Et jeet nörges sue dureen wie enn Karke enn de Kerk

Es geht nirgendwo so durcheinander wie in Karken in der Kirche

Text Mundart

Text hochdeutsch

Et jeet nörges sue dureen wie enn Karke enn de Kerk
Es geht nirgendwo so durcheinander wie in Karken in der Kirche
„Doa jeet et dureen wie enn Karke enn de Kerk.“ Sue hüet man ophüt die Lüh döks noch kalle.
Ömmer dann, wenn et örjes dronger on drüver jeet. Wie es det Sprüekewoad entstonge?
Om Sästienhonget erom wonde enn Karke all vöel Lüh, die meeste doavan woare Buure.
Die Karker haue all een jruete Kerk – on doa woare die stoot drop. Bie Jevoahr denge die
Karker sech enn de Kerk versteake. Bie uese Herrjott vollte se sech sicher.
Die Tied damals woar ärsch onsieker. 1618 woar Kresch, dea duede bis 1648.
Enn dea Kresch trochte Koppele Soldate duer et Laund, die schlore alles kapott wat dör enn der Weach koam.
Sie woare schlemmer wie well Deere. Et schlemmste woare die Spanier.
Wie die Spanier enn Karke enveele, flöchte sech die Lüh enn die Kerk. Ever die Spanier hant die Düer van de Kerk objebroake on all die Lüh omjebroach. Et woar ärsch. Longs de Kerk drivde een Beak, det Water woar ruet van et Bloot. Det Stöck Laund, wu die Kerk gestonge hät, hescht hüt noch Mordkaump.
Eene Minsch uet Karke hät überlävt. Hea es huer enn eene Boom jekomme, hät alles jesien on det later vertällt.
„Da geht es durcheinander wie in Karken in der Kirche.” So hört man heute die Leute oft noch sprechen.
Immer dann, wenn es irgendwo drunter oder drüber geht. Wie ist dieses Sprichwort entstanden?
Um sechzehnhundert herum wohnten in Karken schon viele Leute, die meisten davon waren Bauern.
Die Karkener hatten bereits eine große Kirche und da waren sie sehr stolz drauf. Bei Gefahr versteckten die
Karkener sich in der Kirche. Bei unserem Herrgott fühlten sie sich sicher.
Die Zeit damals war sehr unsicher, 1618 war Krieg, der dauerte bis 1648.
Im Krieg zogen Horden Soldaten durch das Land, die schlugen alles kaputt, was ihnen in den Weg kam.
Sie waren schlimmer als wilde Tiere. Am schlimmsten waren die Spanier.
Als die Spanier in Karken eindrangen, flüchteten sich die Leute in die Kirche. Aber die Spanier haben die Tür der Kirche aufgebrochen und alle umgebracht. Es war schlimm. An der Kirche entlang floss ein Bach, das Wasser war rot vom Blut. Das Stück Land, auf dem die Kirche gestanden hat, heißt heute noch Mordkamp.
Ein Mann aus Karken hat überlebt. Er ist hoch in einen Baum geklettert, hat alles gesehen und das noch später erzählt.

Text Mundart

Et jeet nörges sue dureen wie enn Karke enn de Kerk

„Doa jeet et dureen wie enn Karke enn de Kerk.“ Sue hüet man ophüt die Lüh döks noch kalle.
Ömmer dann, wenn et örjes dronger on drüver jeet. Wie es det Sprüekewoad entstonge?
Om Sästienhonget erom wonde enn Karke all vöel Lüh, die meeste doavan woare Buure.
Die Karker haue all een jruete Kerk – on doa woare die stoot drop. Bie Jevoahr denge die
Karker sech enn de Kerk versteake. Bie uese Herrjott vollte se sech sicher.
Die Tied damals woar ärsch onsieker. 1618 woar Kresch, dea duede bis 1648.
Enn dea Kresch trochte Koppele Soldate duer et Laund, die schlore alles kapott wat dör enn der Weach koam.
Sie woare schlemmer wie well Deere. Et schlemmste woare die Spanier.
Wie die Spanier enn Karke enveele, flöchte sech die Lüh enn die Kerk. Ever die Spanier hant die Düer van de Kerk objebroake on all die Lüh omjebroach. Et woar ärsch. Longs de Kerk drivde een Beak, det Water woar ruet van et Bloot. Det Stöck Laund, wu die Kerk gestonge hät, hescht hüt noch Mordkaump.
Eene Minsch uet Karke hät überlävt. Hea es huer enn eene Boom jekomme, hät alles jesien on det later vertällt.

