„Unser Plattdeutsch als ein Dokumentations-Projekt, das als Mundart-Atlas zum lebendigen Erhalt der lokal-regionalen Ausprägung des Niederdeutschen wird."

Die Intention des Redaktionsteams des Mundart-Atlas

Liebe Leserinnen und Leser,
liebe Mundartfreundinnen und-freunde!

„Von Schwalm und Rur bis an die Maas.“

Für die Menschen an und zwischen diesen Flüssen beschreibt diese Formulierung nicht nur einen geografischen, nicht nur einen naturräumlichen Bereich, sondern auch eine Region und ihren Dialekt: „Oos Platt“. „Unser Plattdeutsch“ als ein Dokumentations-Projekt, das als Mundart-Atlas zum lebendigen Erhalt der lokal-regionalen Ausprägung des Niederdeutschen wird.

Auf eine entsprechende Initiative aus dem Heimatverein Schafhausen, des Mundart-Arbeits-kreises und seines Leiters Hans-Josef Heuter, lud der Landrat des Kreises Heinsberg, Stephan Pusch, im Oktober 2022 zu einer Zusammenkunft, in deren Rahmen Heuter die Idee vorstellte, die Vielfalt der Dialekte im Kreisgebiet, von der Schwalm und der Rur bis zur Maas, zu erfassen und in einem Nachschlagewerk, als Appetithäppchen, und darüber hinaus in den digitalen Medien über eine Homepage darzustellen. Eine Dokumentation und keine sprachwissenschaftlichen Wertungen.

Mit der Bildung einer Arbeitsgemeinschaft (AG) unter Leitung von Hans-Josef Heuter aus Heinsberg und Willi Spichartz aus Hückelhoven, begann unmittelbar deren Arbeit, an der zahlreiche Vertreter der Vereine, aber auch Einzelpersonen teilgenommen haben. Der Auftrag war, einen sogenannten Mundart-Atlas von Schwalm und Rur bis zur Maas zu entwickeln und in geeigneter Form für die Öffentlichkeit aufzubereiten. Aus dem Kreis, für den Kreis.

Gesichert wird diese Vorstellung durch die ausschließliche Beteiligung von Praktikern der Mundart, von Autoren und Interpreten, die ihre Texte u.a. vor der Film-Kamera rezitieren. Gerade für Mundart-Ungeübte ist gedacht, dass die Texte auch in Hochdeutsch abgedruckt werden, in den Filmen der Homepage laufen die Texte auf Hochdeutsch im Streaming als Untertitel.

Grundlage für die Auswahl der Texte als Geschichten, Gedichte oder Lieder ist vor allem, die Authentizität der Ur-Schriften der Autoren herauszustellen. Die Arbeitsgemeinschaft berief dazu eine Redaktions-Team mit Hans-Josef Heuter, Josef Klassen, Hans Nijs und Willi Spichartz, das in außerordentlicher Akribie das Projekt von Anfang an bis zum Ende begleitet haben.

Das Redaktionsteam des Projekts Mundartatlas v.l.: Josef Klassen, Langbroich, Hans Nijs, Geilenkirchen, Hans-Josef Heuter, Schafhausen, Willi Spichartz, Hückelhoven.
Foto: Hans-Georg Minkenberg

Wie Sie sehen, ist es uns gelungen, mit Hilfe einer großzügigen Förderung des Landes Nordrhein-Westfalen diese Idee umzusetzen und die identitässtiftenden heimatlichen Klänge unserer durchaus ästhetischen Muttersprache zu dokumentieren und darzustellen. Wichtige Hinweise der Wissenschaftler des Rheinischen Instituts für Landeskunde und der Universität Bonn begleiteten die erfolgreiche Umsetzung des Projekts. Beide Institutionen leisten seit Jahrzehnten bedeutende Arbeit in Forschung und Darstellung der Mundart.

Das hier vorliegende Printmedium zeigt Ihnen anhand von geografischer Zuordnung Beispiele, die über QR-Codes in die weiterreichende Vielfalt des digitalen Mediums führen. Wir und die weiteren Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft sind voller Optimismus, dass hiermit die große Möglichkeit besteht, unsere Muttersprache in all ihren Formen nicht nur zu erhalten, sondern auch zum Mitmachen animiert, zukünftig „Oos Platt“ wieder mehr miteinander zu sprechen und zu kommunizieren.

Und nun wünschen Ihnen die Organisatoren und Aktiven des Projekts viel Spaß beim Stöbern und Surfen.

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“Der „Mundart-Atlas von der Schwalm und Rur bis zur Maas“ ist als „Appetithäppchen“ gedacht und soll Interesse am Plattdeutschen wecken – idealerweise auch bei Menschen, die noch so jung sind, dass sie die Muttersprache an die folgenden Generationen weitergeben können.”

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Stephan Pusch
Landrat des Kreises Heinsberg

“Der Mundart-Atlas der Heimat- und Kulturvereine von Schwalm und Rur bis an die Maas zeigt den Leserinnen und Lesern wie Hörerinnen und Hörern, wie es in der Region gewesen ist, nicht nur, in welchen Ortsmundarten die Menschen sich ausgetauscht haben, sondern auch, wie die Sprachen der Region sie geprägt haben.”

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Dr. Prof. Wich-Reif
Institut für Germanistik der Uni Bonn

“Den einen Dialekt im Kreis Heinsberg gibt es nicht. Diese Mundartvielfalt bildet der vorliegende Mundart-Atlas mit den zahlreichen Dialekttexten eindrücklich ab und ermöglicht einem breiten Publikum einen Einblick in regionale Sprache des Kreises Heinsberg.”

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Dr. Rein
LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte