Stiefmütterchen, Nelken, Astern, Veilchen
bewegten sich im Wind
wie Katzenköpfe und Mühlchen.
Flieder, Goldlack und Skabiosen,
Studentenblümchen, Tulpen, Pfingstrosen,
das alles man im Gärtchen fand –
und an einem Ast der Jaucheschöpfeimer hing.
Unter dem Gartentörchen drückte sich die Katze hindurch.
Schtifmötterkes, Nelke, Astere, Viölkes
weächde sech en dr Wend, wie Kotteköpp om Mölkes.
Krützbloome, Joldluck on Skabiuese,
Studenteblömmkes, Tulpe, Penksruese,
dett alles man en ett Jeätsche vong –
on an eene Tock dr Jöttschklomp hong.
Onger et Jaadepöttsche dröckde ett Mimmke sech duer.
War einmal ein Maulwurf beim Hochdrücken, ärgerte das den Bauer,
und er stand mit dem Spaten dann bereit,
dass er sich machte nicht zu breit.
Ein weißer Schmetterling legte seine Eier an das Gemüse.
So war immer im Garten was los.
Woar ens eene Moll ant Schtuete, erjerde dett dr Buer,
on heä schteng mett de Schöpp dann jreet,
dett’r sech mackde en dr Jaad neet te breet.
Eene wette Pettemöffel loach sin Eier an het Moos.
Sue woar ömmer en dr Jaad jett los.
Heute siehst du meistens große Flächen mit Gras,
aber damit füttert man nicht Schafe oder Kaninchen.
Der Bauerngarten stammt aus einer anderen Zeit,
die ist vergangen und die liegt so weit.
Mancher, der das mit Bedacht gehört hat –
vielleicht tut er es, um es doch etwas zu bedauern.
Hüt süsste meestens jruete Pläcke met Jraas,
evvel doamet voarese neet Schoap aff Haas.
Dr Buurejaad stammt ut een anger Tied,
die ess verjange on leggt sue wiet.
Männeje, deä dett mett Bedraach heät jehuert –
vleech det he et e bittschke – bedure.




En dr Jaad

Ein Mundart Beitrags aus: Heinsberger-Kernland-Platt

Im Garten

En dr Jaad

verfasst von: Theo von Birgelen
vorgetragen von:
aus der Sprachregion Heinsberger-Kernland-Platt in der Rubrik Heim und Haus, Natur, Startseite

Im Garten

Dahlien, Tausendschön, Erbsen und Salat,
die fand man früher beim Bauern im Garten.
Buchsbaumhecken und Ziegelsteine entlang der Wege.
Hier und da ein Strauch, der wie ein Hahn oder eine Ente geschnitten war,
rundherum die Dornenhecken groß, zogen verschiedene Vögel an.
Zaunkönige bauten gerne ihr Nestchen darin, fanden zu fressen mehr als genug.
Richtige Klumpen von Raupen hingen an Bäumen und Sträuchern.
Die Amseln warteten, dass die Maikirschen reif wurden,
Meischen bauten in einem Vogelhäuschen an einem Pfahl.

Und dann war da noch eine lauschige Ecke,
in einer Laube mit einer Bank und einem Tisch,
da sich schon mal einfand ein Spatz und schaute,
ob es noch etwas gab zum Fressen,
was sie hatten auf dem Wachstuch vergessen.
Wurden Johannisbeeren, Stachelbeeren, Erdbeeren, Himbeeren reif,
dann auch mal Oma durch das Gärtchen lief.
Möhrchen, Kartoffeln, Zwiebel für eine leckere Soße,
Lauch, ewiger Kohl, Stangenbohnen und rote Bete,
das war nichts für Kleine, das war nur für Große.

Stiefmütterchen, Nelken, Astern, Veilchen
bewegten sich im Wind
wie Katzenköpfe und Mühlchen.
Flieder, Goldlack und Skabiosen,
Studentenblümchen, Tulpen, Pfingstrosen,
das alles man im Gärtchen fand –
und an einem Ast der Jaucheschöpfeimer hing.
Unter dem Gartentörchen drückte sich die Katze hindurch.

