Mundart-Atlas entwickelt sich prächtig

Ein Bericht von Rheinischen Post
Das Bild zu diesem Artikel stammt von Helmut Laprell

Kreis Heinsberg · Man könnte von einer „schweren Geburt“ sprechen, aber letztendlich hat das „Kind“ Mundart-Atlas ohne Komplikationen das Licht der Welt erblickt.

Die Geburtsvorbereitung war intensiv, die Geburt verlief ohne Komplikationen, das Kind gedeiht prächtig – Eltern und Paten besprachen nun weitere Entwicklungsschritte: Der Mundartatlas von Schwalm und Rur bis an die Maas ist das „Kind“, das von der Arbeitsgemeinschaft der Heimat- und Kulturvereine im Kreis Heinsberg zur Welt gebracht wurde.

In einer Sitzung ohne Tagesordnung in der Gaststätte Dohmen in Heinsberg-Eschweiler blickten nun die Vertreter der Vereine auf das Projekt und dessen zweijährige Erarbeitungszeit mit dem Ziel, die plattdeutsche Mundart in ihrer Formen- und Ausdrucksvielfalt im Beritt der drei namensgebenden Flüsse im Druckwerk, in Filmen und unter anderem einer Website zu erhalten und barrierefrei zugänglich zu machen.

Texte von Autoren werden von ihnen selbst oder anderen Interpreten vorgetragen, die hochdeutsche Übersetzung wird im Druckwerk danebengestellt, auf der Website als Filme mit den Autoren/Interpreten angeboten, die hochdeutschen Übersetzungen laufen als Live-Stream mit – bei Bedarf können sie ausgeschaltet werden. Über die Website ist interaktiv dieses ziemlich einmalige Projekt rund um die Uhr auf der ganzen Welt zu sehen und vor allem zu nutzen.

Dieser einzigartige Ansatz wurde von NRW-Heimatministerin Ina Scharrenbach intensiv geprüft und anerkannt, von daher genehmigte sie einen Zuschuss von 137.000 Euro. Ein verpflichtender Eigenanteil wird von der Arbeitsgemeinschaft zur Verfügung gestellt. Hans-Josef Heuter vom Heimatverein Schafhausen, auch Initiator des Projekts, begrüßte zum Treff der Arbeitsgemeinschaft mit einem vielfältigen Abendessen neben den Vereinsvertretern und Mitarbeitern der ausführenden Firma Minkenberg-Medien auch Landrat Stephan Pusch, dem Heuter wiederum für seine Mitinitiative und Unterstützung dankte. Diese AG-Sitzung sei die bereits 22. in gut zwei Jahren, übertroffen nur vom Redaktionsteam um den Hückelhovener Willi Spichartz, das mehr als 40 Treffen absolvierte, dazwischen Homeoffice leistete und in mehr als 1000 E-Mails und zahllosen Telefonaten Kommunikation in der Sache leistete. Eine echte Arbeitsleistung wertete Hans-Josef Heuter, kongenial koordiniert von und mit den Experten von Minkenberg-Medien.

Theo Schläger aus Katzem, seit Jahrzehnten als Praktiker des Plattdeutschen in Worten und Tönen, hatte ein Liedchen getextet und komponiert als Dankeshymne an Hans-Josef Heuter als Initiator und unermüdlicher Organisator des Projekts, zur Gitarre und unter Beifall vorgetragen. Einen weiteren musikalischen Part lieferte der ebenfalls unermüdliche Texter und Interpret zur Gitarre, Manni Müschen aus Klinkum, dessen pfiffig-witzige Worte zu bekannten Melodien einen runden Abend abrundete.

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