Dä luese Schnieder van Obsprenge

Der schlaue Schneider von Obspringen

Text Mundart

Text hochdeutsch

Dä luese Schnieder van Obsprenge
Der schlaue Schneider von Obspringen
En Obsprenge do läevde vor sier launge Tied ene onjetrude Üem. Bi dem woare jonk jetrude Lüh ejetroch. Die mosche dä Üem en sin au Daach oppasse on se dochten och wal, dät se dä Burbedriev van dän Üem erve kösche. On wie dät so jet en et Läeve, Üehm wued kraunk on mosch en eet Bätte blieve. Du sauchte die jong Lüh tängen hem: „Üehm, ör moscht och mar et Testament make!“ Mar Üehm let sech Tie met dät Testament on och met Sterve. Wie sauche doch die au Lüh: „Hoofduet läft laung!“
In Obspringen lebte vor sehr langer Zeit ein unverheirateter Mann. Bei ihm waren jungverheiratete Leute eingezogen. Sie mussten den Mann in seinen alten Tagen versorgen und sie dachten wohl, dass sie den Bauernhof von dem alten Mann erben könnten. Und wie das so im Leben geht, der alte Mann wurde krank und musste das Bett hüten. Dann sagten die jungen Leute zu ihm: „Onkel, Sie müssen nur das Testament machen!“ Aber der Onkel ließ sich mit dem Testament und auch mit dem Sterben Zeit. Wie sagten doch die alten Leute: „Totgeglaubter lebt lange!“
Wie dä Üehm nu all Joahre bettlläejerech woar on ömmer mie avstängech wued, sauchten die jong Lüh wer enns döcker: „Üehm, et wüer doch wal et bäste, Ör makden et Testament“. Ävvel Üehm sauch mar ömmer: „Auch ech sterv noch neet.“
Als der Onkel nun schon Jahre bettlägerig war und immer mehr hilfsbedürftig wurde, sagten die jungen Leute wiederholt: „Onkel, es wäre doch wohl das Beste, Sie würden das Testament machen“. Aber der Onkel sagte nur immer: „Ach, ich sterbe noch nicht.“
Met ens vonge se Üehm duet en et Bätt. Wat nu? Die jong Lüh wosste sech jene Roat. Se jenge no höre Nobber, der Schnieder, on sochte tängen hem: „Üehm eß duet on hat je Testament jemakt, wat vaunge vör nu an?“ „Auch“, sät der Schnieder, „dät es net ärch, ech komm jelik ens erüver. Scheckt mar ene all no Notar, dät däe fats kömmt, dät Testament solle ver wall jau han“.
Plötzlich fanden sie den Onkel tot im Bett. Was nun? Die jungen Leute wussten sich keinen Rat. Sie gingen zu ihrem Nachbarn, dem Schneider, und sagten zu ihm: „Der Onkel ist tot und er hat kein Testament gemacht, was fangen wir jetzt an?“ „Ach“, sagte der Schneider, „das ist nicht schlimm, ich komme gleich einmal herüber. Schickt nur schon jemand zum Notar, dass er sofort kommt, das Testament werden wir wohl schnell haben.“
Der Schnieder koam no et Stervhus on lauch sech en e düster Kämerke en et Bätt on deng sech ene jruete Ploak om dor Kopp. Der Notar koam, se jenge met hem ob dät Kämerke, wu der Schnieder loach, on sauchte dät wüer der Üehm, dä wohl et Testament make. Der Notar vraugde, af se net jätt mie Lech kösche make, mar dät wuet net bijejäeve, dä kraunke Üehm kosch der Daach net mie vor de Ooche lie.
Der Schneider kam zum Sterbehaus und legte sich in einem dunklen Kämmerlein in ein Bett und legte sich ein großes Tuch um den Kopf. Der Notar kam, sie gingen mit ihm ins Kämmerlein, wo der Schneider lag, und sagten, das wäre der Onkel, der das Testament machen wolle. Der Notar fragte, ob sie nicht etwas mehr Licht machen könnten, aber das wurde nicht erlaubt, der kranke Onkel könnte das Tageslicht nicht mehr ertragen.
Der Notar vong an de schrieve, on der Schnieder vermagde die jong Lüh et Hus on e Stöck Laund no et aunger. Ob et läes säet heä: „Ja on doa es hienäve däe Schnieder, dä eß mech allesoläve ene joe Nobber jewäest, on hä eß mech alle Daach komme besöken, so laung aß ech kraunk bön, dä kritt die Wee, die hie tösche dät Hus on der Schnieder sin Hus leggt.“
Der Notar begann zu schreiben, und der Schneider vermachte den jungen Leuten das Haus und einen Acker nach dem anderen. Zum Schluss sagte er: „Ja, und da ist hier nebenan der Schneider, er war mir mein ganzes Leben ein guter Nachbar gewesen, und er hat mich jeden Tag besucht, so lange ich krank bin. Er bekommt die Wiese, die zwischen diesem Haus und dem Haus des Schneiders liegt.“
Die jong Lüh verschreckde sech, wie se dät huete, mar se woare vrue, dät se schwieje. Wie ävvel der Notar uet et Hus erut woar, du veele se allebee üver der Schnieder her on leten häm areejel dur, beß hä dur de Fenster derdur jeng.
Die jungen Leute erschraken, als sie das hörten, aber sie waren froh, sodass sie schwiegen. Als aber der Notar aus dem Haus heraus war, fielen beide über den Schneider her und verprügelten ihn nach Strich und Faden, bis er sich durch das Fenster aus dem Staub machte.
Mär die schön Wee hau häe fut.
Aber die Wiese gehörte ihm.

