Martin, böss du et?

Martin, bist du es?

Martin, böss du et?
Martin, bist du es?
Bie Dilijane (Jansen), e Huus mett Onjötrowde, ku’esch jeder uut on en jo’an wi’e hä’e wohl. Een auw Tant, Martingke on Marieche lä’evde hie. Samstes o’avends ko’am Martin ömmer laat van Schu’eldricke (die Wirtschaft aan dö Kerk) heevisch. Die Tant hu’ert alles. Et letzde ku’esch sie ävvel bau nicks mi’e si’ehn. Sie reep denne: „Martin böss du et?“ „Jo’a“, brommde Martin denn on jeng schlo’ape. Dorr Bro’adem vü’er et sonndes wu’erd all samstes ajöbro’a. Dett wosste ooch Martins Vröng. Martin so’at noch jömütlech bie et Be’ijer. Denn schli’ek man sech bie Dilijane erenn. „Martin böss du et?“, reep die Tant wie ömmer van dorr Sölder. „Jo’a“, brommde eene. On denn vo’el man ü’ever dä’e Bro’adem her. Dett lä’ech Kä’etelke wu’erd wejjer en dorr Kasst jösatt. Dorr Bro’adem hauw joot jöschmackt. Ävvel Martin wo’ar eene lu’ese. Hä’e leet bie Metzjer Pitt Achten een Wu’escht mett vö’el Ritzinusö’el drenn make. Es Sammstes dropp dett selbe Spellke. „Martin böss du et?“ „Jo’a“, brommde wejjer eene. Die Bro’atwu’escht hauw joot jöschmackt. Ävvel et sonndes mörjes en dö Kerk kri’eche se dorr Dri’e neet. En hö’ene Buuk jeng et ärch rondch. Ooch die Wä’ek dropp reep Dilijane Tant wejjer: „Martin böss du et?“ „Jo’a“, reep hä’e. Ävvel di’es Kier wo’ar Martingke alleen. Die angere wo’are kure’ert.
Bei Jansen, einem Haus mit Unverheirateten, konnte jeder aus- und eingehen wie man wollte. Eine alte Tante, Martin und Maria lebten hier. Samstags abends kam Martin immer spät von der Gaststätte Ohlenforst (die Wirtschaft an der Kirche) nach Hause. Die Tante hörte alles. Zuletzt konnte sie bald nichts mehr sehen. Sie rief dann: „Martin bist du es?“ „Ja“, brummte Martin dann und ging schlafen. Der Sonntagsbraten wurde schon samstags angebraten. Das wussten auch Martins Freunde. Martin saß noch gemütlich beim Bier. Dann schlich man sich bei Jansen herein. „Martin bist du es?“, rief die Tante wie immer vom Obergeschoss. „Ja“, brummte einer. Und dann fiel man über den Braten her. Das leere Kesselchen wurde wieder in den Schrank gesetzt. Der Braten hatte gut geschmeckt. Aber Martin war ein Schlauer. Er ließ Metzger Peter Achten eine Wurst mit viel Rizinusöl machen. Am Samstag darauf dasselbe Spielchen. „Martin bist du es?“ „Ja“, brummte wieder einer. Die Bratwurst hatte gut geschmeckt. Aber sonntags morgens in der Kirche kriegten sie den Dreh nicht mehr. In ihrem Bauch ging es ziemlich rund. Auch die Woche darauf rief Jansens Tante wieder: „Martin bist du es?“ „Ja“, rief er. Aber diesmal war Martin allein. Die anderen waren kuriert.

Text Mundart

Martin, böss du et?