Text hochdeutsch

Es geht nirgendwo so durcheinander wie in Karken in der Kirche

„Da geht es durcheinander wie in Karken in der Kirche.” So hört man heute die Leute oft noch sprechen.
Immer dann, wenn es irgendwo drunter oder drüber geht. Wie ist dieses Sprichwort entstanden?
Um sechzehnhundert herum wohnten in Karken schon viele Leute, die meisten davon waren Bauern.
Die Karkener hatten bereits eine große Kirche und da waren sie sehr stolz drauf. Bei Gefahr versteckten die
Karkener sich in der Kirche. Bei unserem Herrgott fühlten sie sich sicher.
Die Zeit damals war sehr unsicher, 1618 war Krieg, der dauerte bis 1648.
Im Krieg zogen Horden Soldaten durch das Land, die schlugen alles kaputt, was ihnen in den Weg kam.
Sie waren schlimmer als wilde Tiere. Am schlimmsten waren die Spanier.
Als die Spanier in Karken eindrangen, flüchteten sich die Leute in die Kirche. Aber die Spanier haben die Tür der Kirche aufgebrochen und alle umgebracht. Es war schlimm. An der Kirche entlang floss ein Bach, das Wasser war rot vom Blut. Das Stück Land, auf dem die Kirche gestanden hat, heißt heute noch Mordkamp.
Ein Mann aus Karken hat überlebt. Er ist hoch in einen Baum geklettert, hat alles gesehen und das noch später erzählt.

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Über den Autor

Magda Hausmann

aus Karken

Magda Hausmann aus Karken, Jahrgang 1944, ist eine in der Region bekannte Interpretin und Übersetzerin plattdeutscher Texte. Sie spricht von Kind an das für die Heinsberger Grenzregion typische Platt und hat u. a. zahlreiche Texte, wie z. B. “Max und Moritz” oder den “Struwelpeter”, in Platt übersetzt.

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Rolf Matzutt
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aus der Sprachregion Heinsberger-Kernland-Platt in der Rubrik Heim und Haus, Kirche, Krieg

Es geht nirgendwo so durcheinander wie in Karken in der Kirche

„Da geht es durcheinander wie in Karken in der Kirche.” So hört man heute die Leute oft noch sprechen.
Immer dann, wenn es irgendwo drunter oder drüber geht. Wie ist dieses Sprichwort entstanden?
Um sechzehnhundert herum wohnten in Karken schon viele Leute, die meisten davon waren Bauern.
Die Karkener hatten bereits eine große Kirche und da waren sie sehr stolz drauf. Bei Gefahr versteckten die
Karkener sich in der Kirche. Bei unserem Herrgott fühlten sie sich sicher.
Die Zeit damals war sehr unsicher, 1618 war Krieg, der dauerte bis 1648.
Im Krieg zogen Horden Soldaten durch das Land, die schlugen alles kaputt, was ihnen in den Weg kam.
Sie waren schlimmer als wilde Tiere. Am schlimmsten waren die Spanier.
Als die Spanier in Karken eindrangen, flüchteten sich die Leute in die Kirche. Aber die Spanier haben die Tür der Kirche aufgebrochen und alle umgebracht. Es war schlimm. An der Kirche entlang floss ein Bach, das Wasser war rot vom Blut. Das Stück Land, auf dem die Kirche gestanden hat, heißt heute noch Mordkamp.
Ein Mann aus Karken hat überlebt. Er ist hoch in einen Baum geklettert, hat alles gesehen und das noch später erzählt.

