Dä’e kleene Kaplo’an

Der kleine Kaplan

Dä’e kleene Kaplo’an
Der kleine Kaplan
E Jangelt wo’ar ens eene kleene Kaplo’an. Ech höbb sinne Naam verjä’ete. Dett spelt ooch keen jru’ete Roll. Wie jösarrt, dä’e Kaplo’an wo’ar si’er kleen. Wenn hä’e ob dorr Prä’edechstohl steng, wo’ar neet vö’el van hömm dö si’ehn.
In Gangelt war einmal ein kleiner Kaplan. Ich habe seinen Namen vergessen. Das spielt auch keine große Rolle. Wie gesagt, der Kaplan war sehr klein. Wenn er auf dem Predigtstuhl stand, war nicht viel von ihm zu sehen.
Ob eene Sonndech steng Kaplo’an ob dorr Prä’edechstohl on loos dett Evangelium va dorr „Kleinen Weile“ vü’er, jrad duu, wie dorr Hä’er vü’erloos: „Noch eine kleine Weile, dann werdet ihr mich nicht mehr sehen“, jrad duu veel hemm eene Zeddel uut et Book. Hä’e böchde sech, on vutt wo’ar hä’e. Wie Kaplo’an sech obrechde, en dä’e Oojebleck loos hä’e wijjer: „Und wieder eine kleine Weile, dann werdet ihr mich wiedersehen“. On hä’e wo’ar wejjer do’a.
An einem Sonntag stand Kaplan auf dem Predigtstuhl und las das Evangelium von der „Kleinen Weile“ vor. Gerade dann, als der Geistliche vorlas: „Noch eine kleine Weile, dann werdet ihr mich nicht mehr sehen“, in dem Moment fiel ihm ein Zettel aus dem Buch. Er beugte sich, und weg war er. Als Kaplan sich aufrichtete, in diesem Augenblick las er weiter: „Und wieder eine kleine Weile, dann werdet ihr mich wiedersehen“. Und er war wieder da.
En dö Kerk wu’erd stell jölacht. Kaplo’an ki’ek janz verwongert. Do’a böjri’ep dorr Hä’er, on do’a mu’esch hä’e selvs stell mettlache.
In der Kirche wurde still gelacht. Kaplan schaute ganz verwundert. Da begriff der Geistliche, und dann musste er selbst still mitlachen.

Text Mundart

Dä’e kleene Kaplo’an

E Jangelt wo’ar ens eene kleene Kaplo’an. Ech höbb sinne Naam verjä’ete. Dett spelt ooch keen jru’ete Roll. Wie jösarrt, dä’e Kaplo’an wo’ar si’er kleen. Wenn hä’e ob dorr Prä’edechstohl steng, wo’ar neet vö’el van hömm dö si’ehn.

Ob eene Sonndech steng Kaplo’an ob dorr Prä’edechstohl on loos dett Evangelium va dorr „Kleinen Weile“ vü’er, jrad duu, wie dorr Hä’er vü’erloos: „Noch eine kleine Weile, dann werdet ihr mich nicht mehr sehen“, jrad duu veel hemm eene Zeddel uut et Book. Hä’e böchde sech, on vutt wo’ar hä’e. Wie Kaplo’an sech obrechde, en dä’e Oojebleck loos hä’e wijjer: „Und wieder eine kleine Weile, dann werdet ihr mich wiedersehen“. On hä’e wo’ar wejjer do’a.

En dö Kerk wu’erd stell jölacht. Kaplo’an ki’ek janz verwongert. Do’a böjri’ep dorr Hä’er, on do’a mu’esch hä’e selvs stell mettlache.

Text hochdeutsch

Der kleine Kaplan

In Gangelt war einmal ein kleiner Kaplan. Ich habe seinen Namen vergessen. Das spielt auch keine große Rolle. Wie gesagt, der Kaplan war sehr klein. Wenn er auf dem Predigtstuhl stand, war nicht viel von ihm zu sehen.

An einem Sonntag stand Kaplan auf dem Predigtstuhl und las das Evangelium von der „Kleinen Weile“ vor. Gerade dann, als der Geistliche vorlas: „Noch eine kleine Weile, dann werdet ihr mich nicht mehr sehen“, in dem Moment fiel ihm ein Zettel aus dem Buch. Er beugte sich, und weg war er. Als Kaplan sich aufrichtete, in diesem Augenblick las er weiter: „Und wieder eine kleine Weile, dann werdet ihr mich wiedersehen“. Und er war wieder da.