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Dä luese Schnieder van Obsprenge

En Obsprenge do läevde vor sier launge Tied ene onjetrude Üem. Bi dem woare jonk jetrude Lüh ejetroch. Die mosche dä Üem en sin au Daach oppasse on se dochten och wal, dät se dä Burbedriev van dän Üem erve kösche. On wie dät so jet en et Läeve, Üehm wued kraunk on mosch en eet Bätte blieve. Du sauchte die jong Lüh tängen hem: „Üehm, ör moscht och mar et Testament make!“ Mar Üehm let sech Tie met dät Testament on och met Sterve. Wie sauche doch die au Lüh: „Hoofduet läft laung!“

Wie dä Üehm nu all Joahre bettlläejerech woar on ömmer mie avstängech wued, sauchten die jong Lüh wer enns döcker: „Üehm, et wüer doch wal et bäste, Ör makden et Testament“. Ävvel Üehm sauch mar ömmer: „Auch ech sterv noch neet.“

Met ens vonge se Üehm duet en et Bätt. Wat nu? Die jong Lüh wosste sech jene Roat. Se jenge no höre Nobber, der Schnieder, on sochte tängen hem: „Üehm eß duet on hat je Testament jemakt, wat vaunge vör nu an?“ „Auch“, sät der Schnieder, „dät es net ärch, ech komm jelik ens erüver. Scheckt mar ene all no Notar, dät däe fats kömmt, dät Testament solle ver wall jau han“.

Der Schnieder koam no et Stervhus on lauch sech en e düster Kämerke en et Bätt on deng sech ene jruete Ploak om dor Kopp. Der Notar koam, se jenge met hem ob dät Kämerke, wu der Schnieder loach, on sauchte dät wüer der Üehm, dä wohl et Testament make. Der Notar vraugde, af se net jätt mie Lech kösche make, mar dät wuet net bijejäeve, dä kraunke Üehm kosch der Daach net mie vor de Ooche lie.

Der Notar vong an de schrieve, on der Schnieder vermagde die jong Lüh et Hus on e Stöck Laund no et aunger. Ob et läes säet heä: „Ja on doa es hienäve däe Schnieder, dä eß mech allesoläve ene joe Nobber jewäest, on hä eß mech alle Daach komme besöken, so laung aß ech kraunk bön, dä kritt die Wee, die hie tösche dät Hus on der Schnieder sin Hus leggt.“

Die jong Lüh verschreckde sech, wie se dät huete, mar se woare vrue, dät se schwieje. Wie ävvel der Notar uet et Hus erut woar, du veele se allebee üver der Schnieder her on leten häm areejel dur, beß hä dur de Fenster derdur jeng.

Mär die schön Wee hau häe fut.

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Der schlaue Schneider von Obspringen

In Obspringen lebte vor sehr langer Zeit ein unverheirateter Mann. Bei ihm waren jungverheiratete Leute eingezogen. Sie mussten den Mann in seinen alten Tagen versorgen und sie dachten wohl, dass sie den Bauernhof von dem alten Mann erben könnten. Und wie das so im Leben geht, der alte Mann wurde krank und musste das Bett hüten. Dann sagten die jungen Leute zu ihm: „Onkel, Sie müssen nur das Testament machen!“ Aber der Onkel ließ sich mit dem Testament und auch mit dem Sterben Zeit. Wie sagten doch die alten Leute: „Totgeglaubter lebt lange!“

Als der Onkel nun schon Jahre bettlägerig war und immer mehr hilfsbedürftig wurde, sagten die jungen Leute wiederholt: „Onkel, es wäre doch wohl das Beste, Sie würden das Testament machen“. Aber der Onkel sagte nur immer: „Ach, ich sterbe noch nicht.“