Et jeet nörges sue dureen wie enn Karke enn de Kerk

„Doa jeet et dureen wie enn Karke enn de Kerk.“ Sue hüet man ophüt die Lüh döks noch kalle.
Ömmer dann, wenn et örjes dronger on drüver jeet. Wie es det Sprüekewoad entstonge?
Om Sästienhonget erom wonde enn Karke all vöel Lüh, die meeste doavan woare Buure.
Die Karker haue all een jruete Kerk – on doa woare die stoot drop. Bie Jevoahr denge die
Karker sech enn de Kerk versteake. Bie uese Herrjott vollte se sech sicher.
Die Tied damals woar ärsch onsieker. 1618 woar Kresch, dea duede bis 1648.
Enn dea Kresch trochte Koppele Soldate duer et Laund, die schlore alles kapott wat dör enn der Weach koam.
Sie woare schlemmer wie well Deere. Et schlemmste woare die Spanier.
Wie die Spanier enn Karke enveele, flöchte sech die Lüh enn die Kerk. Ever die Spanier hant die Düer van de Kerk objebroake on all die Lüh omjebroach. Et woar ärsch. Longs de Kerk drivde een Beak, det Water woar ruet van et Bloot. Det Stöck Laund, wu die Kerk gestonge hät, hescht hüt noch Mordkaump.
Eene Minsch uet Karke hät überlävt. Hea es huer enn eene Boom jekomme, hät alles jesien on det later vertällt.

Magda Hausmann

Magda Hausmann aus Karken, Jahrgang 1944, ist eine in der Region bekannte Interpretin und Übersetzerin plattdeutscher Texte. Sie spricht von Kind an das für die Heinsberger Grenzregion typische Platt und hat u. a. zahlreiche Texte, wie z. B. “Max und Moritz” oder den “Struwelpeter”, in Platt übersetzt.

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Et jeet nörges sue dureen wie enn Karke enn de Kerk - Es geht nirgendwo so durcheinander wie in Karken in der Kirche

aus der Sprachregion Heinsberger-Kernland-Platt in der Rubrik Heim und Haus, Kirche, Krieg
Es geht nirgendwo so durcheinander wie in Karken in der Kirche
Et jeet nörges sue dureen wie enn Karke enn de Kerk
„Da geht es durcheinander wie in Karken in der Kirche.” So hört man heute die Leute oft noch sprechen.
Immer dann, wenn es irgendwo drunter oder drüber geht. Wie ist dieses Sprichwort entstanden?
Um sechzehnhundert herum wohnten in Karken schon viele Leute, die meisten davon waren Bauern.
Die Karkener hatten bereits eine große Kirche und da waren sie sehr stolz drauf. Bei Gefahr versteckten die
Karkener sich in der Kirche. Bei unserem Herrgott fühlten sie sich sicher.
Die Zeit damals war sehr unsicher, 1618 war Krieg, der dauerte bis 1648.
Im Krieg zogen Horden Soldaten durch das Land, die schlugen alles kaputt, was ihnen in den Weg kam.
Sie waren schlimmer als wilde Tiere. Am schlimmsten waren die Spanier.
Als die Spanier in Karken eindrangen, flüchteten sich die Leute in die Kirche. Aber die Spanier haben die Tür der Kirche aufgebrochen und alle umgebracht. Es war schlimm. An der Kirche entlang floss ein Bach, das Wasser war rot vom Blut. Das Stück Land, auf dem die Kirche gestanden hat, heißt heute noch Mordkamp.
Ein Mann aus Karken hat überlebt. Er ist hoch in einen Baum geklettert, hat alles gesehen und das noch später erzählt.
„Doa jeet et dureen wie enn Karke enn de Kerk.“ Sue hüet man ophüt die Lüh döks noch kalle.
Ömmer dann, wenn et örjes dronger on drüver jeet. Wie es det Sprüekewoad entstonge?
Om Sästienhonget erom wonde enn Karke all vöel Lüh, die meeste doavan woare Buure.
Die Karker haue all een jruete Kerk – on doa woare die stoot drop. Bie Jevoahr denge die
Karker sech enn de Kerk versteake. Bie uese Herrjott vollte se sech sicher.
Die Tied damals woar ärsch onsieker. 1618 woar Kresch, dea duede bis 1648.
Enn dea Kresch trochte Koppele Soldate duer et Laund, die schlore alles kapott wat dör enn der Weach koam.
Sie woare schlemmer wie well Deere. Et schlemmste woare die Spanier.
Wie die Spanier enn Karke enveele, flöchte sech die Lüh enn die Kerk. Ever die Spanier hant die Düer van de Kerk objebroake on all die Lüh omjebroach. Et woar ärsch. Longs de Kerk drivde een Beak, det Water woar ruet van et Bloot. Det Stöck Laund, wu die Kerk gestonge hät, hescht hüt noch Mordkaump.
Eene Minsch uet Karke hät überlävt. Hea es huer enn eene Boom jekomme, hät alles jesien on det later vertällt.
Magda Hausmann