Bie Dilijane (Jansen), e Huus mett Onjötrowde, ku’esch jeder uut on en jo’an wi’e hä’e wohl. Een auw Tant, Martingke on Marieche lä’evde hie. Samstes o’avends ko’am Martin ömmer laat van Schu’eldricke (die Wirtschaft aan dö Kerk) heevisch. Die Tant hu’ert alles. Et letzde ku’esch sie ävvel bau nicks mi’e si’ehn. Sie reep denne: „Martin böss du et?“ „Jo’a“, brommde Martin denn on jeng schlo’ape. Dorr Bro’adem vü’er et sonndes wu’erd all samstes ajöbro’a. Dett wosste ooch Martins Vröng. Martin so’at noch jömütlech bie et Be’ijer. Denn schli’ek man sech bie Dilijane erenn. „Martin böss du et?“, reep die Tant wie ömmer van dorr Sölder. „Jo’a“, brommde eene. On denn vo’el man ü’ever dä’e Bro’adem her. Dett lä’ech Kä’etelke wu’erd wejjer en dorr Kasst jösatt. Dorr Bro’adem hauw joot jöschmackt. Ävvel Martin wo’ar eene lu’ese. Hä’e leet bie Metzjer Pitt Achten een Wu’escht mett vö’el Ritzinusö’el drenn make. Es Sammstes dropp dett selbe Spellke. „Martin böss du et?“ „Jo’a“, brommde wejjer eene. Die Bro’atwu’escht hauw joot jöschmackt. Ävvel et sonndes mörjes en dö Kerk kri’eche se dorr Dri’e neet. En hö’ene Buuk jeng et ärch rondch. Ooch die Wä’ek dropp reep Dilijane Tant wejjer: „Martin böss du et?“ „Jo’a“, reep hä’e. Ävvel di’es Kier wo’ar Martingke alleen. Die angere wo’are kure’ert.

Text hochdeutsch

Martin, bist du es?

Bei Jansen, einem Haus mit Unverheirateten, konnte jeder aus- und eingehen wie man wollte. Eine alte Tante, Martin und Maria lebten hier. Samstags abends kam Martin immer spät von der Gaststätte Ohlenforst (die Wirtschaft an der Kirche) nach Hause. Die Tante hörte alles. Zuletzt konnte sie bald nichts mehr sehen. Sie rief dann: „Martin bist du es?“ „Ja“, brummte Martin dann und ging schlafen. Der Sonntagsbraten wurde schon samstags angebraten. Das wussten auch Martins Freunde. Martin saß noch gemütlich beim Bier. Dann schlich man sich bei Jansen herein. „Martin bist du es?“, rief die Tante wie immer vom Obergeschoss. „Ja“, brummte einer. Und dann fiel man über den Braten her. Das leere Kesselchen wurde wieder in den Schrank gesetzt. Der Braten hatte gut geschmeckt. Aber Martin war ein Schlauer. Er ließ Metzger Peter Achten eine Wurst mit viel Rizinusöl machen. Am Samstag darauf dasselbe Spielchen. „Martin bist du es?“ „Ja“, brummte wieder einer. Die Bratwurst hatte gut geschmeckt. Aber sonntags morgens in der Kirche kriegten sie den Dreh nicht mehr. In ihrem Bauch ging es ziemlich rund. Auch die Woche darauf rief Jansens Tante wieder: „Martin bist du es?“ „Ja“, rief er. Aber diesmal war Martin allein. Die anderen waren kuriert.

Ehemalige Gaststätte Ohlenforst © John Black

Schon gewusst?

Die ehemalige Gaststätte Ohlenforst trägt heute die Bezeichnung „Altes Brauhaus Temporary Lodging“ und dient als Gästehaus auf Zeit für Nato-Angehörige der Air Base in Geilenkirchen und des Nato-Hauptquartiers in Brunssum/NL.

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Über den Autor

Theo Jansen

aus Gangelt

Der ehemalige Stadtgärtner von Heinsberg, Theo Jansen, stammte ursprünglich aus Harzelt, wo er aufgewachsen war. Mit Herzblut widmete er sich sprichwörtlich seiner „Muttersprache“. Seine Mutter kam nämlich aus Breberen und so kam es, dass sich in seinem Dialekt viele Elemente aus der „Muttersprache“ widerspiegelten. In zahlreichen Ausgaben von „Oos Platt“ der volkskundlichen Arbeitsgemeinschaft im Kreis Heinsberg sind viele Beiträge von Theo Jansen zu finden.

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Über diesen Mundartbeitrag

Textart:
Zeitraum des Beitrags:
20. Jahrhundert
Quelle/n des Beitrags:
„Au wat , kall Platt - Verjäet dinn Mu’ederspro’ak neet“ von Josef Klaßen
Das Beitragsbild stammt von:
John Black
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Dieser Beitrag stammt aus Gangelt.
aus der Sprachregion Gangelter-Waldfeuchter-Platt in der Rubrik Heim und Haus, Kirche, Ratschlag

Martin, bist du es?