Plötzlich fanden sie den Onkel tot im Bett. Was nun? Die jungen Leute wussten sich keinen Rat. Sie gingen zu ihrem Nachbarn, dem Schneider, und sagten zu ihm: „Der Onkel ist tot und er hat kein Testament gemacht, was fangen wir jetzt an?“ „Ach“, sagte der Schneider, „das ist nicht schlimm, ich komme gleich einmal herüber. Schickt nur schon jemand zum Notar, dass er sofort kommt, das Testament werden wir wohl schnell haben.“

Der Schneider kam zum Sterbehaus und legte sich in einem dunklen Kämmerlein in ein Bett und legte sich ein großes Tuch um den Kopf. Der Notar kam, sie gingen mit ihm ins Kämmerlein, wo der Schneider lag, und sagten, das wäre der Onkel, der das Testament machen wolle. Der Notar fragte, ob sie nicht etwas mehr Licht machen könnten, aber das wurde nicht erlaubt, der kranke Onkel könnte das Tageslicht nicht mehr ertragen.

Der Notar begann zu schreiben, und der Schneider vermachte den jungen Leuten das Haus und einen Acker nach dem anderen. Zum Schluss sagte er: „Ja, und da ist hier nebenan der Schneider, er war mir mein ganzes Leben ein guter Nachbar gewesen, und er hat mich jeden Tag besucht, so lange ich krank bin. Er bekommt die Wiese, die zwischen diesem Haus und dem Haus des Schneiders liegt.“

Die jungen Leute erschraken, als sie das hörten, aber sie waren froh, sodass sie schwiegen. Als aber der Notar aus dem Haus heraus war, fielen beide über den Schneider her und verprügelten ihn nach Strich und Faden, bis er sich durch das Fenster aus dem Staub machte.

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Über den Autor

Gerhard Tholen

aus Haaren

Gerhard Tholen, geboren in Frilinghoven, wohnte zeitlebens in der Gemeinde Waldfeucht und war viele Jahre Volksschullehrer in Waldfeucht und Haaren. Wie kaum ein anderer beschäftigte er sich mit dem Alltag seiner Mitmenschen. Seiner Herkunft hat er sich nie geschämt und seine Muttersprache, den Waldfeuchter Dialekt, hat er stets wertgeschätzt. Zahllose Geschichten und Anekdoten hat er aufgeschrieben und der Nachwelt hinterlassen. Der Historische Verein Waldfeucht würdigte seine Verdienste, indem er nach ihm das örtliche Museum, die „Gerhard-Stube“, benannte.

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aus der Sprachregion Gangelter-Waldfeuchter-Platt in der Rubrik Heim und Haus, Humor, Kindheit

Der schlaue Schneider von Obspringen

In Obspringen lebte vor sehr langer Zeit ein unverheirateter Mann. Bei ihm waren jungverheiratete Leute eingezogen. Sie mussten den Mann in seinen alten Tagen versorgen und sie dachten wohl, dass sie den Bauernhof von dem alten Mann erben könnten. Und wie das so im Leben geht, der alte Mann wurde krank und musste das Bett hüten. Dann sagten die jungen Leute zu ihm: „Onkel, Sie müssen nur das Testament machen!“ Aber der Onkel ließ sich mit dem Testament und auch mit dem Sterben Zeit. Wie sagten doch die alten Leute: „Totgeglaubter lebt lange!“

Als der Onkel nun schon Jahre bettlägerig war und immer mehr hilfsbedürftig wurde, sagten die jungen Leute wiederholt: „Onkel, es wäre doch wohl das Beste, Sie würden das Testament machen“. Aber der Onkel sagte nur immer: „Ach, ich sterbe noch nicht.“

Plötzlich fanden sie den Onkel tot im Bett. Was nun? Die jungen Leute wussten sich keinen Rat. Sie gingen zu ihrem Nachbarn, dem Schneider, und sagten zu ihm: „Der Onkel ist tot und er hat kein Testament gemacht, was fangen wir jetzt an?“ „Ach“, sagte der Schneider, „das ist nicht schlimm, ich komme gleich einmal herüber. Schickt nur schon jemand zum Notar, dass er sofort kommt, das Testament werden wir wohl schnell haben.“

Der Schneider kam zum Sterbehaus und legte sich in einem dunklen Kämmerlein in ein Bett und legte sich ein großes Tuch um den Kopf. Der Notar kam, sie gingen mit ihm ins Kämmerlein, wo der Schneider lag, und sagten, das wäre der Onkel, der das Testament machen wolle. Der Notar fragte, ob sie nicht etwas mehr Licht machen könnten, aber das wurde nicht erlaubt, der kranke Onkel könnte das Tageslicht nicht mehr ertragen.