War einmal ein Maulwurf beim Hochdrücken, ärgerte das den Bauer,
und er stand mit dem Spaten dann bereit,
dass er sich machte nicht zu breit.
Ein weißer Schmetterling legte seine Eier an das Gemüse.
So war immer im Garten was los.

Heute siehst du meistens große Flächen mit Gras,
aber damit füttert man nicht Schafe oder Kaninchen.
Der Bauerngarten stammt aus einer anderen Zeit,
die ist vergangen und die liegt so weit.
Mancher, der das mit Bedacht gehört hat –
vielleicht tut er es, um es doch etwas zu bedauern.

En dr Jaad

Jiene, Jongjünkerkes, Erte on Schlaat,
die vong man vröjer bi de Bure noch en der Jaad.
Buechsboomheckskes off Techelsteen longs de Weäch.
Hie on doa all ens eene Struuk wie Hahn off Äng jeschniä wuet.
Rondom Döere-Hecke jruet, truechte verscheeje Vüjelkes aan.
Heggeströperkes bude jeär si Neäske dren, vong de Vreäte miä ess jenoch.
Rechteje kwutsche Ruppsche honge a Bööm on Strüük.
Märleng wade, datt de Maikiäsche wuete ruet,
Schabimmke bude en en Vujelhüske an eene Steck.

On do woar doa noch eene lauschije Eck,
en een Laube met Bonk on Dösch,
doa sech all ens envong een Mösch,
om de kieke, aff ett noch jett joof de vreäte,
watt se haue op dr Woasdook verjeäte.
Wuete Wimbeere, Krueschele, Erbele, Hensberger riep,
dann ooch allens Oma duer ett Jeätsche leep.
Mürkes, Erpel, Uelek vür een lecker Zaus,
Look, Spliätküel, Staakebonne on rue Kruete,
dett woar nicks vür Kleene, dett woar maar vür Jruete.

Schtifmötterkes, Nelke, Astere, Viölkes
weächde sech en dr Wend, wie Kotteköpp om Mölkes.
Krützbloome, Joldluck on Skabiuese,
Studenteblömmkes, Tulpe, Penksruese,
dett alles man en ett Jeätsche vong –
on an eene Tock dr Jöttschklomp hong.
Onger et Jaadepöttsche dröckde ett Mimmke sech duer.

Woar ens eene Moll ant Schtuete, erjerde dett dr Buer,
on heä schteng mett de Schöpp dann jreet,
dett’r sech mackde en dr Jaad neet te breet.
Eene wette Pettemöffel loach sin Eier an het Moos.
Sue woar ömmer en dr Jaad jett los.

Hüt süsste meestens jruete Pläcke met Jraas,
evvel doamet voarese neet Schoap aff Haas.
Dr Buurejaad stammt ut een anger Tied,
die ess verjange on leggt sue wiet.
Männeje, deä dett mett Bedraach heät jehuert –
vleech det he et e bittschke – bedure.