Bei Jansen, einem Haus mit Unverheirateten, konnte jeder aus- und eingehen wie man wollte. Eine alte Tante, Martin und Maria lebten hier. Samstags abends kam Martin immer spät von der Gaststätte Ohlenforst (die Wirtschaft an der Kirche) nach Hause. Die Tante hörte alles. Zuletzt konnte sie bald nichts mehr sehen. Sie rief dann: „Martin bist du es?“ „Ja“, brummte Martin dann und ging schlafen. Der Sonntagsbraten wurde schon samstags angebraten. Das wussten auch Martins Freunde. Martin saß noch gemütlich beim Bier. Dann schlich man sich bei Jansen herein. „Martin bist du es?“, rief die Tante wie immer vom Obergeschoss. „Ja“, brummte einer. Und dann fiel man über den Braten her. Das leere Kesselchen wurde wieder in den Schrank gesetzt. Der Braten hatte gut geschmeckt. Aber Martin war ein Schlauer. Er ließ Metzger Peter Achten eine Wurst mit viel Rizinusöl machen. Am Samstag darauf dasselbe Spielchen. „Martin bist du es?“ „Ja“, brummte wieder einer. Die Bratwurst hatte gut geschmeckt. Aber sonntags morgens in der Kirche kriegten sie den Dreh nicht mehr. In ihrem Bauch ging es ziemlich rund. Auch die Woche darauf rief Jansens Tante wieder: „Martin bist du es?“ „Ja“, rief er. Aber diesmal war Martin allein. Die anderen waren kuriert.

Martin, böss du et?

Bie Dilijane (Jansen), e Huus mett Onjötrowde, ku’esch jeder uut on en jo’an wi’e hä’e wohl. Een auw Tant, Martingke on Marieche lä’evde hie. Samstes o’avends ko’am Martin ömmer laat van Schu’eldricke (die Wirtschaft aan dö Kerk) heevisch. Die Tant hu’ert alles. Et letzde ku’esch sie ävvel bau nicks mi’e si’ehn. Sie reep denne: „Martin böss du et?“ „Jo’a“, brommde Martin denn on jeng schlo’ape. Dorr Bro’adem vü’er et sonndes wu’erd all samstes ajöbro’a. Dett wosste ooch Martins Vröng. Martin so’at noch jömütlech bie et Be’ijer. Denn schli’ek man sech bie Dilijane erenn. „Martin böss du et?“, reep die Tant wie ömmer van dorr Sölder. „Jo’a“, brommde eene. On denn vo’el man ü’ever dä’e Bro’adem her. Dett lä’ech Kä’etelke wu’erd wejjer en dorr Kasst jösatt. Dorr Bro’adem hauw joot jöschmackt. Ävvel Martin wo’ar eene lu’ese. Hä’e leet bie Metzjer Pitt Achten een Wu’escht mett vö’el Ritzinusö’el drenn make. Es Sammstes dropp dett selbe Spellke. „Martin böss du et?“ „Jo’a“, brommde wejjer eene. Die Bro’atwu’escht hauw joot jöschmackt. Ävvel et sonndes mörjes en dö Kerk kri’eche se dorr Dri’e neet. En hö’ene Buuk jeng et ärch rondch. Ooch die Wä’ek dropp reep Dilijane Tant wejjer: „Martin böss du et?“ „Jo’a“, reep hä’e. Ävvel di’es Kier wo’ar Martingke alleen. Die angere wo’are kure’ert.

Theo Jansen

Der ehemalige Stadtgärtner von Heinsberg, Theo Jansen, stammte ursprünglich aus Harzelt, wo er aufgewachsen war. Mit Herzblut widmete er sich sprichwörtlich seiner „Muttersprache“. Seine Mutter kam nämlich aus Breberen und so kam es, dass sich in seinem Dialekt viele Elemente aus der „Muttersprache“ widerspiegelten. In zahlreichen Ausgaben von „Oos Platt“ der volkskundlichen Arbeitsgemeinschaft im Kreis Heinsberg sind viele Beiträge von Theo Jansen zu finden.