Der Notar begann zu schreiben, und der Schneider vermachte den jungen Leuten das Haus und einen Acker nach dem anderen. Zum Schluss sagte er: „Ja, und da ist hier nebenan der Schneider, er war mir mein ganzes Leben ein guter Nachbar gewesen, und er hat mich jeden Tag besucht, so lange ich krank bin. Er bekommt die Wiese, die zwischen diesem Haus und dem Haus des Schneiders liegt.“

Die jungen Leute erschraken, als sie das hörten, aber sie waren froh, sodass sie schwiegen. Als aber der Notar aus dem Haus heraus war, fielen beide über den Schneider her und verprügelten ihn nach Strich und Faden, bis er sich durch das Fenster aus dem Staub machte.

Aber die Wiese gehörte ihm.

Dä luese Schnieder van Obsprenge

En Obsprenge do läevde vor sier launge Tied ene onjetrude Üem. Bi dem woare jonk jetrude Lüh ejetroch. Die mosche dä Üem en sin au Daach oppasse on se dochten och wal, dät se dä Burbedriev van dän Üem erve kösche. On wie dät so jet en et Läeve, Üehm wued kraunk on mosch en eet Bätte blieve. Du sauchte die jong Lüh tängen hem: „Üehm, ör moscht och mar et Testament make!“ Mar Üehm let sech Tie met dät Testament on och met Sterve. Wie sauche doch die au Lüh: „Hoofduet läft laung!“

Wie dä Üehm nu all Joahre bettlläejerech woar on ömmer mie avstängech wued, sauchten die jong Lüh wer enns döcker: „Üehm, et wüer doch wal et bäste, Ör makden et Testament“. Ävvel Üehm sauch mar ömmer: „Auch ech sterv noch neet.“

Met ens vonge se Üehm duet en et Bätt. Wat nu? Die jong Lüh wosste sech jene Roat. Se jenge no höre Nobber, der Schnieder, on sochte tängen hem: „Üehm eß duet on hat je Testament jemakt, wat vaunge vör nu an?“ „Auch“, sät der Schnieder, „dät es net ärch, ech komm jelik ens erüver. Scheckt mar ene all no Notar, dät däe fats kömmt, dät Testament solle ver wall jau han“.

Der Schnieder koam no et Stervhus on lauch sech en e düster Kämerke en et Bätt on deng sech ene jruete Ploak om dor Kopp. Der Notar koam, se jenge met hem ob dät Kämerke, wu der Schnieder loach, on sauchte dät wüer der Üehm, dä wohl et Testament make. Der Notar vraugde, af se net jätt mie Lech kösche make, mar dät wuet net bijejäeve, dä kraunke Üehm kosch der Daach net mie vor de Ooche lie.

Der Notar vong an de schrieve, on der Schnieder vermagde die jong Lüh et Hus on e Stöck Laund no et aunger. Ob et läes säet heä: „Ja on doa es hienäve däe Schnieder, dä eß mech allesoläve ene joe Nobber jewäest, on hä eß mech alle Daach komme besöken, so laung aß ech kraunk bön, dä kritt die Wee, die hie tösche dät Hus on der Schnieder sin Hus leggt.“

Die jong Lüh verschreckde sech, wie se dät huete, mar se woare vrue, dät se schwieje. Wie ävvel der Notar uet et Hus erut woar, du veele se allebee üver der Schnieder her on leten häm areejel dur, beß hä dur de Fenster derdur jeng.

Mär die schön Wee hau häe fut.

Gerhard Tholen

Gerhard Tholen, geboren in Frilinghoven, wohnte zeitlebens in der Gemeinde Waldfeucht und war viele Jahre Volksschullehrer in Waldfeucht und Haaren. Wie kaum ein anderer beschäftigte er sich mit dem Alltag seiner Mitmenschen. Seiner Herkunft hat er sich nie geschämt und seine Muttersprache, den Waldfeuchter Dialekt, hat er stets wertgeschätzt. Zahllose Geschichten und Anekdoten hat er aufgeschrieben und der Nachwelt hinterlassen. Der Historische Verein Waldfeucht würdigte seine Verdienste, indem er nach ihm das örtliche Museum, die „Gerhard-Stube“, benannte.