In der Kirche wurde still gelacht. Kaplan schaute ganz verwundert. Da begriff der Geistliche, und dann musste er selbst still mitlachen.

St. Nikolaus Predigtkanzel © Karl-Heinz Hamacher

Schon gewusst?

Die Pfarrkirche St. Nikolaus wurde im Stil einer dreischiffigen, gotischen Basilika im 14. und 15. Jh. errichtet. Besonders sehenswürdig ist die auf einem Balken unter dem Triumphbogen ruhende Kreuzigungsgruppe. Sie stammt aus der Zeit um 1520 und wurde durch den Meister von Elsloo geschaffen.

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Über den Autor

Willi Offergeld

aus Gangelt

Willi Offergeld war viele Jahre Lehrer in Gangelt und hat sich eingehend mit der Gangelter Mundart beschäftigt und ist ihr zeitlebens treu geblieben. Seine „Gangelter Mundartgedichte und Erzählungen“ legen Zeugnis von seiner Liebe zur Muttersprache ab.

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Über diesen Mundartbeitrag

Textart:
Rubrik/en:
Zeitraum des Beitrags:
20. Jahrhundert
Quelle/n des Beitrags:
Gangelter Mundartgeschichten von Willi Offergeld
Die Audio wird gesprochen von:
Josef Klaßen
Das Beitragsbild stammt von:
Karl-Heinz Hamacher
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Dieser Beitrag stammt aus Gangelt.
aus der Sprachregion Gangelter-Waldfeuchter-Platt in der Rubrik Humor, Kirche

Der kleine Kaplan

In Gangelt war einmal ein kleiner Kaplan. Ich habe seinen Namen vergessen. Das spielt auch keine große Rolle. Wie gesagt, der Kaplan war sehr klein. Wenn er auf dem Predigtstuhl stand, war nicht viel von ihm zu sehen.

An einem Sonntag stand Kaplan auf dem Predigtstuhl und las das Evangelium von der „Kleinen Weile“ vor. Gerade dann, als der Geistliche vorlas: „Noch eine kleine Weile, dann werdet ihr mich nicht mehr sehen“, in dem Moment fiel ihm ein Zettel aus dem Buch. Er beugte sich, und weg war er. Als Kaplan sich aufrichtete, in diesem Augenblick las er weiter: „Und wieder eine kleine Weile, dann werdet ihr mich wiedersehen“. Und er war wieder da.

In der Kirche wurde still gelacht. Kaplan schaute ganz verwundert. Da begriff der Geistliche, und dann musste er selbst still mitlachen.

Dä’e kleene Kaplo’an

E Jangelt wo’ar ens eene kleene Kaplo’an. Ech höbb sinne Naam verjä’ete. Dett spelt ooch keen jru’ete Roll. Wie jösarrt, dä’e Kaplo’an wo’ar si’er kleen. Wenn hä’e ob dorr Prä’edechstohl steng, wo’ar neet vö’el van hömm dö si’ehn.

Ob eene Sonndech steng Kaplo’an ob dorr Prä’edechstohl on loos dett Evangelium va dorr „Kleinen Weile“ vü’er, jrad duu, wie dorr Hä’er vü’erloos: „Noch eine kleine Weile, dann werdet ihr mich nicht mehr sehen“, jrad duu veel hemm eene Zeddel uut et Book. Hä’e böchde sech, on vutt wo’ar hä’e. Wie Kaplo’an sech obrechde, en dä’e Oojebleck loos hä’e wijjer: „Und wieder eine kleine Weile, dann werdet ihr mich wiedersehen“. On hä’e wo’ar wejjer do’a.

En dö Kerk wu’erd stell jölacht. Kaplo’an ki’ek janz verwongert. Do’a böjri’ep dorr Hä’er, on do’a mu’esch hä’e selvs stell mettlache.

Willi Offergeld

Willi Offergeld war viele Jahre Lehrer in Gangelt und hat sich eingehend mit der Gangelter Mundart beschäftigt und ist ihr zeitlebens treu geblieben. Seine „Gangelter Mundartgedichte und Erzählungen“ legen Zeugnis von seiner Liebe zur Muttersprache ab.

Quelle: Gangelter Mundartgeschichten von Willi Offergeld





Dä’e kleene Kaplo’an - Der kleine Kaplan

aus der Sprachregion Gangelter-Waldfeuchter-Platt in der Rubrik Humor, Kirche
Der kleine Kaplan
Dä’e kleene Kaplo’an
In Gangelt war einmal ein kleiner Kaplan. Ich habe seinen Namen vergessen. Das spielt auch keine große Rolle. Wie gesagt, der Kaplan war sehr klein. Wenn er auf dem Predigtstuhl stand, war nicht viel von ihm zu sehen.
E Jangelt wo’ar ens eene kleene Kaplo’an. Ech höbb sinne Naam verjä’ete. Dett spelt ooch keen jru’ete Roll. Wie jösarrt, dä’e Kaplo’an wo’ar si’er kleen. Wenn hä’e ob dorr Prä’edechstohl steng, wo’ar neet vö’el van hömm dö si’ehn.
An einem Sonntag stand Kaplan auf dem Predigtstuhl und las das Evangelium von der „Kleinen Weile“ vor. Gerade dann, als der Geistliche vorlas: „Noch eine kleine Weile, dann werdet ihr mich nicht mehr sehen“, in dem Moment fiel ihm ein Zettel aus dem Buch. Er beugte sich, und weg war er. Als Kaplan sich aufrichtete, in diesem Augenblick las er weiter: „Und wieder eine kleine Weile, dann werdet ihr mich wiedersehen“. Und er war wieder da.
Ob eene Sonndech steng Kaplo’an ob dorr Prä’edechstohl on loos dett Evangelium va dorr „Kleinen Weile“ vü’er, jrad duu, wie dorr Hä’er vü’erloos: „Noch eine kleine Weile, dann werdet ihr mich nicht mehr sehen“, jrad duu veel hemm eene Zeddel uut et Book. Hä’e böchde sech, on vutt wo’ar hä’e. Wie Kaplo’an sech obrechde, en dä’e Oojebleck loos hä’e wijjer: „Und wieder eine kleine Weile, dann werdet ihr mich wiedersehen“. On hä’e wo’ar wejjer do’a.
In der Kirche wurde still gelacht. Kaplan schaute ganz verwundert. Da begriff der Geistliche, und dann musste er selbst still mitlachen.
En dö Kerk wu’erd stell jölacht. Kaplo’an ki’ek janz verwongert. Do’a böjri’ep dorr Hä’er, on do’a mu’esch hä’e selvs stell mettlache.
Willi Offergeld

Willi Offergeld war viele Jahre Lehrer in Gangelt und hat sich eingehend mit der Gangelter Mundart beschäftigt und ist ihr zeitlebens treu geblieben. Seine „Gangelter Mundartgedichte und Erzählungen“ legen Zeugnis von seiner Liebe zur Muttersprache ab.

Quelle: Gangelter Mundartgeschichten von Willi Offergeld




Dä’e kleene Kaplo’an – Der kleine Kaplan

Ein Mundart Beitrags aus: Gangelter-Waldfeuchter-Platt

Der kleine Kaplan

Dä’e kleene Kaplo’an

verfasst von: Willi Offergeld
vorgetragen von: Josef Klaßen
aus der Sprachregion Gangelter-Waldfeuchter-Platt in der Rubrik Humor, Kirche

Der kleine Kaplan

In Gangelt war einmal ein kleiner Kaplan. Ich habe seinen Namen vergessen. Das spielt auch keine große Rolle. Wie gesagt, der Kaplan war sehr klein. Wenn er auf dem Predigtstuhl stand, war nicht viel von ihm zu sehen.

An einem Sonntag stand Kaplan auf dem Predigtstuhl und las das Evangelium von der „Kleinen Weile“ vor. Gerade dann, als der Geistliche vorlas: „Noch eine kleine Weile, dann werdet ihr mich nicht mehr sehen“, in dem Moment fiel ihm ein Zettel aus dem Buch. Er beugte sich, und weg war er. Als Kaplan sich aufrichtete, in diesem Augenblick las er weiter: „Und wieder eine kleine Weile, dann werdet ihr mich wiedersehen“. Und er war wieder da.

In der Kirche wurde still gelacht. Kaplan schaute ganz verwundert. Da begriff der Geistliche, und dann musste er selbst still mitlachen.

Dä’e kleene Kaplo’an

E Jangelt wo’ar ens eene kleene Kaplo’an. Ech höbb sinne Naam verjä’ete. Dett spelt ooch keen jru’ete Roll. Wie jösarrt, dä’e Kaplo’an wo’ar si’er kleen. Wenn hä’e ob dorr Prä’edechstohl steng, wo’ar neet vö’el van hömm dö si’ehn.