Quelle: „Au wat , kall Platt - Verjäet dinn Mu’ederspro’ak neet“ von Josef Klaßen





Martin, böss du et? - Martin, bist du es?

aus der Sprachregion Gangelter-Waldfeuchter-Platt in der Rubrik Heim und Haus, Kirche, Ratschlag
Martin, bist du es?
Martin, böss du et?
Bei Jansen, einem Haus mit Unverheirateten, konnte jeder aus- und eingehen wie man wollte. Eine alte Tante, Martin und Maria lebten hier. Samstags abends kam Martin immer spät von der Gaststätte Ohlenforst (die Wirtschaft an der Kirche) nach Hause. Die Tante hörte alles. Zuletzt konnte sie bald nichts mehr sehen. Sie rief dann: „Martin bist du es?“ „Ja“, brummte Martin dann und ging schlafen. Der Sonntagsbraten wurde schon samstags angebraten. Das wussten auch Martins Freunde. Martin saß noch gemütlich beim Bier. Dann schlich man sich bei Jansen herein. „Martin bist du es?“, rief die Tante wie immer vom Obergeschoss. „Ja“, brummte einer. Und dann fiel man über den Braten her. Das leere Kesselchen wurde wieder in den Schrank gesetzt. Der Braten hatte gut geschmeckt. Aber Martin war ein Schlauer. Er ließ Metzger Peter Achten eine Wurst mit viel Rizinusöl machen. Am Samstag darauf dasselbe Spielchen. „Martin bist du es?“ „Ja“, brummte wieder einer. Die Bratwurst hatte gut geschmeckt. Aber sonntags morgens in der Kirche kriegten sie den Dreh nicht mehr. In ihrem Bauch ging es ziemlich rund. Auch die Woche darauf rief Jansens Tante wieder: „Martin bist du es?“ „Ja“, rief er. Aber diesmal war Martin allein. Die anderen waren kuriert.
Bie Dilijane (Jansen), e Huus mett Onjötrowde, ku’esch jeder uut on en jo’an wi’e hä’e wohl. Een auw Tant, Martingke on Marieche lä’evde hie. Samstes o’avends ko’am Martin ömmer laat van Schu’eldricke (die Wirtschaft aan dö Kerk) heevisch. Die Tant hu’ert alles. Et letzde ku’esch sie ävvel bau nicks mi’e si’ehn. Sie reep denne: „Martin böss du et?“ „Jo’a“, brommde Martin denn on jeng schlo’ape. Dorr Bro’adem vü’er et sonndes wu’erd all samstes ajöbro’a. Dett wosste ooch Martins Vröng. Martin so’at noch jömütlech bie et Be’ijer. Denn schli’ek man sech bie Dilijane erenn. „Martin böss du et?“, reep die Tant wie ömmer van dorr Sölder. „Jo’a“, brommde eene. On denn vo’el man ü’ever dä’e Bro’adem her. Dett lä’ech Kä’etelke wu’erd wejjer en dorr Kasst jösatt. Dorr Bro’adem hauw joot jöschmackt. Ävvel Martin wo’ar eene lu’ese. Hä’e leet bie Metzjer Pitt Achten een Wu’escht mett vö’el Ritzinusö’el drenn make. Es Sammstes dropp dett selbe Spellke. „Martin böss du et?“ „Jo’a“, brommde wejjer eene. Die Bro’atwu’escht hauw joot jöschmackt. Ävvel et sonndes mörjes en dö Kerk kri’eche se dorr Dri’e neet. En hö’ene Buuk jeng et ärch rondch. Ooch die Wä’ek dropp reep Dilijane Tant wejjer: „Martin böss du et?“ „Jo’a“, reep hä’e. Ävvel di’es Kier wo’ar Martingke alleen. Die angere wo’are kure’ert.
Theo Jansen

Der ehemalige Stadtgärtner von Heinsberg, Theo Jansen, stammte ursprünglich aus Harzelt, wo er aufgewachsen war. Mit Herzblut widmete er sich sprichwörtlich seiner „Muttersprache“. Seine Mutter kam nämlich aus Breberen und so kam es, dass sich in seinem Dialekt viele Elemente aus der „Muttersprache“ widerspiegelten. In zahlreichen Ausgaben von „Oos Platt“ der volkskundlichen Arbeitsgemeinschaft im Kreis Heinsberg sind viele Beiträge von Theo Jansen zu finden.

Quelle: „Au wat , kall Platt - Verjäet dinn Mu’ederspro’ak neet“ von Josef Klaßen




Martin, böss du et? – Martin, bist du es?

Ein Mundart Beitrags aus: Gangelter-Waldfeuchter-Platt

Martin, bist du es?

Martin, böss du et?

verfasst von: Theo Jansen
vorgetragen von: Josef Klaßen
aus der Sprachregion Gangelter-Waldfeuchter-Platt in der Rubrik Heim und Haus, Kirche, Ratschlag

Martin, bist du es?

