Unger de Linjeboom

Unter dem Lindenbaum

Unger de Linjeboom
Unter dem Lindenbaum
Wännt aan den Oavend de Pärd mög vann‘t wirke
änn de Oavesklocke lue van runjd de Kirke
wuard hett still op Veljer enn in de Weje
dänn soug menn de Bure de Köj hejvisch leje.
Wenn am Abend die Pferde müde von der Arbeit waren
und die Abendglocken der umliegenden Kirchen läuteten,
wurde es still in Feldern und Wiesen,
dann sah man die Bauern die Kühe nach Hause führen.
Gegäte wuard gauw hätt Oavesbruat
un de Hiemel vervde sich langsam ruat.
Uat de Huser koum dänn Gruat en Kleen
unger de gruate Linjeboum biejn.
Gegessen wurde schnell das Abendbrot
und der Himmel färbte sich langsam rot.
Aus den Häusern kamen dann Groß und Klein
unter dem großen Lindenbaum zusammen.
Die auw Nunke stopte een Piepke änn begusche te püffe,
änn wer Kejner waße mit Dreck aan‘t stüffe
Hätt wuard vertellt üever Werk, Wäär en Glouf,
änn ouch all enns üever der Werewouf.
Die alten Männer stopften eine Pfeife und begannen zu rauchen
und wir Kinder waren mit Dreck am Stauben.
Es wurde erzählt von Arbeit, Wetter und Glauben
und auch schon mal vom Werwolf.
Dänn soute wer Kejner mit gruate Uere,
dä eene bang noa dä angere te luere.
Wänn dä Wenjd sua duer die Blär dänn ruschde,
ganz in us versunke noa die Auwe wir luschde.
Dann saßen wir Kinder mit großen Ohren,
der eine ängstlich nach dem anderen zu lauern.
Wenn der Wind so durch die Blätter rauschte,
ganz in uns versunken den Alten wir lauschten.
Die Vrouwlüj aan‘t lache bie hätt stricke,
un af en tu vung eene aan te nicke.
Noa eene Tied wuard dänn alles mög,
dänn opgestange wuard ümmer vrög,
un döcks soug nachts dänn in der Droom
ich mich sitte unger de Linjeboom.
Die Frauen am Lachen beim Stricken,
und ab und zu begann einer zu nicken.
Nach einiger Zeit wurden dann alle müd‘,
denn aufgestanden wurde immer früh.
Und oft sah ich mich dann nachts im Traum
sitzen unter dem Lindenbaum.

Text Mundart

Unger de Linjeboom

Wännt aan den Oavend de Pärd mög vann‘t wirke
änn de Oavesklocke lue van runjd de Kirke
wuard hett still op Veljer enn in de Weje
dänn soug menn de Bure de Köj hejvisch leje.

Gegäte wuard gauw hätt Oavesbruat
un de Hiemel vervde sich langsam ruat.
Uat de Huser koum dänn Gruat en Kleen
unger de gruate Linjeboum biejn.

Die auw Nunke stopte een Piepke änn begusche te püffe,
änn wer Kejner waße mit Dreck aan‘t stüffe
Hätt wuard vertellt üever Werk, Wäär en Glouf,
änn ouch all enns üever der Werewouf.

Dänn soute wer Kejner mit gruate Uere,
dä eene bang noa dä angere te luere.
Wänn dä Wenjd sua duer die Blär dänn ruschde,
ganz in us versunke noa die Auwe wir luschde.

Die Vrouwlüj aan‘t lache bie hätt stricke,
un af en tu vung eene aan te nicke.
Noa eene Tied wuard dänn alles mög,
dänn opgestange wuard ümmer vrög,
un döcks soug nachts dänn in der Droom
ich mich sitte unger de Linjeboom.

Text hochdeutsch

Unter dem Lindenbaum

Wenn am Abend die Pferde müde von der Arbeit waren
und die Abendglocken der umliegenden Kirchen läuteten,
wurde es still in Feldern und Wiesen,
dann sah man die Bauern die Kühe nach Hause führen.