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Dä luese Schnieder van Obsprenge - Der schlaue Schneider von Obspringen

aus der Sprachregion Gangelter-Waldfeuchter-Platt in der Rubrik Heim und Haus, Humor, Kindheit
Der schlaue Schneider von Obspringen
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In Obspringen lebte vor sehr langer Zeit ein unverheirateter Mann. Bei ihm waren jungverheiratete Leute eingezogen. Sie mussten den Mann in seinen alten Tagen versorgen und sie dachten wohl, dass sie den Bauernhof von dem alten Mann erben könnten. Und wie das so im Leben geht, der alte Mann wurde krank und musste das Bett hüten. Dann sagten die jungen Leute zu ihm: „Onkel, Sie müssen nur das Testament machen!“ Aber der Onkel ließ sich mit dem Testament und auch mit dem Sterben Zeit. Wie sagten doch die alten Leute: „Totgeglaubter lebt lange!“
En Obsprenge do läevde vor sier launge Tied ene onjetrude Üem. Bi dem woare jonk jetrude Lüh ejetroch. Die mosche dä Üem en sin au Daach oppasse on se dochten och wal, dät se dä Burbedriev van dän Üem erve kösche. On wie dät so jet en et Läeve, Üehm wued kraunk on mosch en eet Bätte blieve. Du sauchte die jong Lüh tängen hem: „Üehm, ör moscht och mar et Testament make!“ Mar Üehm let sech Tie met dät Testament on och met Sterve. Wie sauche doch die au Lüh: „Hoofduet läft laung!“
Als der Onkel nun schon Jahre bettlägerig war und immer mehr hilfsbedürftig wurde, sagten die jungen Leute wiederholt: „Onkel, es wäre doch wohl das Beste, Sie würden das Testament machen“. Aber der Onkel sagte nur immer: „Ach, ich sterbe noch nicht.“
Wie dä Üehm nu all Joahre bettlläejerech woar on ömmer mie avstängech wued, sauchten die jong Lüh wer enns döcker: „Üehm, et wüer doch wal et bäste, Ör makden et Testament“. Ävvel Üehm sauch mar ömmer: „Auch ech sterv noch neet.“
Plötzlich fanden sie den Onkel tot im Bett. Was nun? Die jungen Leute wussten sich keinen Rat. Sie gingen zu ihrem Nachbarn, dem Schneider, und sagten zu ihm: „Der Onkel ist tot und er hat kein Testament gemacht, was fangen wir jetzt an?“ „Ach“, sagte der Schneider, „das ist nicht schlimm, ich komme gleich einmal herüber. Schickt nur schon jemand zum Notar, dass er sofort kommt, das Testament werden wir wohl schnell haben.“
Met ens vonge se Üehm duet en et Bätt. Wat nu? Die jong Lüh wosste sech jene Roat. Se jenge no höre Nobber, der Schnieder, on sochte tängen hem: „Üehm eß duet on hat je Testament jemakt, wat vaunge vör nu an?“ „Auch“, sät der Schnieder, „dät es net ärch, ech komm jelik ens erüver. Scheckt mar ene all no Notar, dät däe fats kömmt, dät Testament solle ver wall jau han“.
Der Schneider kam zum Sterbehaus und legte sich in einem dunklen Kämmerlein in ein Bett und legte sich ein großes Tuch um den Kopf. Der Notar kam, sie gingen mit ihm ins Kämmerlein, wo der Schneider lag, und sagten, das wäre der Onkel, der das Testament machen wolle. Der Notar fragte, ob sie nicht etwas mehr Licht machen könnten, aber das wurde nicht erlaubt, der kranke Onkel könnte das Tageslicht nicht mehr ertragen.
Der Schnieder koam no et Stervhus on lauch sech en e düster Kämerke en et Bätt on deng sech ene jruete Ploak om dor Kopp. Der Notar koam, se jenge met hem ob dät Kämerke, wu der Schnieder loach, on sauchte dät wüer der Üehm, dä wohl et Testament make. Der Notar vraugde, af se net jätt mie Lech kösche make, mar dät wuet net bijejäeve, dä kraunke Üehm kosch der Daach net mie vor de Ooche lie.
Der Notar begann zu schreiben, und der Schneider vermachte den jungen Leuten das Haus und einen Acker nach dem anderen. Zum Schluss sagte er: „Ja, und da ist hier nebenan der Schneider, er war mir mein ganzes Leben ein guter Nachbar gewesen, und er hat mich jeden Tag besucht, so lange ich krank bin. Er bekommt die Wiese, die zwischen diesem Haus und dem Haus des Schneiders liegt.“
Der Notar vong an de schrieve, on der Schnieder vermagde die jong Lüh et Hus on e Stöck Laund no et aunger. Ob et läes säet heä: „Ja on doa es hienäve däe Schnieder, dä eß mech allesoläve ene joe Nobber jewäest, on hä eß mech alle Daach komme besöken, so laung aß ech kraunk bön, dä kritt die Wee, die hie tösche dät Hus on der Schnieder sin Hus leggt.“
Die jungen Leute erschraken, als sie das hörten, aber sie waren froh, sodass sie schwiegen. Als aber der Notar aus dem Haus heraus war, fielen beide über den Schneider her und verprügelten ihn nach Strich und Faden, bis er sich durch das Fenster aus dem Staub machte.
Die jong Lüh verschreckde sech, wie se dät huete, mar se woare vrue, dät se schwieje. Wie ävvel der Notar uet et Hus erut woar, du veele se allebee üver der Schnieder her on leten häm areejel dur, beß hä dur de Fenster derdur jeng.
Aber die Wiese gehörte ihm.
Mär die schön Wee hau häe fut.
Gerhard Tholen

