Et unfreiwillige Bad
Das unfreiwillige Bad
Text Mundart
Text hochdeutsch
Text Mundart
Et unfreiwillige Bad
Et wo’er de Wäek für de Bronk, do’e genge Grimmekes Pittche on Henkes Jakob – wat mine Bestevader wor – an de Bäk Lüsch schni’e. Do’emet wollde se, wie det fröjer Mu’ede wo’er, die Stro’ete ströe für de Prozessiuen. Pitterke schörgte de Schörskaare on Jakob geng vürob, um hem der Weg de wiese. Dat woer net esue’e „watt soll dett“, denn die Bäk haue se de Wäk derfür grad reen gemakt, un der ganze Pratsch loeg noch an et Over. Ävver die twi’e leete sech van der Pratsch net aafhaute. „Zur Ihre Goads mot man all jet du’en“, sagt Jakob, un so schörjden se wijer. Bau hauen se det Lüsch gefonge und makden sech de Schörskaar hu’ech voll. Nu mu’eschen se met die vol Schörskaar wejer trück, un nu wurt et och brenzlich. Dä Pitter ku’esch neet genog oppasse, su’e rödschden die Kaar no’e alle Si’e. Henkes Jakob lagt sech ene Reem üver dr Röck un trogg met. Aver op ens wuerd höem dr Reem ut de Häng geriete. Hänger sech hurt hä ne Bröll un ene Plunsch, un wie hä sech omki’ek, log Grimmekes Pittche met de Schörskaar un der Lüsch en de Bäk, Pitter onger alles. Hä rapden sech mühsi’elig op, met Lüsch van o’eve bes onge „geziert“: Lüsch en de Ho’ere, Lüsch en de Klompe un en dr Krag, un an et Over steng Jakob on bröllde vor Lache. Hä kuesch üverhaupt net mi’e ophüre, un Pitter reep met Grell: „Es dech det noch für de Lache?“ Do’e sät Henkes Jakob – un heel sech dr Buk fast: Ech küesch noch net griene, un wänste versüepst.“
Text hochdeutsch
Das unfreiwillige Bad
Es war in der Woche vor Fronleichnam. Dann gingen Grimmekes Peter und Henkes Jakob –der mein Großvater war- am Bach Schilf schneiden. Damit wollten sie, wie das früher üblich war, die Straßen für die Fronleichnamsprozession bestreuen. Peter führte die Schubkarre und Jakob ging voran, um ihm den Weg zu weisen. Das war nicht so einfach, denn den Bach hatte man in der Woche zuvor gereinigt, und der ganze Morast lag noch am Ufer. Aber die beiden ließen sich nicht vom Morast abhalten. „Zur Ehre Gottes muss man schon etwas tun“, sagte Jakob, und so gingen sie weiter. Bald hatten sie das Schilf gefunden und machten sich die Schubkarre prallvoll. Nun mussten sie mit der vollen Schubkarre wieder zurück, und nun wurde es auch brenzlich. Peter konnte nicht genug aufpassen, so rutschte die Karre nach allen Seiten. Henkes Jakob legte sich einen Gurt über den Rücken und zog mit. Aber plötzlich wurde ihm der Gurt aus den Händen gerissen. Hinter sich hörte er einen Schrei und einen Fall ins Wasser. Als er sich umsah, lag Grimmekes Peter mit der Schubkarre und Schilf im Bach, Peter unter allem. Er raffte sich mühselig auf, mit Schilf von oben bis unten „geziert“: Schilf in den Haaren, Schilf in den Holzschuhen und im Kragen und am Ufer stand Jakob und brüllte vor Lachen. Er konnte überhaupt nicht mehr aufhören, und Peter rief mit Grell: „Ist dir das noch zum Lachen?“ Daraufhin sagte Jakob Henkes, sich den Bauch festhaltend: „Ich könnte auf keinen Fall weinen und wenn du versaufen würdest.“
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Das unfreiwillige Bad