Bei Jansen, einem Haus mit Unverheirateten, konnte jeder aus- und eingehen wie man wollte. Eine alte Tante, Martin und Maria lebten hier. Samstags abends kam Martin immer spät von der Gaststätte Ohlenforst (die Wirtschaft an der Kirche) nach Hause. Die Tante hörte alles. Zuletzt konnte sie bald nichts mehr sehen. Sie rief dann: „Martin bist du es?“ „Ja“, brummte Martin dann und ging schlafen. Der Sonntagsbraten wurde schon samstags angebraten. Das wussten auch Martins Freunde. Martin saß noch gemütlich beim Bier. Dann schlich man sich bei Jansen herein. „Martin bist du es?“, rief die Tante wie immer vom Obergeschoss. „Ja“, brummte einer. Und dann fiel man über den Braten her. Das leere Kesselchen wurde wieder in den Schrank gesetzt. Der Braten hatte gut geschmeckt. Aber Martin war ein Schlauer. Er ließ Metzger Peter Achten eine Wurst mit viel Rizinusöl machen. Am Samstag darauf dasselbe Spielchen. „Martin bist du es?“ „Ja“, brummte wieder einer. Die Bratwurst hatte gut geschmeckt. Aber sonntags morgens in der Kirche kriegten sie den Dreh nicht mehr. In ihrem Bauch ging es ziemlich rund. Auch die Woche darauf rief Jansens Tante wieder: „Martin bist du es?“ „Ja“, rief er. Aber diesmal war Martin allein. Die anderen waren kuriert.

Martin, böss du et?

Bie Dilijane (Jansen), e Huus mett Onjötrowde, ku’esch jeder uut on en jo’an wi’e hä’e wohl. Een auw Tant, Martingke on Marieche lä’evde hie. Samstes o’avends ko’am Martin ömmer laat van Schu’eldricke (die Wirtschaft aan dö Kerk) heevisch. Die Tant hu’ert alles. Et letzde ku’esch sie ävvel bau nicks mi’e si’ehn. Sie reep denne: „Martin böss du et?“ „Jo’a“, brommde Martin denn on jeng schlo’ape. Dorr Bro’adem vü’er et sonndes wu’erd all samstes ajöbro’a. Dett wosste ooch Martins Vröng. Martin so’at noch jömütlech bie et Be’ijer. Denn schli’ek man sech bie Dilijane erenn. „Martin böss du et?“, reep die Tant wie ömmer van dorr Sölder. „Jo’a“, brommde eene. On denn vo’el man ü’ever dä’e Bro’adem her. Dett lä’ech Kä’etelke wu’erd wejjer en dorr Kasst jösatt. Dorr Bro’adem hauw joot jöschmackt. Ävvel Martin wo’ar eene lu’ese. Hä’e leet bie Metzjer Pitt Achten een Wu’escht mett vö’el Ritzinusö’el drenn make. Es Sammstes dropp dett selbe Spellke. „Martin böss du et?“ „Jo’a“, brommde wejjer eene. Die Bro’atwu’escht hauw joot jöschmackt. Ävvel et sonndes mörjes en dö Kerk kri’eche se dorr Dri’e neet. En hö’ene Buuk jeng et ärch rondch. Ooch die Wä’ek dropp reep Dilijane Tant wejjer: „Martin böss du et?“ „Jo’a“, reep hä’e. Ävvel di’es Kier wo’ar Martingke alleen. Die angere wo’are kure’ert.

Theo Jansen

Der ehemalige Stadtgärtner von Heinsberg, Theo Jansen, stammte ursprünglich aus Harzelt, wo er aufgewachsen war. Mit Herzblut widmete er sich sprichwörtlich seiner „Muttersprache“. Seine Mutter kam nämlich aus Breberen und so kam es, dass sich in seinem Dialekt viele Elemente aus der „Muttersprache“ widerspiegelten. In zahlreichen Ausgaben von „Oos Platt“ der volkskundlichen Arbeitsgemeinschaft im Kreis Heinsberg sind viele Beiträge von Theo Jansen zu finden.