Gerhard Tholen, geboren in Frilinghoven, wohnte zeitlebens in der Gemeinde Waldfeucht und war viele Jahre Volksschullehrer in Waldfeucht und Haaren. Wie kaum ein anderer beschäftigte er sich mit dem Alltag seiner Mitmenschen. Seiner Herkunft hat er sich nie geschämt und seine Muttersprache, den Waldfeuchter Dialekt, hat er stets wertgeschätzt. Zahllose Geschichten und Anekdoten hat er aufgeschrieben und der Nachwelt hinterlassen. Der Historische Verein Waldfeucht würdigte seine Verdienste, indem er nach ihm das örtliche Museum, die „Gerhard-Stube“, benannte.

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Dä luese Schnieder van Obsprenge – Der schlaue Schneider von Obspringen

Ein Mundart Beitrags aus: Gangelter-Waldfeuchter-Platt

Der schlaue Schneider von Obspringen

Dä luese Schnieder van Obsprenge

verfasst von: Gerhard Tholen
vorgetragen von:
aus der Sprachregion Gangelter-Waldfeuchter-Platt in der Rubrik Heim und Haus, Humor, Kindheit

Der schlaue Schneider von Obspringen

In Obspringen lebte vor sehr langer Zeit ein unverheirateter Mann. Bei ihm waren jungverheiratete Leute eingezogen. Sie mussten den Mann in seinen alten Tagen versorgen und sie dachten wohl, dass sie den Bauernhof von dem alten Mann erben könnten. Und wie das so im Leben geht, der alte Mann wurde krank und musste das Bett hüten. Dann sagten die jungen Leute zu ihm: „Onkel, Sie müssen nur das Testament machen!“ Aber der Onkel ließ sich mit dem Testament und auch mit dem Sterben Zeit. Wie sagten doch die alten Leute: „Totgeglaubter lebt lange!“

Als der Onkel nun schon Jahre bettlägerig war und immer mehr hilfsbedürftig wurde, sagten die jungen Leute wiederholt: „Onkel, es wäre doch wohl das Beste, Sie würden das Testament machen“. Aber der Onkel sagte nur immer: „Ach, ich sterbe noch nicht.“

Plötzlich fanden sie den Onkel tot im Bett. Was nun? Die jungen Leute wussten sich keinen Rat. Sie gingen zu ihrem Nachbarn, dem Schneider, und sagten zu ihm: „Der Onkel ist tot und er hat kein Testament gemacht, was fangen wir jetzt an?“ „Ach“, sagte der Schneider, „das ist nicht schlimm, ich komme gleich einmal herüber. Schickt nur schon jemand zum Notar, dass er sofort kommt, das Testament werden wir wohl schnell haben.“

Der Schneider kam zum Sterbehaus und legte sich in einem dunklen Kämmerlein in ein Bett und legte sich ein großes Tuch um den Kopf. Der Notar kam, sie gingen mit ihm ins Kämmerlein, wo der Schneider lag, und sagten, das wäre der Onkel, der das Testament machen wolle. Der Notar fragte, ob sie nicht etwas mehr Licht machen könnten, aber das wurde nicht erlaubt, der kranke Onkel könnte das Tageslicht nicht mehr ertragen.

Der Notar begann zu schreiben, und der Schneider vermachte den jungen Leuten das Haus und einen Acker nach dem anderen. Zum Schluss sagte er: „Ja, und da ist hier nebenan der Schneider, er war mir mein ganzes Leben ein guter Nachbar gewesen, und er hat mich jeden Tag besucht, so lange ich krank bin. Er bekommt die Wiese, die zwischen diesem Haus und dem Haus des Schneiders liegt.“

Die jungen Leute erschraken, als sie das hörten, aber sie waren froh, sodass sie schwiegen. Als aber der Notar aus dem Haus heraus war, fielen beide über den Schneider her und verprügelten ihn nach Strich und Faden, bis er sich durch das Fenster aus dem Staub machte.

Aber die Wiese gehörte ihm.

