"Die lokale Mundart ist der Klang der Heimat"

Eine Stimme von Stephan Pusch,
Landrat des Kreises Heinsberg

Liebe Mundart-Freunde,

unsere regionale Sprache, die von Generation zu Generation weitergegeben wird, ist ein wertvolles kulturelles Erbe. Die lokale Mundart ist der Klang der Heimat. Sie schafft Wärme und bedient das Bedürfnis nach Heimat und Nähe. Wer Plattdeutsch spricht, verbreitet Wohlgefühl, Platt kommt von Herzen und bringt die Dinge – meist mit viel Humor – auf den Punkt. Unsere heimische Mundart steht unverkennbar für Bodenständigkeit, Klarheit und Weitsicht – das alles sind Eigenschaften, die typisch für die Menschen im Kreis Heinsberg sind.

Wer sich mit der heimischen Mundart beschäftigt, erlebt seine Heimat, macht sich ihrer Bedeutung bewusst und stärkt die regionale Identität. In einer Zeit, in der die Globalisierung und die Verwendung von reinem Hochdeutsch zunehmen, ist es wichtig, unsere identitätsstiftende Mundart zu pflegen und zu schätzen. Sie verbindet uns mit unserer Heimat, unserer Geschichte und unseren Mitmenschen. Lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass unsere Dialekte nicht in Vergessenheit geraten.

Der „Mundart-Atlas von der Schwalm und Rur bis zur Maas“ ist als „Appetithäppchen“ gedacht und soll Interesse am Plattdeutschen wecken – idealerweise auch bei Menschen, die noch so jung sind, dass sie die Muttersprache an die folgenden Generationen weitergeben können. Wenn der Appetit auf die heimische Mundart durch die vorliegende Printversion einmal geweckt ist, kommt darauf aufbauend die Online-Version des Mundart-Atlas zum Zuge.

Eine Besonderheit des Mundart-Atlas ist es, dass er die Darstellung des Plattdeutschen runterbricht bis auf einzelne Ortschaften und so der Vielfalt der Muttersprache Rechnung trägt. Mit Blick auf den Projekttitel „Mundart-Atlas von der Schwalm und Rur bis zur Maas“ wurden sieben Dialektzonen festgelegt, die zusammengenommen den gesamten Kreis Heinsberg darstellen. Möge es gelingen, die Menschen mit Texten, Bildern und Grafiken sowie in der Online-Version zusätzlich mit interaktiven Elementen wieder für unsere Mundart zu begeistern – damit das Plattdeutsche in unserer Region eine Zukunft hat.

Mein besonderer Dank gilt allen, die an der Erstellung des Mundart-Atlas in der Online- und Printversion beteiligt waren, allen voran der Arbeitsgemeinschaft Mundart-Atlas der Heimat- und Kulturvereine im Kreis Heinsberg sowie dem harten Kern der Arbeitsgemeinschaft mit dem Redaktionsteam um Hans-Josef Heuter aus Schafhausen, Willi Spichartz aus Hückelhoven, Josef Klaßen aus Gangelt-Langbroich und Hans Nijs aus Geilenkirchen. Mein besonderer Dank gilt außerdem Frau Professorin Claudia Wich-Reif vom Institut für Germanistik der Uni Bonn und Frau Dr. Charlotte Rein vom LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte, die das Projekt eng begleitet haben.

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“Der Mundart-Atlas der Heimat- und Kulturvereine von Schwalm und Rur bis an die Maas zeigt den Leserinnen und Lesern wie Hörerinnen und Hörern, wie es in der Region gewesen ist, nicht nur, in welchen Ortsmundarten die Menschen sich ausgetauscht haben, sondern auch, wie die Sprachen der Region sie geprägt haben.”

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Dr. Prof. Wich-Reif
Institut für Germanistik der Uni Bonn

“Den einen Dialekt im Kreis Heinsberg gibt es nicht. Diese Mundartvielfalt bildet der vorliegende Mundart-Atlas mit den zahlreichen Dialekttexten eindrücklich ab und ermöglicht einem breiten Publikum einen Einblick in regionale Sprache des Kreises Heinsberg.”

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Dr. Rein
LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte