Derr Bundeskönning

Der Bundeskönig

Text Mundart

Text hochdeutsch

Derr Bundeskönning
Der Bundeskönig
Frankes Hein (Lendere) holet 1997 beij het Bundeskönningsscheete enn Coesfeld als ennzije van 160 Deelnähemer 30 Räng van 30 möjeliche. Mott däe Käehl e Ooch hann! Derr Jubel worr onvüerstellbar. Äver derr Triomphzoch duer het Dörp sting nett onjer enne johe Stäer.
Heinz Franken (Lindern) holte 1997 beim Bundeskönigsschießen in Coesfeld als einziger von 160 Teilnehmern 30 Ringe von 30 möglichen. Muss der Kerl ein Auge haben! Der Jubel war unvorstellbar. Aber der Triumphzug durch das Dorf stand nicht unter einem guten Stern.
Het Dörep worr voll vann Schötte, onn het ränet wie enn Biess utt Emmere. De Schötte wuete all seekenaat onn voohre nooh derr Oppzoch flott nooh Heem, onn St. Johannes bleev opp het janze Beer sette, seitdem heescht Heinz marr noch Neptun.
Das Dorf war voll von Schützen, und es regnete wie ein Tier aus Eimern. Die Schützen wurden alle mistnass und fuhren nach dem Aufzug schnell nach Hause. Und die St.-Johannes-Schützenbruderschaft blieb auf dem ganzen Bier sitzen. Seitdem heißt Heinz nur noch Neptun.
Vröher joav het enn Brokele onn Lendere jett weet wievöll Köh opp satte Weije. De Melek wued enn Lendere vann Schustes Jöhenn onn doonooh vann Ricks Fränz noh derr Aldenhoff (Molkereij) enn Lennech jevaare. Doonooh koame die Siebericks Männ mett enne moderne Tankwaagel. On se hannt nett verhängere könne, datt het hüt en janz Brokele onn Lendere kenn einzije Koh mie jött. Noch schlemmer als beij de Wietschafte. Wenn de St.-Jann-Schötte henn Kohlotterie make welle, motte se sech enn Beeck enn Koh lenne jonn.
Früher gab es in Brachelen und Lindern wer weiss wieviele Kühe auf satten Wiesen. Die Milch wurde in Lindern von Johann Buchkremer und danach von Franz Rick zum Aldenhoff (Molkerei) in Linnich gefahren. Danach kamen die Sieberichs-Leute mit einem modernen Tankwagen. Und sie haben nicht verhindern können, dass es heute in ganz Brachelen und Lindern keine einzige Kuh mehr gibt. Noch schlimmer als bei den Gaststätten. Wenn die St.-Jann-Schützen ihre Kuhlotterie machen wollen, müssen sie sich in Beeck eine Kuh leihen gehen.
Isch well noch e kleen Jedichke aanbränge:
Ich will noch ein kleines Gedicht anbringen:
Watt vörr de Köh worr Bötzkes Franz,
worr vörr de Suur Bende Cralle Nölles mett derr Lanz!
Äverr die zwei Pioniere hannt de Titt och nett opphalde könne.
Was für die Kühe Bötzkes Franz war,
war für die Sauren Benden Arnold Corall mit dem Lanz!
Aber die zwei Pioniere haben die Zeit auch nicht aufhalten können.

Text Mundart

Derr Bundeskönning

Frankes Hein (Lendere) holet 1997 beij het Bundeskönningsscheete enn Coesfeld als ennzije van 160 Deelnähemer 30 Räng van 30 möjeliche. Mott däe Käehl e Ooch hann! Derr Jubel worr onvüerstellbar. Äver derr Triomphzoch duer het Dörp sting nett onjer enne johe Stäer.

Het Dörep worr voll vann Schötte, onn het ränet wie enn Biess utt Emmere. De Schötte wuete all seekenaat onn voohre nooh derr Oppzoch flott nooh Heem, onn St. Johannes bleev opp het janze Beer sette, seitdem heescht Heinz marr noch Neptun.

Vröher joav het enn Brokele onn Lendere jett weet wievöll Köh opp satte Weije. De Melek wued enn Lendere vann Schustes Jöhenn onn doonooh vann Ricks Fränz noh derr Aldenhoff (Molkereij) enn Lennech jevaare. Doonooh koame die Siebericks Männ mett enne moderne Tankwaagel. On se hannt nett verhängere könne, datt het hüt en janz Brokele onn Lendere kenn einzije Koh mie jött. Noch schlemmer als beij de Wietschafte. Wenn de St.-Jann-Schötte henn Kohlotterie make welle, motte se sech enn Beeck enn Koh lenne jonn.

Isch well noch e kleen Jedichke aanbränge:

Watt vörr de Köh worr Bötzkes Franz,
worr vörr de Suur Bende Cralle Nölles mett derr Lanz!
Äverr die zwei Pioniere hannt de Titt och nett opphalde könne.

Text hochdeutsch

Der Bundeskönig

Heinz Franken (Lindern) holte 1997 beim Bundeskönigsschießen in Coesfeld als einziger von 160 Teilnehmern 30 Ringe von 30 möglichen. Muss der Kerl ein Auge haben! Der Jubel war unvorstellbar. Aber der Triumphzug durch das Dorf stand nicht unter einem guten Stern.

Das Dorf war voll von Schützen, und es regnete wie ein Tier aus Eimern. Die Schützen wurden alle mistnass und fuhren nach dem Aufzug schnell nach Hause. Und die St.-Johannes-Schützenbruderschaft blieb auf dem ganzen Bier sitzen. Seitdem heißt Heinz nur noch Neptun.

Früher gab es in Brachelen und Lindern wer weiss wieviele Kühe auf satten Wiesen. Die Milch wurde in Lindern von Johann Buchkremer und danach von Franz Rick zum Aldenhoff (Molkerei) in Linnich gefahren. Danach kamen die Sieberichs-Leute mit einem modernen Tankwagen. Und sie haben nicht verhindern können, dass es heute in ganz Brachelen und Lindern keine einzige Kuh mehr gibt. Noch schlimmer als bei den Gaststätten. Wenn die St.-Jann-Schützen ihre Kuhlotterie machen wollen, müssen sie sich in Beeck eine Kuh leihen gehen.

Ich will noch ein kleines Gedicht anbringen:

Was für die Kühe Bötzkes Franz war,
war für die Sauren Benden Arnold Corall mit dem Lanz!
Aber die zwei Pioniere haben die Zeit auch nicht aufhalten können.

Dir hat dieser Beitrag gefallen?
Dann zeig es uns!
Kommentare zu diesem Beitrag anzeigen

Schreibe uns deine Gedanken zu diesem Text oder lass uns einfach wissen, was du damit verbindest.

Über den Autor

Peter Claßen

aus Geilenkirchen-Lindern

Peter Claßen bezeichnet sich selbst als “Linderner Urgestein”. 1949 in Lindern geboren und aufgewachsen, war Plattdeutsch ihm quasi die Muttersprache. Nach dem Abitur studierte er Französisch und Geographie fürs Lehramt an der RWTH Aachen. Ein angestrebtes Lateinstudium in Köln konnte nicht in Frage kommen, da durch den frühen Tod des Vaters seine Mitarbeit im elterlichen Landwirtschaftsbetrieb erforderlich war. Als Sprachlehrer am Gymnasium St. Ursula Geilenkirchen stellte er gern den Bezug zu den romanischen Wurzeln her. Und im Plattdeutschen macht es ihm viel Freude, die Zusammenhänge/Unterschiede zu Nachbarsprachen (Niederländisch, Englisch) oder regionalen Dialekten darzustellen. Ratheim ist dem verheirateten Vater und Großvater zur zweiten Heimat geworden.

Mehr von Peter Claßen entdecken

Über diesen Mundartbeitrag

Textart:
Rubrik/en:
Das Beitragsbild stammt von:
Karl-Heinz Hamacher
0 Personen haben diesem Beitrag bisher ein "Gefällt mir" gegeben. Wie sieht´s mit dir aus?
Dieser Beitrag stammt aus Geilenkirchen-Lindern.

Der Bundeskönig

Heinz Franken (Lindern) holte 1997 beim Bundeskönigsschießen in Coesfeld als einziger von 160 Teilnehmern 30 Ringe von 30 möglichen. Muss der Kerl ein Auge haben! Der Jubel war unvorstellbar. Aber der Triumphzug durch das Dorf stand nicht unter einem guten Stern.

Das Dorf war voll von Schützen, und es regnete wie ein Tier aus Eimern. Die Schützen wurden alle mistnass und fuhren nach dem Aufzug schnell nach Hause. Und die St.-Johannes-Schützenbruderschaft blieb auf dem ganzen Bier sitzen. Seitdem heißt Heinz nur noch Neptun.

Früher gab es in Brachelen und Lindern wer weiss wieviele Kühe auf satten Wiesen. Die Milch wurde in Lindern von Johann Buchkremer und danach von Franz Rick zum Aldenhoff (Molkerei) in Linnich gefahren. Danach kamen die Sieberichs-Leute mit einem modernen Tankwagen. Und sie haben nicht verhindern können, dass es heute in ganz Brachelen und Lindern keine einzige Kuh mehr gibt. Noch schlimmer als bei den Gaststätten. Wenn die St.-Jann-Schützen ihre Kuhlotterie machen wollen, müssen sie sich in Beeck eine Kuh leihen gehen.

Ich will noch ein kleines Gedicht anbringen:

Was für die Kühe Bötzkes Franz war,
war für die Sauren Benden Arnold Corall mit dem Lanz!
Aber die zwei Pioniere haben die Zeit auch nicht aufhalten können.

Derr Bundeskönning

Frankes Hein (Lendere) holet 1997 beij het Bundeskönningsscheete enn Coesfeld als ennzije van 160 Deelnähemer 30 Räng van 30 möjeliche. Mott däe Käehl e Ooch hann! Derr Jubel worr onvüerstellbar. Äver derr Triomphzoch duer het Dörp sting nett onjer enne johe Stäer.

Het Dörep worr voll vann Schötte, onn het ränet wie enn Biess utt Emmere. De Schötte wuete all seekenaat onn voohre nooh derr Oppzoch flott nooh Heem, onn St. Johannes bleev opp het janze Beer sette, seitdem heescht Heinz marr noch Neptun.

Vröher joav het enn Brokele onn Lendere jett weet wievöll Köh opp satte Weije. De Melek wued enn Lendere vann Schustes Jöhenn onn doonooh vann Ricks Fränz noh derr Aldenhoff (Molkereij) enn Lennech jevaare. Doonooh koame die Siebericks Männ mett enne moderne Tankwaagel. On se hannt nett verhängere könne, datt het hüt en janz Brokele onn Lendere kenn einzije Koh mie jött. Noch schlemmer als beij de Wietschafte. Wenn de St.-Jann-Schötte henn Kohlotterie make welle, motte se sech enn Beeck enn Koh lenne jonn.

Isch well noch e kleen Jedichke aanbränge:

Watt vörr de Köh worr Bötzkes Franz,
worr vörr de Suur Bende Cralle Nölles mett derr Lanz!
Äverr die zwei Pioniere hannt de Titt och nett opphalde könne.

Peter Classen

Peter Claßen bezeichnet sich selbst als “Linderner Urgestein”. 1949 in Lindern geboren und aufgewachsen, war Plattdeutsch ihm quasi die Muttersprache. Nach dem Abitur studierte er Französisch und Geographie fürs Lehramt an der RWTH Aachen. Ein angestrebtes Lateinstudium in Köln konnte nicht in Frage kommen, da durch den frühen Tod des Vaters seine Mitarbeit im elterlichen Landwirtschaftsbetrieb erforderlich war. Als Sprachlehrer am Gymnasium St. Ursula Geilenkirchen stellte er gern den Bezug zu den romanischen Wurzeln her. Und im Plattdeutschen macht es ihm viel Freude, die Zusammenhänge/Unterschiede zu Nachbarsprachen (Niederländisch, Englisch) oder regionalen Dialekten darzustellen. Ratheim ist dem verheirateten Vater und Großvater zur zweiten Heimat geworden.

Quelle:





Derr Bundeskönning - Der Bundeskönig

Der Bundeskönig
Derr Bundeskönning
Heinz Franken (Lindern) holte 1997 beim Bundeskönigsschießen in Coesfeld als einziger von 160 Teilnehmern 30 Ringe von 30 möglichen. Muss der Kerl ein Auge haben! Der Jubel war unvorstellbar. Aber der Triumphzug durch das Dorf stand nicht unter einem guten Stern.
Frankes Hein (Lendere) holet 1997 beij het Bundeskönningsscheete enn Coesfeld als ennzije van 160 Deelnähemer 30 Räng van 30 möjeliche. Mott däe Käehl e Ooch hann! Derr Jubel worr onvüerstellbar. Äver derr Triomphzoch duer het Dörp sting nett onjer enne johe Stäer.
Das Dorf war voll von Schützen, und es regnete wie ein Tier aus Eimern. Die Schützen wurden alle mistnass und fuhren nach dem Aufzug schnell nach Hause. Und die St.-Johannes-Schützenbruderschaft blieb auf dem ganzen Bier sitzen. Seitdem heißt Heinz nur noch Neptun.
Het Dörep worr voll vann Schötte, onn het ränet wie enn Biess utt Emmere. De Schötte wuete all seekenaat onn voohre nooh derr Oppzoch flott nooh Heem, onn St. Johannes bleev opp het janze Beer sette, seitdem heescht Heinz marr noch Neptun.
Früher gab es in Brachelen und Lindern wer weiss wieviele Kühe auf satten Wiesen. Die Milch wurde in Lindern von Johann Buchkremer und danach von Franz Rick zum Aldenhoff (Molkerei) in Linnich gefahren. Danach kamen die Sieberichs-Leute mit einem modernen Tankwagen. Und sie haben nicht verhindern können, dass es heute in ganz Brachelen und Lindern keine einzige Kuh mehr gibt. Noch schlimmer als bei den Gaststätten. Wenn die St.-Jann-Schützen ihre Kuhlotterie machen wollen, müssen sie sich in Beeck eine Kuh leihen gehen.
Vröher joav het enn Brokele onn Lendere jett weet wievöll Köh opp satte Weije. De Melek wued enn Lendere vann Schustes Jöhenn onn doonooh vann Ricks Fränz noh derr Aldenhoff (Molkereij) enn Lennech jevaare. Doonooh koame die Siebericks Männ mett enne moderne Tankwaagel. On se hannt nett verhängere könne, datt het hüt en janz Brokele onn Lendere kenn einzije Koh mie jött. Noch schlemmer als beij de Wietschafte. Wenn de St.-Jann-Schötte henn Kohlotterie make welle, motte se sech enn Beeck enn Koh lenne jonn.
Ich will noch ein kleines Gedicht anbringen:
Isch well noch e kleen Jedichke aanbränge:
Was für die Kühe Bötzkes Franz war,
war für die Sauren Benden Arnold Corall mit dem Lanz!
Aber die zwei Pioniere haben die Zeit auch nicht aufhalten können.
Watt vörr de Köh worr Bötzkes Franz,
worr vörr de Suur Bende Cralle Nölles mett derr Lanz!
Äverr die zwei Pioniere hannt de Titt och nett opphalde könne.
Peter Classen

Peter Claßen bezeichnet sich selbst als “Linderner Urgestein”. 1949 in Lindern geboren und aufgewachsen, war Plattdeutsch ihm quasi die Muttersprache. Nach dem Abitur studierte er Französisch und Geographie fürs Lehramt an der RWTH Aachen. Ein angestrebtes Lateinstudium in Köln konnte nicht in Frage kommen, da durch den frühen Tod des Vaters seine Mitarbeit im elterlichen Landwirtschaftsbetrieb erforderlich war. Als Sprachlehrer am Gymnasium St. Ursula Geilenkirchen stellte er gern den Bezug zu den romanischen Wurzeln her. Und im Plattdeutschen macht es ihm viel Freude, die Zusammenhänge/Unterschiede zu Nachbarsprachen (Niederländisch, Englisch) oder regionalen Dialekten darzustellen. Ratheim ist dem verheirateten Vater und Großvater zur zweiten Heimat geworden.

Quelle:




Derr Bundeskönning – Der Bundeskönig

Der Bundeskönig

Derr Bundeskönning

verfasst von: Peter Classen
vorgetragen von:

Der Bundeskönig

Heinz Franken (Lindern) holte 1997 beim Bundeskönigsschießen in Coesfeld als einziger von 160 Teilnehmern 30 Ringe von 30 möglichen. Muss der Kerl ein Auge haben! Der Jubel war unvorstellbar. Aber der Triumphzug durch das Dorf stand nicht unter einem guten Stern.

Das Dorf war voll von Schützen, und es regnete wie ein Tier aus Eimern. Die Schützen wurden alle mistnass und fuhren nach dem Aufzug schnell nach Hause. Und die St.-Johannes-Schützenbruderschaft blieb auf dem ganzen Bier sitzen. Seitdem heißt Heinz nur noch Neptun.

Früher gab es in Brachelen und Lindern wer weiss wieviele Kühe auf satten Wiesen. Die Milch wurde in Lindern von Johann Buchkremer und danach von Franz Rick zum Aldenhoff (Molkerei) in Linnich gefahren. Danach kamen die Sieberichs-Leute mit einem modernen Tankwagen. Und sie haben nicht verhindern können, dass es heute in ganz Brachelen und Lindern keine einzige Kuh mehr gibt. Noch schlimmer als bei den Gaststätten. Wenn die St.-Jann-Schützen ihre Kuhlotterie machen wollen, müssen sie sich in Beeck eine Kuh leihen gehen.

Ich will noch ein kleines Gedicht anbringen:

Was für die Kühe Bötzkes Franz war,
war für die Sauren Benden Arnold Corall mit dem Lanz!
Aber die zwei Pioniere haben die Zeit auch nicht aufhalten können.

Derr Bundeskönning

Frankes Hein (Lendere) holet 1997 beij het Bundeskönningsscheete enn Coesfeld als ennzije van 160 Deelnähemer 30 Räng van 30 möjeliche. Mott däe Käehl e Ooch hann! Derr Jubel worr onvüerstellbar. Äver derr Triomphzoch duer het Dörp sting nett onjer enne johe Stäer.

Het Dörep worr voll vann Schötte, onn het ränet wie enn Biess utt Emmere. De Schötte wuete all seekenaat onn voohre nooh derr Oppzoch flott nooh Heem, onn St. Johannes bleev opp het janze Beer sette, seitdem heescht Heinz marr noch Neptun.

Vröher joav het enn Brokele onn Lendere jett weet wievöll Köh opp satte Weije. De Melek wued enn Lendere vann Schustes Jöhenn onn doonooh vann Ricks Fränz noh derr Aldenhoff (Molkereij) enn Lennech jevaare. Doonooh koame die Siebericks Männ mett enne moderne Tankwaagel. On se hannt nett verhängere könne, datt het hüt en janz Brokele onn Lendere kenn einzije Koh mie jött. Noch schlemmer als beij de Wietschafte. Wenn de St.-Jann-Schötte henn Kohlotterie make welle, motte se sech enn Beeck enn Koh lenne jonn.

Isch well noch e kleen Jedichke aanbränge:

Watt vörr de Köh worr Bötzkes Franz,
worr vörr de Suur Bende Cralle Nölles mett derr Lanz!
Äverr die zwei Pioniere hannt de Titt och nett opphalde könne.

Peter Classen

Peter Claßen bezeichnet sich selbst als “Linderner Urgestein”. 1949 in Lindern geboren und aufgewachsen, war Plattdeutsch ihm quasi die Muttersprache. Nach dem Abitur studierte er Französisch und Geographie fürs Lehramt an der RWTH Aachen. Ein angestrebtes Lateinstudium in Köln konnte nicht in Frage kommen, da durch den frühen Tod des Vaters seine Mitarbeit im elterlichen Landwirtschaftsbetrieb erforderlich war. Als Sprachlehrer am Gymnasium St. Ursula Geilenkirchen stellte er gern den Bezug zu den romanischen Wurzeln her. Und im Plattdeutschen macht es ihm viel Freude, die Zusammenhänge/Unterschiede zu Nachbarsprachen (Niederländisch, Englisch) oder regionalen Dialekten darzustellen. Ratheim ist dem verheirateten Vater und Großvater zur zweiten Heimat geworden.

Quelle:





Derr Bundeskönning - Der Bundeskönig

Der Bundeskönig
Derr Bundeskönning
Heinz Franken (Lindern) holte 1997 beim Bundeskönigsschießen in Coesfeld als einziger von 160 Teilnehmern 30 Ringe von 30 möglichen. Muss der Kerl ein Auge haben! Der Jubel war unvorstellbar. Aber der Triumphzug durch das Dorf stand nicht unter einem guten Stern.
Frankes Hein (Lendere) holet 1997 beij het Bundeskönningsscheete enn Coesfeld als ennzije van 160 Deelnähemer 30 Räng van 30 möjeliche. Mott däe Käehl e Ooch hann! Derr Jubel worr onvüerstellbar. Äver derr Triomphzoch duer het Dörp sting nett onjer enne johe Stäer.
Das Dorf war voll von Schützen, und es regnete wie ein Tier aus Eimern. Die Schützen wurden alle mistnass und fuhren nach dem Aufzug schnell nach Hause. Und die St.-Johannes-Schützenbruderschaft blieb auf dem ganzen Bier sitzen. Seitdem heißt Heinz nur noch Neptun.
Het Dörep worr voll vann Schötte, onn het ränet wie enn Biess utt Emmere. De Schötte wuete all seekenaat onn voohre nooh derr Oppzoch flott nooh Heem, onn St. Johannes bleev opp het janze Beer sette, seitdem heescht Heinz marr noch Neptun.
Früher gab es in Brachelen und Lindern wer weiss wieviele Kühe auf satten Wiesen. Die Milch wurde in Lindern von Johann Buchkremer und danach von Franz Rick zum Aldenhoff (Molkerei) in Linnich gefahren. Danach kamen die Sieberichs-Leute mit einem modernen Tankwagen. Und sie haben nicht verhindern können, dass es heute in ganz Brachelen und Lindern keine einzige Kuh mehr gibt. Noch schlimmer als bei den Gaststätten. Wenn die St.-Jann-Schützen ihre Kuhlotterie machen wollen, müssen sie sich in Beeck eine Kuh leihen gehen.
Vröher joav het enn Brokele onn Lendere jett weet wievöll Köh opp satte Weije. De Melek wued enn Lendere vann Schustes Jöhenn onn doonooh vann Ricks Fränz noh derr Aldenhoff (Molkereij) enn Lennech jevaare. Doonooh koame die Siebericks Männ mett enne moderne Tankwaagel. On se hannt nett verhängere könne, datt het hüt en janz Brokele onn Lendere kenn einzije Koh mie jött. Noch schlemmer als beij de Wietschafte. Wenn de St.-Jann-Schötte henn Kohlotterie make welle, motte se sech enn Beeck enn Koh lenne jonn.
Ich will noch ein kleines Gedicht anbringen:
Isch well noch e kleen Jedichke aanbränge:
Was für die Kühe Bötzkes Franz war,
war für die Sauren Benden Arnold Corall mit dem Lanz!
Aber die zwei Pioniere haben die Zeit auch nicht aufhalten können.
Watt vörr de Köh worr Bötzkes Franz,
worr vörr de Suur Bende Cralle Nölles mett derr Lanz!
Äverr die zwei Pioniere hannt de Titt och nett opphalde könne.
Peter Classen

Peter Claßen bezeichnet sich selbst als “Linderner Urgestein”. 1949 in Lindern geboren und aufgewachsen, war Plattdeutsch ihm quasi die Muttersprache. Nach dem Abitur studierte er Französisch und Geographie fürs Lehramt an der RWTH Aachen. Ein angestrebtes Lateinstudium in Köln konnte nicht in Frage kommen, da durch den frühen Tod des Vaters seine Mitarbeit im elterlichen Landwirtschaftsbetrieb erforderlich war. Als Sprachlehrer am Gymnasium St. Ursula Geilenkirchen stellte er gern den Bezug zu den romanischen Wurzeln her. Und im Plattdeutschen macht es ihm viel Freude, die Zusammenhänge/Unterschiede zu Nachbarsprachen (Niederländisch, Englisch) oder regionalen Dialekten darzustellen. Ratheim ist dem verheirateten Vater und Großvater zur zweiten Heimat geworden.

Quelle:




Hinterlassen Sie den ersten Kommentar