Dä luese Schnieder van Obsprenge

En Obsprenge do läevde vor sier launge Tied ene onjetrude Üem. Bi dem woare jonk jetrude Lüh ejetroch. Die mosche dä Üem en sin au Daach oppasse on se dochten och wal, dät se dä Burbedriev van dän Üem erve kösche. On wie dät so jet en et Läeve, Üehm wued kraunk on mosch en eet Bätte blieve. Du sauchte die jong Lüh tängen hem: „Üehm, ör moscht och mar et Testament make!“ Mar Üehm let sech Tie met dät Testament on och met Sterve. Wie sauche doch die au Lüh: „Hoofduet läft laung!“

Wie dä Üehm nu all Joahre bettlläejerech woar on ömmer mie avstängech wued, sauchten die jong Lüh wer enns döcker: „Üehm, et wüer doch wal et bäste, Ör makden et Testament“. Ävvel Üehm sauch mar ömmer: „Auch ech sterv noch neet.“

Met ens vonge se Üehm duet en et Bätt. Wat nu? Die jong Lüh wosste sech jene Roat. Se jenge no höre Nobber, der Schnieder, on sochte tängen hem: „Üehm eß duet on hat je Testament jemakt, wat vaunge vör nu an?“ „Auch“, sät der Schnieder, „dät es net ärch, ech komm jelik ens erüver. Scheckt mar ene all no Notar, dät däe fats kömmt, dät Testament solle ver wall jau han“.

Der Schnieder koam no et Stervhus on lauch sech en e düster Kämerke en et Bätt on deng sech ene jruete Ploak om dor Kopp. Der Notar koam, se jenge met hem ob dät Kämerke, wu der Schnieder loach, on sauchte dät wüer der Üehm, dä wohl et Testament make. Der Notar vraugde, af se net jätt mie Lech kösche make, mar dät wuet net bijejäeve, dä kraunke Üehm kosch der Daach net mie vor de Ooche lie.

Der Notar vong an de schrieve, on der Schnieder vermagde die jong Lüh et Hus on e Stöck Laund no et aunger. Ob et läes säet heä: „Ja on doa es hienäve däe Schnieder, dä eß mech allesoläve ene joe Nobber jewäest, on hä eß mech alle Daach komme besöken, so laung aß ech kraunk bön, dä kritt die Wee, die hie tösche dät Hus on der Schnieder sin Hus leggt.“

Die jong Lüh verschreckde sech, wie se dät huete, mar se woare vrue, dät se schwieje. Wie ävvel der Notar uet et Hus erut woar, du veele se allebee üver der Schnieder her on leten häm areejel dur, beß hä dur de Fenster derdur jeng.

Mär die schön Wee hau häe fut.

Gerhard Tholen

Gerhard Tholen, geboren in Frilinghoven, wohnte zeitlebens in der Gemeinde Waldfeucht und war viele Jahre Volksschullehrer in Waldfeucht und Haaren. Wie kaum ein anderer beschäftigte er sich mit dem Alltag seiner Mitmenschen. Seiner Herkunft hat er sich nie geschämt und seine Muttersprache, den Waldfeuchter Dialekt, hat er stets wertgeschätzt. Zahllose Geschichten und Anekdoten hat er aufgeschrieben und der Nachwelt hinterlassen. Der Historische Verein Waldfeucht würdigte seine Verdienste, indem er nach ihm das örtliche Museum, die „Gerhard-Stube“, benannte.