Magda Hausmann aus Karken, Jahrgang 1944, ist eine in der Region bekannte Interpretin und Übersetzerin plattdeutscher Texte. Sie spricht von Kind an das für die Heinsberger Grenzregion typische Platt und hat u. a. zahlreiche Texte, wie z. B. “Max und Moritz” oder den “Struwelpeter”, in Platt übersetzt.

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Et jeet nörges sue dureen wie enn Karke enn de Kerk – Es geht nirgendwo so durcheinander wie in Karken in der Kirche

Ein Mundart Beitrags aus: Heinsberger-Kernland-Platt

Es geht nirgendwo so durcheinander wie in Karken in der Kirche

Et jeet nörges sue dureen wie enn Karke enn de Kerk

verfasst von: Magda Hausmann
vorgetragen von:
aus der Sprachregion Heinsberger-Kernland-Platt in der Rubrik Heim und Haus, Kirche, Krieg

Es geht nirgendwo so durcheinander wie in Karken in der Kirche

„Da geht es durcheinander wie in Karken in der Kirche.” So hört man heute die Leute oft noch sprechen.
Immer dann, wenn es irgendwo drunter oder drüber geht. Wie ist dieses Sprichwort entstanden?
Um sechzehnhundert herum wohnten in Karken schon viele Leute, die meisten davon waren Bauern.
Die Karkener hatten bereits eine große Kirche und da waren sie sehr stolz drauf. Bei Gefahr versteckten die
Karkener sich in der Kirche. Bei unserem Herrgott fühlten sie sich sicher.
Die Zeit damals war sehr unsicher, 1618 war Krieg, der dauerte bis 1648.
Im Krieg zogen Horden Soldaten durch das Land, die schlugen alles kaputt, was ihnen in den Weg kam.
Sie waren schlimmer als wilde Tiere. Am schlimmsten waren die Spanier.
Als die Spanier in Karken eindrangen, flüchteten sich die Leute in die Kirche. Aber die Spanier haben die Tür der Kirche aufgebrochen und alle umgebracht. Es war schlimm. An der Kirche entlang floss ein Bach, das Wasser war rot vom Blut. Das Stück Land, auf dem die Kirche gestanden hat, heißt heute noch Mordkamp.
Ein Mann aus Karken hat überlebt. Er ist hoch in einen Baum geklettert, hat alles gesehen und das noch später erzählt.

Et jeet nörges sue dureen wie enn Karke enn de Kerk

„Doa jeet et dureen wie enn Karke enn de Kerk.“ Sue hüet man ophüt die Lüh döks noch kalle.
Ömmer dann, wenn et örjes dronger on drüver jeet. Wie es det Sprüekewoad entstonge?
Om Sästienhonget erom wonde enn Karke all vöel Lüh, die meeste doavan woare Buure.
Die Karker haue all een jruete Kerk – on doa woare die stoot drop. Bie Jevoahr denge die
Karker sech enn de Kerk versteake. Bie uese Herrjott vollte se sech sicher.
Die Tied damals woar ärsch onsieker. 1618 woar Kresch, dea duede bis 1648.
Enn dea Kresch trochte Koppele Soldate duer et Laund, die schlore alles kapott wat dör enn der Weach koam.
Sie woare schlemmer wie well Deere. Et schlemmste woare die Spanier.
Wie die Spanier enn Karke enveele, flöchte sech die Lüh enn die Kerk. Ever die Spanier hant die Düer van de Kerk objebroake on all die Lüh omjebroach. Et woar ärsch. Longs de Kerk drivde een Beak, det Water woar ruet van et Bloot. Det Stöck Laund, wu die Kerk gestonge hät, hescht hüt noch Mordkaump.
Eene Minsch uet Karke hät überlävt. Hea es huer enn eene Boom jekomme, hät alles jesien on det later vertällt.