Gegessen wurde schnell das Abendbrot
und der Himmel färbte sich langsam rot.
Aus den Häusern kamen dann Groß und Klein
unter dem großen Lindenbaum zusammen.

Die alten Männer stopften eine Pfeife und begannen zu rauchen
und wir Kinder waren mit Dreck am Stauben.
Es wurde erzählt von Arbeit, Wetter und Glauben
und auch schon mal vom Werwolf.

Dann saßen wir Kinder mit großen Ohren,
der eine ängstlich nach dem anderen zu lauern.
Wenn der Wind so durch die Blätter rauschte,
ganz in uns versunken den Alten wir lauschten.

Die Frauen am Lachen beim Stricken,
und ab und zu begann einer zu nicken.
Nach einiger Zeit wurden dann alle müd‘,
denn aufgestanden wurde immer früh.
Und oft sah ich mich dann nachts im Traum
sitzen unter dem Lindenbaum.

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Gerd Passen

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aus der Sprachregion Selfkant-Platt in der Rubrik Arbeitsleben, Gefühlswelt, Heim und Haus, Kindheit, Natur, positiv

Unter dem Lindenbaum

Wenn am Abend die Pferde müde von der Arbeit waren
und die Abendglocken der umliegenden Kirchen läuteten,
wurde es still in Feldern und Wiesen,
dann sah man die Bauern die Kühe nach Hause führen.

Gegessen wurde schnell das Abendbrot
und der Himmel färbte sich langsam rot.
Aus den Häusern kamen dann Groß und Klein
unter dem großen Lindenbaum zusammen.

Die alten Männer stopften eine Pfeife und begannen zu rauchen
und wir Kinder waren mit Dreck am Stauben.
Es wurde erzählt von Arbeit, Wetter und Glauben
und auch schon mal vom Werwolf.

Dann saßen wir Kinder mit großen Ohren,
der eine ängstlich nach dem anderen zu lauern.
Wenn der Wind so durch die Blätter rauschte,
ganz in uns versunken den Alten wir lauschten.

Die Frauen am Lachen beim Stricken,
und ab und zu begann einer zu nicken.
Nach einiger Zeit wurden dann alle müd‘,
denn aufgestanden wurde immer früh.
Und oft sah ich mich dann nachts im Traum
sitzen unter dem Lindenbaum.

Unger de Linjeboom

Wännt aan den Oavend de Pärd mög vann‘t wirke
änn de Oavesklocke lue van runjd de Kirke
wuard hett still op Veljer enn in de Weje
dänn soug menn de Bure de Köj hejvisch leje.

Gegäte wuard gauw hätt Oavesbruat
un de Hiemel vervde sich langsam ruat.
Uat de Huser koum dänn Gruat en Kleen
unger de gruate Linjeboum biejn.

Die auw Nunke stopte een Piepke änn begusche te püffe,
änn wer Kejner waße mit Dreck aan‘t stüffe
Hätt wuard vertellt üever Werk, Wäär en Glouf,
änn ouch all enns üever der Werewouf.

Dänn soute wer Kejner mit gruate Uere,
dä eene bang noa dä angere te luere.
Wänn dä Wenjd sua duer die Blär dänn ruschde,
ganz in us versunke noa die Auwe wir luschde.

Die Vrouwlüj aan‘t lache bie hätt stricke,
un af en tu vung eene aan te nicke.
Noa eene Tied wuard dänn alles mög,
dänn opgestange wuard ümmer vrög,
un döcks soug nachts dänn in der Droom
ich mich sitte unger de Linjeboom.






Unger de Linjeboom - Unter dem Lindenbaum

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Unter dem Lindenbaum
Unger de Linjeboom
Wenn am Abend die Pferde müde von der Arbeit waren
und die Abendglocken der umliegenden Kirchen läuteten,
wurde es still in Feldern und Wiesen,
dann sah man die Bauern die Kühe nach Hause führen.
Wännt aan den Oavend de Pärd mög vann‘t wirke
änn de Oavesklocke lue van runjd de Kirke
wuard hett still op Veljer enn in de Weje
dänn soug menn de Bure de Köj hejvisch leje.
Gegessen wurde schnell das Abendbrot
und der Himmel färbte sich langsam rot.
Aus den Häusern kamen dann Groß und Klein
unter dem großen Lindenbaum zusammen.
Gegäte wuard gauw hätt Oavesbruat
un de Hiemel vervde sich langsam ruat.
Uat de Huser koum dänn Gruat en Kleen
unger de gruate Linjeboum biejn.
Die alten Männer stopften eine Pfeife und begannen zu rauchen
und wir Kinder waren mit Dreck am Stauben.
Es wurde erzählt von Arbeit, Wetter und Glauben
und auch schon mal vom Werwolf.
Die auw Nunke stopte een Piepke änn begusche te püffe,
änn wer Kejner waße mit Dreck aan‘t stüffe
Hätt wuard vertellt üever Werk, Wäär en Glouf,
änn ouch all enns üever der Werewouf.
Dann saßen wir Kinder mit großen Ohren,
der eine ängstlich nach dem anderen zu lauern.
Wenn der Wind so durch die Blätter rauschte,
ganz in uns versunken den Alten wir lauschten.
Dänn soute wer Kejner mit gruate Uere,
dä eene bang noa dä angere te luere.
Wänn dä Wenjd sua duer die Blär dänn ruschde,
ganz in us versunke noa die Auwe wir luschde.
Die Frauen am Lachen beim Stricken,
und ab und zu begann einer zu nicken.
Nach einiger Zeit wurden dann alle müd‘,
denn aufgestanden wurde immer früh.
Und oft sah ich mich dann nachts im Traum
sitzen unter dem Lindenbaum.
Die Vrouwlüj aan‘t lache bie hätt stricke,
un af en tu vung eene aan te nicke.
Noa eene Tied wuard dänn alles mög,
dänn opgestange wuard ümmer vrög,
un döcks soug nachts dänn in der Droom
ich mich sitte unger de Linjeboom.




Unger de Linjeboom – Unter dem Lindenbaum

Ein Mundart Beitrags aus: Selfkant-Platt

Unter dem Lindenbaum

Unger de Linjeboom

verfasst von: Gerd Passen
vorgetragen von: Theo Jessen
aus der Sprachregion Selfkant-Platt in der Rubrik Arbeitsleben, Gefühlswelt, Heim und Haus, Kindheit, Natur, positiv

Unter dem Lindenbaum

Wenn am Abend die Pferde müde von der Arbeit waren
und die Abendglocken der umliegenden Kirchen läuteten,
wurde es still in Feldern und Wiesen,
dann sah man die Bauern die Kühe nach Hause führen.

Gegessen wurde schnell das Abendbrot
und der Himmel färbte sich langsam rot.
Aus den Häusern kamen dann Groß und Klein
unter dem großen Lindenbaum zusammen.

Die alten Männer stopften eine Pfeife und begannen zu rauchen
und wir Kinder waren mit Dreck am Stauben.
Es wurde erzählt von Arbeit, Wetter und Glauben
und auch schon mal vom Werwolf.

Dann saßen wir Kinder mit großen Ohren,
der eine ängstlich nach dem anderen zu lauern.
Wenn der Wind so durch die Blätter rauschte,
ganz in uns versunken den Alten wir lauschten.

Die Frauen am Lachen beim Stricken,
und ab und zu begann einer zu nicken.
Nach einiger Zeit wurden dann alle müd‘,
denn aufgestanden wurde immer früh.
Und oft sah ich mich dann nachts im Traum
sitzen unter dem Lindenbaum.

Unger de Linjeboom

Wännt aan den Oavend de Pärd mög vann‘t wirke
änn de Oavesklocke lue van runjd de Kirke
wuard hett still op Veljer enn in de Weje
dänn soug menn de Bure de Köj hejvisch leje.

Gegäte wuard gauw hätt Oavesbruat
un de Hiemel vervde sich langsam ruat.
Uat de Huser koum dänn Gruat en Kleen
unger de gruate Linjeboum biejn.

Die auw Nunke stopte een Piepke änn begusche te püffe,
änn wer Kejner waße mit Dreck aan‘t stüffe
Hätt wuard vertellt üever Werk, Wäär en Glouf,
änn ouch all enns üever der Werewouf.

Dänn soute wer Kejner mit gruate Uere,
dä eene bang noa dä angere te luere.
Wänn dä Wenjd sua duer die Blär dänn ruschde,
ganz in us versunke noa die Auwe wir luschde.

Die Vrouwlüj aan‘t lache bie hätt stricke,
un af en tu vung eene aan te nicke.
Noa eene Tied wuard dänn alles mög,
dänn opgestange wuard ümmer vrög,
un döcks soug nachts dänn in der Droom
ich mich sitte unger de Linjeboom.






Unger de Linjeboom - Unter dem Lindenbaum

aus der Sprachregion Selfkant-Platt in der Rubrik Arbeitsleben, Gefühlswelt, Heim und Haus, Kindheit, Natur, positiv
Unter dem Lindenbaum
Unger de Linjeboom
Wenn am Abend die Pferde müde von der Arbeit waren
und die Abendglocken der umliegenden Kirchen läuteten,
wurde es still in Feldern und Wiesen,
dann sah man die Bauern die Kühe nach Hause führen.
Wännt aan den Oavend de Pärd mög vann‘t wirke
änn de Oavesklocke lue van runjd de Kirke
wuard hett still op Veljer enn in de Weje
dänn soug menn de Bure de Köj hejvisch leje.
Gegessen wurde schnell das Abendbrot
und der Himmel färbte sich langsam rot.
Aus den Häusern kamen dann Groß und Klein
unter dem großen Lindenbaum zusammen.
Gegäte wuard gauw hätt Oavesbruat
un de Hiemel vervde sich langsam ruat.
Uat de Huser koum dänn Gruat en Kleen
unger de gruate Linjeboum biejn.
Die alten Männer stopften eine Pfeife und begannen zu rauchen
und wir Kinder waren mit Dreck am Stauben.
Es wurde erzählt von Arbeit, Wetter und Glauben
und auch schon mal vom Werwolf.
Die auw Nunke stopte een Piepke änn begusche te püffe,
änn wer Kejner waße mit Dreck aan‘t stüffe
Hätt wuard vertellt üever Werk, Wäär en Glouf,
änn ouch all enns üever der Werewouf.
Dann saßen wir Kinder mit großen Ohren,
der eine ängstlich nach dem anderen zu lauern.
Wenn der Wind so durch die Blätter rauschte,
ganz in uns versunken den Alten wir lauschten.
Dänn soute wer Kejner mit gruate Uere,
dä eene bang noa dä angere te luere.
Wänn dä Wenjd sua duer die Blär dänn ruschde,
ganz in us versunke noa die Auwe wir luschde.
Die Frauen am Lachen beim Stricken,
und ab und zu begann einer zu nicken.
Nach einiger Zeit wurden dann alle müd‘,
denn aufgestanden wurde immer früh.
Und oft sah ich mich dann nachts im Traum
sitzen unter dem Lindenbaum.
Die Vrouwlüj aan‘t lache bie hätt stricke,
un af en tu vung eene aan te nicke.
Noa eene Tied wuard dänn alles mög,
dänn opgestange wuard ümmer vrög,
un döcks soug nachts dänn in der Droom
ich mich sitte unger de Linjeboom.




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