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aus der Sprachregion Gangelter-Waldfeuchter-Platt in der Rubrik Heim und Haus, Humor, Kindheit
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In Obspringen lebte vor sehr langer Zeit ein unverheirateter Mann. Bei ihm waren jungverheiratete Leute eingezogen. Sie mussten den Mann in seinen alten Tagen versorgen und sie dachten wohl, dass sie den Bauernhof von dem alten Mann erben könnten. Und wie das so im Leben geht, der alte Mann wurde krank und musste das Bett hüten. Dann sagten die jungen Leute zu ihm: „Onkel, Sie müssen nur das Testament machen!“ Aber der Onkel ließ sich mit dem Testament und auch mit dem Sterben Zeit. Wie sagten doch die alten Leute: „Totgeglaubter lebt lange!“
En Obsprenge do läevde vor sier launge Tied ene onjetrude Üem. Bi dem woare jonk jetrude Lüh ejetroch. Die mosche dä Üem en sin au Daach oppasse on se dochten och wal, dät se dä Burbedriev van dän Üem erve kösche. On wie dät so jet en et Läeve, Üehm wued kraunk on mosch en eet Bätte blieve. Du sauchte die jong Lüh tängen hem: „Üehm, ör moscht och mar et Testament make!“ Mar Üehm let sech Tie met dät Testament on och met Sterve. Wie sauche doch die au Lüh: „Hoofduet läft laung!“
Als der Onkel nun schon Jahre bettlägerig war und immer mehr hilfsbedürftig wurde, sagten die jungen Leute wiederholt: „Onkel, es wäre doch wohl das Beste, Sie würden das Testament machen“. Aber der Onkel sagte nur immer: „Ach, ich sterbe noch nicht.“
Wie dä Üehm nu all Joahre bettlläejerech woar on ömmer mie avstängech wued, sauchten die jong Lüh wer enns döcker: „Üehm, et wüer doch wal et bäste, Ör makden et Testament“. Ävvel Üehm sauch mar ömmer: „Auch ech sterv noch neet.“
Plötzlich fanden sie den Onkel tot im Bett. Was nun? Die jungen Leute wussten sich keinen Rat. Sie gingen zu ihrem Nachbarn, dem Schneider, und sagten zu ihm: „Der Onkel ist tot und er hat kein Testament gemacht, was fangen wir jetzt an?“ „Ach“, sagte der Schneider, „das ist nicht schlimm, ich komme gleich einmal herüber. Schickt nur schon jemand zum Notar, dass er sofort kommt, das Testament werden wir wohl schnell haben.“
Met ens vonge se Üehm duet en et Bätt. Wat nu? Die jong Lüh wosste sech jene Roat. Se jenge no höre Nobber, der Schnieder, on sochte tängen hem: „Üehm eß duet on hat je Testament jemakt, wat vaunge vör nu an?“ „Auch“, sät der Schnieder, „dät es net ärch, ech komm jelik ens erüver. Scheckt mar ene all no Notar, dät däe fats kömmt, dät Testament solle ver wall jau han“.
Der Schneider kam zum Sterbehaus und legte sich in einem dunklen Kämmerlein in ein Bett und legte sich ein großes Tuch um den Kopf. Der Notar kam, sie gingen mit ihm ins Kämmerlein, wo der Schneider lag, und sagten, das wäre der Onkel, der das Testament machen wolle. Der Notar fragte, ob sie nicht etwas mehr Licht machen könnten, aber das wurde nicht erlaubt, der kranke Onkel könnte das Tageslicht nicht mehr ertragen.
Der Schnieder koam no et Stervhus on lauch sech en e düster Kämerke en et Bätt on deng sech ene jruete Ploak om dor Kopp. Der Notar koam, se jenge met hem ob dät Kämerke, wu der Schnieder loach, on sauchte dät wüer der Üehm, dä wohl et Testament make. Der Notar vraugde, af se net jätt mie Lech kösche make, mar dät wuet net bijejäeve, dä kraunke Üehm kosch der Daach net mie vor de Ooche lie.
Der Notar begann zu schreiben, und der Schneider vermachte den jungen Leuten das Haus und einen Acker nach dem anderen. Zum Schluss sagte er: „Ja, und da ist hier nebenan der Schneider, er war mir mein ganzes Leben ein guter Nachbar gewesen, und er hat mich jeden Tag besucht, so lange ich krank bin. Er bekommt die Wiese, die zwischen diesem Haus und dem Haus des Schneiders liegt.“
Der Notar vong an de schrieve, on der Schnieder vermagde die jong Lüh et Hus on e Stöck Laund no et aunger. Ob et läes säet heä: „Ja on doa es hienäve däe Schnieder, dä eß mech allesoläve ene joe Nobber jewäest, on hä eß mech alle Daach komme besöken, so laung aß ech kraunk bön, dä kritt die Wee, die hie tösche dät Hus on der Schnieder sin Hus leggt.“
Die jungen Leute erschraken, als sie das hörten, aber sie waren froh, sodass sie schwiegen. Als aber der Notar aus dem Haus heraus war, fielen beide über den Schneider her und verprügelten ihn nach Strich und Faden, bis er sich durch das Fenster aus dem Staub machte.
Die jong Lüh verschreckde sech, wie se dät huete, mar se woare vrue, dät se schwieje. Wie ävvel der Notar uet et Hus erut woar, du veele se allebee üver der Schnieder her on leten häm areejel dur, beß hä dur de Fenster derdur jeng.
Aber die Wiese gehörte ihm.
Mär die schön Wee hau häe fut.
Gerhard Tholen

Gerhard Tholen, geboren in Frilinghoven, wohnte zeitlebens in der Gemeinde Waldfeucht und war viele Jahre Volksschullehrer in Waldfeucht und Haaren. Wie kaum ein anderer beschäftigte er sich mit dem Alltag seiner Mitmenschen. Seiner Herkunft hat er sich nie geschämt und seine Muttersprache, den Waldfeuchter Dialekt, hat er stets wertgeschätzt. Zahllose Geschichten und Anekdoten hat er aufgeschrieben und der Nachwelt hinterlassen. Der Historische Verein Waldfeucht würdigte seine Verdienste, indem er nach ihm das örtliche Museum, die „Gerhard-Stube“, benannte.

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