Quelle: „Au wat , kall Platt - Verjäet dinn Mu’ederspro’ak neet“ von Josef Klaßen





Martin, böss du et? - Martin, bist du es?

aus der Sprachregion Gangelter-Waldfeuchter-Platt in der Rubrik Heim und Haus, Kirche, Ratschlag
Martin, bist du es?
Martin, böss du et?
Bei Jansen, einem Haus mit Unverheirateten, konnte jeder aus- und eingehen wie man wollte. Eine alte Tante, Martin und Maria lebten hier. Samstags abends kam Martin immer spät von der Gaststätte Ohlenforst (die Wirtschaft an der Kirche) nach Hause. Die Tante hörte alles. Zuletzt konnte sie bald nichts mehr sehen. Sie rief dann: „Martin bist du es?“ „Ja“, brummte Martin dann und ging schlafen. Der Sonntagsbraten wurde schon samstags angebraten. Das wussten auch Martins Freunde. Martin saß noch gemütlich beim Bier. Dann schlich man sich bei Jansen herein. „Martin bist du es?“, rief die Tante wie immer vom Obergeschoss. „Ja“, brummte einer. Und dann fiel man über den Braten her. Das leere Kesselchen wurde wieder in den Schrank gesetzt. Der Braten hatte gut geschmeckt. Aber Martin war ein Schlauer. Er ließ Metzger Peter Achten eine Wurst mit viel Rizinusöl machen. Am Samstag darauf dasselbe Spielchen. „Martin bist du es?“ „Ja“, brummte wieder einer. Die Bratwurst hatte gut geschmeckt. Aber sonntags morgens in der Kirche kriegten sie den Dreh nicht mehr. In ihrem Bauch ging es ziemlich rund. Auch die Woche darauf rief Jansens Tante wieder: „Martin bist du es?“ „Ja“, rief er. Aber diesmal war Martin allein. Die anderen waren kuriert.
Bie Dilijane (Jansen), e Huus mett Onjötrowde, ku’esch jeder uut on en jo’an wi’e hä’e wohl. Een auw Tant, Martingke on Marieche lä’evde hie. Samstes o’avends ko’am Martin ömmer laat van Schu’eldricke (die Wirtschaft aan dö Kerk) heevisch. Die Tant hu’ert alles. Et letzde ku’esch sie ävvel bau nicks mi’e si’ehn. Sie reep denne: „Martin böss du et?“ „Jo’a“, brommde Martin denn on jeng schlo’ape. Dorr Bro’adem vü’er et sonndes wu’erd all samstes ajöbro’a. Dett wosste ooch Martins Vröng. Martin so’at noch jömütlech bie et Be’ijer. Denn schli’ek man sech bie Dilijane erenn. „Martin böss du et?“, reep die Tant wie ömmer van dorr Sölder. „Jo’a“, brommde eene. On denn vo’el man ü’ever dä’e Bro’adem her. Dett lä’ech Kä’etelke wu’erd wejjer en dorr Kasst jösatt. Dorr Bro’adem hauw joot jöschmackt. Ävvel Martin wo’ar eene lu’ese. Hä’e leet bie Metzjer Pitt Achten een Wu’escht mett vö’el Ritzinusö’el drenn make. Es Sammstes dropp dett selbe Spellke. „Martin böss du et?“ „Jo’a“, brommde wejjer eene. Die Bro’atwu’escht hauw joot jöschmackt. Ävvel et sonndes mörjes en dö Kerk kri’eche se dorr Dri’e neet. En hö’ene Buuk jeng et ärch rondch. Ooch die Wä’ek dropp reep Dilijane Tant wejjer: „Martin böss du et?“ „Jo’a“, reep hä’e. Ävvel di’es Kier wo’ar Martingke alleen. Die angere wo’are kure’ert.
Theo Jansen

Der ehemalige Stadtgärtner von Heinsberg, Theo Jansen, stammte ursprünglich aus Harzelt, wo er aufgewachsen war. Mit Herzblut widmete er sich sprichwörtlich seiner „Muttersprache“. Seine Mutter kam nämlich aus Breberen und so kam es, dass sich in seinem Dialekt viele Elemente aus der „Muttersprache“ widerspiegelten. In zahlreichen Ausgaben von „Oos Platt“ der volkskundlichen Arbeitsgemeinschaft im Kreis Heinsberg sind viele Beiträge von Theo Jansen zu finden.

Quelle: „Au wat , kall Platt - Verjäet dinn Mu’ederspro’ak neet“ von Josef Klaßen




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Die ehemalige Gaststätte Ohlenforst trägt heute die Bezeichnung „Altes Brauhaus Temporary Lodging“ und dient als Gästehaus auf Zeit für Nato-Angehörige der Air Base in Geilenkirchen und des Nato-Hauptquartiers in Brunssum/NL.