En dr Jaad

aus der Sprachregion Heinsberger-Kernland-Platt in der Rubrik Heim und Haus, Natur, Startseite
Im Garten
En dr Jaad
Dahlien, Tausendschön, Erbsen und Salat,
die fand man früher beim Bauern im Garten.
Buchsbaumhecken und Ziegelsteine entlang der Wege.
Hier und da ein Strauch, der wie ein Hahn oder eine Ente geschnitten war,
rundherum die Dornenhecken groß, zogen verschiedene Vögel an.
Zaunkönige bauten gerne ihr Nestchen darin, fanden zu fressen mehr als genug.
Richtige Klumpen von Raupen hingen an Bäumen und Sträuchern.
Die Amseln warteten, dass die Maikirschen reif wurden,
Meischen bauten in einem Vogelhäuschen an einem Pfahl.
Jiene, Jongjünkerkes, Erte on Schlaat,
die vong man vröjer bi de Bure noch en der Jaad.
Buechsboomheckskes off Techelsteen longs de Weäch.
Hie on doa all ens eene Struuk wie Hahn off Äng jeschniä wuet.
Rondom Döere-Hecke jruet, truechte verscheeje Vüjelkes aan.
Heggeströperkes bude jeär si Neäske dren, vong de Vreäte miä ess jenoch.
Rechteje kwutsche Ruppsche honge a Bööm on Strüük.
Märleng wade, datt de Maikiäsche wuete ruet,
Schabimmke bude en en Vujelhüske an eene Steck.
Und dann war da noch eine lauschige Ecke,
in einer Laube mit einer Bank und einem Tisch,
da sich schon mal einfand ein Spatz und schaute,
ob es noch etwas gab zum Fressen,
was sie hatten auf dem Wachstuch vergessen.
Wurden Johannisbeeren, Stachelbeeren, Erdbeeren, Himbeeren reif,
dann auch mal Oma durch das Gärtchen lief.
Möhrchen, Kartoffeln, Zwiebel für eine leckere Soße,
Lauch, ewiger Kohl, Stangenbohnen und rote Bete,
das war nichts für Kleine, das war nur für Große.
On do woar doa noch eene lauschije Eck,
en een Laube met Bonk on Dösch,
doa sech all ens envong een Mösch,
om de kieke, aff ett noch jett joof de vreäte,
watt se haue op dr Woasdook verjeäte.
Wuete Wimbeere, Krueschele, Erbele, Hensberger riep,
dann ooch allens Oma duer ett Jeätsche leep.
Mürkes, Erpel, Uelek vür een lecker Zaus,
Look, Spliätküel, Staakebonne on rue Kruete,
dett woar nicks vür Kleene, dett woar maar vür Jruete.
Stiefmütterchen, Nelken, Astern, Veilchen
bewegten sich im Wind
wie Katzenköpfe und Mühlchen.
Flieder, Goldlack und Skabiosen,
Studentenblümchen, Tulpen, Pfingstrosen,
das alles man im Gärtchen fand –
und an einem Ast der Jaucheschöpfeimer hing.
Unter dem Gartentörchen drückte sich die Katze hindurch.
Schtifmötterkes, Nelke, Astere, Viölkes
weächde sech en dr Wend, wie Kotteköpp om Mölkes.
Krützbloome, Joldluck on Skabiuese,
Studenteblömmkes, Tulpe, Penksruese,
dett alles man en ett Jeätsche vong –
on an eene Tock dr Jöttschklomp hong.
Onger et Jaadepöttsche dröckde ett Mimmke sech duer.
War einmal ein Maulwurf beim Hochdrücken, ärgerte das den Bauer,
und er stand mit dem Spaten dann bereit,
dass er sich machte nicht zu breit.
Ein weißer Schmetterling legte seine Eier an das Gemüse.
So war immer im Garten was los.
Woar ens eene Moll ant Schtuete, erjerde dett dr Buer,
on heä schteng mett de Schöpp dann jreet,
dett’r sech mackde en dr Jaad neet te breet.
Eene wette Pettemöffel loach sin Eier an het Moos.
Sue woar ömmer en dr Jaad jett los.
Heute siehst du meistens große Flächen mit Gras,
aber damit füttert man nicht Schafe oder Kaninchen.
Der Bauerngarten stammt aus einer anderen Zeit,
die ist vergangen und die liegt so weit.
Mancher, der das mit Bedacht gehört hat –
vielleicht tut er es, um es doch etwas zu bedauern.
Hüt süsste meestens jruete Pläcke met Jraas,
evvel doamet voarese neet Schoap aff Haas.
Dr Buurejaad stammt ut een anger Tied,
die ess verjange on leggt sue wiet.
Männeje, deä dett mett Bedraach heät jehuert –
vleech det he et e bittschke – bedure.




Hinterlassen Sie den ersten Kommentar