Ob eene Sonndech steng Kaplo’an ob dorr Prä’edechstohl on loos dett Evangelium va dorr „Kleinen Weile“ vü’er, jrad duu, wie dorr Hä’er vü’erloos: „Noch eine kleine Weile, dann werdet ihr mich nicht mehr sehen“, jrad duu veel hemm eene Zeddel uut et Book. Hä’e böchde sech, on vutt wo’ar hä’e. Wie Kaplo’an sech obrechde, en dä’e Oojebleck loos hä’e wijjer: „Und wieder eine kleine Weile, dann werdet ihr mich wiedersehen“. On hä’e wo’ar wejjer do’a.

En dö Kerk wu’erd stell jölacht. Kaplo’an ki’ek janz verwongert. Do’a böjri’ep dorr Hä’er, on do’a mu’esch hä’e selvs stell mettlache.

Willi Offergeld

Willi Offergeld war viele Jahre Lehrer in Gangelt und hat sich eingehend mit der Gangelter Mundart beschäftigt und ist ihr zeitlebens treu geblieben. Seine „Gangelter Mundartgedichte und Erzählungen“ legen Zeugnis von seiner Liebe zur Muttersprache ab.

Quelle: Gangelter Mundartgeschichten von Willi Offergeld





Dä’e kleene Kaplo’an - Der kleine Kaplan

aus der Sprachregion Gangelter-Waldfeuchter-Platt in der Rubrik Humor, Kirche
Der kleine Kaplan
Dä’e kleene Kaplo’an
In Gangelt war einmal ein kleiner Kaplan. Ich habe seinen Namen vergessen. Das spielt auch keine große Rolle. Wie gesagt, der Kaplan war sehr klein. Wenn er auf dem Predigtstuhl stand, war nicht viel von ihm zu sehen.
E Jangelt wo’ar ens eene kleene Kaplo’an. Ech höbb sinne Naam verjä’ete. Dett spelt ooch keen jru’ete Roll. Wie jösarrt, dä’e Kaplo’an wo’ar si’er kleen. Wenn hä’e ob dorr Prä’edechstohl steng, wo’ar neet vö’el van hömm dö si’ehn.
An einem Sonntag stand Kaplan auf dem Predigtstuhl und las das Evangelium von der „Kleinen Weile“ vor. Gerade dann, als der Geistliche vorlas: „Noch eine kleine Weile, dann werdet ihr mich nicht mehr sehen“, in dem Moment fiel ihm ein Zettel aus dem Buch. Er beugte sich, und weg war er. Als Kaplan sich aufrichtete, in diesem Augenblick las er weiter: „Und wieder eine kleine Weile, dann werdet ihr mich wiedersehen“. Und er war wieder da.
Ob eene Sonndech steng Kaplo’an ob dorr Prä’edechstohl on loos dett Evangelium va dorr „Kleinen Weile“ vü’er, jrad duu, wie dorr Hä’er vü’erloos: „Noch eine kleine Weile, dann werdet ihr mich nicht mehr sehen“, jrad duu veel hemm eene Zeddel uut et Book. Hä’e böchde sech, on vutt wo’ar hä’e. Wie Kaplo’an sech obrechde, en dä’e Oojebleck loos hä’e wijjer: „Und wieder eine kleine Weile, dann werdet ihr mich wiedersehen“. On hä’e wo’ar wejjer do’a.
In der Kirche wurde still gelacht. Kaplan schaute ganz verwundert. Da begriff der Geistliche, und dann musste er selbst still mitlachen.
En dö Kerk wu’erd stell jölacht. Kaplo’an ki’ek janz verwongert. Do’a böjri’ep dorr Hä’er, on do’a mu’esch hä’e selvs stell mettlache.
Willi Offergeld

Willi Offergeld war viele Jahre Lehrer in Gangelt und hat sich eingehend mit der Gangelter Mundart beschäftigt und ist ihr zeitlebens treu geblieben. Seine „Gangelter Mundartgedichte und Erzählungen“ legen Zeugnis von seiner Liebe zur Muttersprache ab.

Quelle: Gangelter Mundartgeschichten von Willi Offergeld




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St. Nikolaus Predigtkanzel © Karl-Heinz Hamacher

Die Pfarrkirche St. Nikolaus wurde im Stil einer dreischiffigen, gotischen Basilika im 14. und 15. Jh. errichtet. Besonders sehenswürdig ist die auf einem Balken unter dem Triumphbogen ruhende Kreuzigungsgruppe. Sie stammt aus der Zeit um 1520 und wurde durch den Meister von Elsloo geschaffen.