Es war in der Woche vor Fronleichnam. Dann gingen Grimmekes Peter und Henkes Jakob –der mein Großvater war- am Bach Schilf schneiden. Damit wollten sie, wie das früher üblich war, die Straßen für die Fronleichnamsprozession bestreuen. Peter führte die Schubkarre und Jakob ging voran, um ihm den Weg zu weisen. Das war nicht so einfach, denn den Bach hatte man in der Woche zuvor gereinigt, und der ganze Morast lag noch am Ufer. Aber die beiden ließen sich nicht vom Morast abhalten. „Zur Ehre Gottes muss man schon etwas tun“, sagte Jakob, und so gingen sie weiter. Bald hatten sie das Schilf gefunden und machten sich die Schubkarre prallvoll. Nun mussten sie mit der vollen Schubkarre wieder zurück, und nun wurde es auch brenzlich. Peter konnte nicht genug aufpassen, so rutschte die Karre nach allen Seiten. Henkes Jakob legte sich einen Gurt über den Rücken und zog mit. Aber plötzlich wurde ihm der Gurt aus den Händen gerissen. Hinter sich hörte er einen Schrei und einen Fall ins Wasser. Als er sich umsah, lag Grimmekes Peter mit der Schubkarre und Schilf im Bach, Peter unter allem. Er raffte sich mühselig auf, mit Schilf von oben bis unten „geziert“: Schilf in den Haaren, Schilf in den Holzschuhen und im Kragen und am Ufer stand Jakob und brüllte vor Lachen. Er konnte überhaupt nicht mehr aufhören, und Peter rief mit Grell: „Ist dir das noch zum Lachen?“ Daraufhin sagte Jakob Henkes, sich den Bauch festhaltend: „Ich könnte auf keinen Fall weinen und wenn du versaufen würdest.“
Et unfreiwillige Bad
Et wo’er de Wäek für de Bronk, do’e genge Grimmekes Pittche on Henkes Jakob – wat mine Bestevader wor – an de Bäk Lüsch schni’e. Do’emet wollde se, wie det fröjer Mu’ede wo’er, die Stro’ete ströe für de Prozessiuen. Pitterke schörgte de Schörskaare on Jakob geng vürob, um hem der Weg de wiese. Dat woer net esue’e „watt soll dett“, denn die Bäk haue se de Wäk derfür grad reen gemakt, un der ganze Pratsch loeg noch an et Over. Ävver die twi’e leete sech van der Pratsch net aafhaute. „Zur Ihre Goads mot man all jet du’en“, sagt Jakob, un so schörjden se wijer. Bau hauen se det Lüsch gefonge und makden sech de Schörskaar hu’ech voll. Nu mu’eschen se met die vol Schörskaar wejer trück, un nu wurt et och brenzlich. Dä Pitter ku’esch neet genog oppasse, su’e rödschden die Kaar no’e alle Si’e. Henkes Jakob lagt sech ene Reem üver dr Röck un trogg met. Aver op ens wuerd höem dr Reem ut de Häng geriete. Hänger sech hurt hä ne Bröll un ene Plunsch, un wie hä sech omki’ek, log Grimmekes Pittche met de Schörskaar un der Lüsch en de Bäk, Pitter onger alles. Hä rapden sech mühsi’elig op, met Lüsch van o’eve bes onge „geziert“: Lüsch en de Ho’ere, Lüsch en de Klompe un en dr Krag, un an et Over steng Jakob on bröllde vor Lache. Hä kuesch üverhaupt net mi’e ophüre, un Pitter reep met Grell: „Es dech det noch für de Lache?“ Do’e sät Henkes Jakob – un heel sech dr Buk fast: Ech küesch noch net griene, un wänste versüepst.“
Willi Offergeld war viele Jahre Lehrer in Gangelt und hat sich eingehend mit der Gangelter Mundart beschäftigt und ist ihr zeitlebens treu geblieben. Seine „Gangelter Mundartgedichte und Erzählungen“ legen Zeugnis von seiner Liebe zur Muttersprache ab.
Et unfreiwillige Bad - Das unfreiwillige Bad
Willi Offergeld war viele Jahre Lehrer in Gangelt und hat sich eingehend mit der Gangelter Mundart beschäftigt und ist ihr zeitlebens treu geblieben. Seine „Gangelter Mundartgedichte und Erzählungen“ legen Zeugnis von seiner Liebe zur Muttersprache ab.
Kalle ausse Klossestraße
Kalle ausse Klossestraße
Schrett för Schrett
Schrett för Schrett
Verspriäk
Verspriäk
Vertäll möt Hujo Hüer mech op van de Liebe
Vertäll möt Hujo Hüer mech op van de Liebe
Et unfreiwillige Bad – Das unfreiwillige Bad
Das unfreiwillige Bad
Et unfreiwillige Bad
Das unfreiwillige Bad
Es war in der Woche vor Fronleichnam. Dann gingen Grimmekes Peter und Henkes Jakob –der mein Großvater war- am Bach Schilf schneiden. Damit wollten sie, wie das früher üblich war, die Straßen für die Fronleichnamsprozession bestreuen. Peter führte die Schubkarre und Jakob ging voran, um ihm den Weg zu weisen. Das war nicht so einfach, denn den Bach hatte man in der Woche zuvor gereinigt, und der ganze Morast lag noch am Ufer. Aber die beiden ließen sich nicht vom Morast abhalten. „Zur Ehre Gottes muss man schon etwas tun“, sagte Jakob, und so gingen sie weiter. Bald hatten sie das Schilf gefunden und machten sich die Schubkarre prallvoll. Nun mussten sie mit der vollen Schubkarre wieder zurück, und nun wurde es auch brenzlich. Peter konnte nicht genug aufpassen, so rutschte die Karre nach allen Seiten. Henkes Jakob legte sich einen Gurt über den Rücken und zog mit. Aber plötzlich wurde ihm der Gurt aus den Händen gerissen. Hinter sich hörte er einen Schrei und einen Fall ins Wasser. Als er sich umsah, lag Grimmekes Peter mit der Schubkarre und Schilf im Bach, Peter unter allem. Er raffte sich mühselig auf, mit Schilf von oben bis unten „geziert“: Schilf in den Haaren, Schilf in den Holzschuhen und im Kragen und am Ufer stand Jakob und brüllte vor Lachen. Er konnte überhaupt nicht mehr aufhören, und Peter rief mit Grell: „Ist dir das noch zum Lachen?“ Daraufhin sagte Jakob Henkes, sich den Bauch festhaltend: „Ich könnte auf keinen Fall weinen und wenn du versaufen würdest.“
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Et wo’er de Wäek für de Bronk, do’e genge Grimmekes Pittche on Henkes Jakob – wat mine Bestevader wor – an de Bäk Lüsch schni’e. Do’emet wollde se, wie det fröjer Mu’ede wo’er, die Stro’ete ströe für de Prozessiuen. Pitterke schörgte de Schörskaare on Jakob geng vürob, um hem der Weg de wiese. Dat woer net esue’e „watt soll dett“, denn die Bäk haue se de Wäk derfür grad reen gemakt, un der ganze Pratsch loeg noch an et Over. Ävver die twi’e leete sech van der Pratsch net aafhaute. „Zur Ihre Goads mot man all jet du’en“, sagt Jakob, un so schörjden se wijer. Bau hauen se det Lüsch gefonge und makden sech de Schörskaar hu’ech voll. Nu mu’eschen se met die vol Schörskaar wejer trück, un nu wurt et och brenzlich. Dä Pitter ku’esch neet genog oppasse, su’e rödschden die Kaar no’e alle Si’e. Henkes Jakob lagt sech ene Reem üver dr Röck un trogg met. Aver op ens wuerd höem dr Reem ut de Häng geriete. Hänger sech hurt hä ne Bröll un ene Plunsch, un wie hä sech omki’ek, log Grimmekes Pittche met de Schörskaar un der Lüsch en de Bäk, Pitter onger alles. Hä rapden sech mühsi’elig op, met Lüsch van o’eve bes onge „geziert“: Lüsch en de Ho’ere, Lüsch en de Klompe un en dr Krag, un an et Over steng Jakob on bröllde vor Lache. Hä kuesch üverhaupt net mi’e ophüre, un Pitter reep met Grell: „Es dech det noch für de Lache?“ Do’e sät Henkes Jakob – un heel sech dr Buk fast: Ech küesch noch net griene, un wänste versüepst.“
Willi Offergeld war viele Jahre Lehrer in Gangelt und hat sich eingehend mit der Gangelter Mundart beschäftigt und ist ihr zeitlebens treu geblieben. Seine „Gangelter Mundartgedichte und Erzählungen“ legen Zeugnis von seiner Liebe zur Muttersprache ab.
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Willi Offergeld war viele Jahre Lehrer in Gangelt und hat sich eingehend mit der Gangelter Mundart beschäftigt und ist ihr zeitlebens treu geblieben. Seine „Gangelter Mundartgedichte und Erzählungen“ legen Zeugnis von seiner Liebe zur Muttersprache ab.