Magda Hausmann

Magda Hausmann aus Karken, Jahrgang 1944, ist eine in der Region bekannte Interpretin und Übersetzerin plattdeutscher Texte. Sie spricht von Kind an das für die Heinsberger Grenzregion typische Platt und hat u. a. zahlreiche Texte, wie z. B. “Max und Moritz” oder den “Struwelpeter”, in Platt übersetzt.

Quelle:





Et jeet nörges sue dureen wie enn Karke enn de Kerk - Es geht nirgendwo so durcheinander wie in Karken in der Kirche

aus der Sprachregion Heinsberger-Kernland-Platt in der Rubrik Heim und Haus, Kirche, Krieg
Es geht nirgendwo so durcheinander wie in Karken in der Kirche
Et jeet nörges sue dureen wie enn Karke enn de Kerk
„Da geht es durcheinander wie in Karken in der Kirche.” So hört man heute die Leute oft noch sprechen.
Immer dann, wenn es irgendwo drunter oder drüber geht. Wie ist dieses Sprichwort entstanden?
Um sechzehnhundert herum wohnten in Karken schon viele Leute, die meisten davon waren Bauern.
Die Karkener hatten bereits eine große Kirche und da waren sie sehr stolz drauf. Bei Gefahr versteckten die
Karkener sich in der Kirche. Bei unserem Herrgott fühlten sie sich sicher.
Die Zeit damals war sehr unsicher, 1618 war Krieg, der dauerte bis 1648.
Im Krieg zogen Horden Soldaten durch das Land, die schlugen alles kaputt, was ihnen in den Weg kam.
Sie waren schlimmer als wilde Tiere. Am schlimmsten waren die Spanier.
Als die Spanier in Karken eindrangen, flüchteten sich die Leute in die Kirche. Aber die Spanier haben die Tür der Kirche aufgebrochen und alle umgebracht. Es war schlimm. An der Kirche entlang floss ein Bach, das Wasser war rot vom Blut. Das Stück Land, auf dem die Kirche gestanden hat, heißt heute noch Mordkamp.
Ein Mann aus Karken hat überlebt. Er ist hoch in einen Baum geklettert, hat alles gesehen und das noch später erzählt.
„Doa jeet et dureen wie enn Karke enn de Kerk.“ Sue hüet man ophüt die Lüh döks noch kalle.
Ömmer dann, wenn et örjes dronger on drüver jeet. Wie es det Sprüekewoad entstonge?
Om Sästienhonget erom wonde enn Karke all vöel Lüh, die meeste doavan woare Buure.
Die Karker haue all een jruete Kerk – on doa woare die stoot drop. Bie Jevoahr denge die
Karker sech enn de Kerk versteake. Bie uese Herrjott vollte se sech sicher.
Die Tied damals woar ärsch onsieker. 1618 woar Kresch, dea duede bis 1648.
Enn dea Kresch trochte Koppele Soldate duer et Laund, die schlore alles kapott wat dör enn der Weach koam.
Sie woare schlemmer wie well Deere. Et schlemmste woare die Spanier.
Wie die Spanier enn Karke enveele, flöchte sech die Lüh enn die Kerk. Ever die Spanier hant die Düer van de Kerk objebroake on all die Lüh omjebroach. Et woar ärsch. Longs de Kerk drivde een Beak, det Water woar ruet van et Bloot. Det Stöck Laund, wu die Kerk gestonge hät, hescht hüt noch Mordkaump.
Eene Minsch uet Karke hät überlävt. Hea es huer enn eene Boom jekomme, hät alles jesien on det later vertällt.
Magda Hausmann

Magda Hausmann aus Karken, Jahrgang 1944, ist eine in der Region bekannte Interpretin und Übersetzerin plattdeutscher Texte. Sie spricht von Kind an das für die Heinsberger Grenzregion typische Platt und hat u. a. zahlreiche Texte, wie z. B. “Max und Moritz” oder den “Struwelpeter”, in Platt übersetzt.

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