D´letzte Ölung

Die letzte Ölung

D´letzte Ölung
Die letzte Ölung
„Nue lick ich hij in gruete Nuet,
bönn an´t sterve un bauw duet.
D´vööt sind kauwt, ´ett hart an´t sprenge,
ich hür d´ Engele all senge.
Ich liege hier in großer Not.
Sterbe langsam und bin bald tot.
Die Füße sind kalt, mein Herz, das springt,
ich höre schon die Engel singen.
Drum Berta saeck ich nu für dich
´ett iss suewiet gedoan mit mich.
Gedoan is hett mit hett Erdeläve,
drum soo Pischtur die „Letzte Ölung“ gäve
Säck toch hä soo gauw kumme,
det ich in den Hi-emel oppgenumme.
„Darum Berta sage ich dir,
es geht zu Ende mit mir.
Vorbei ist es mit dem Erdenleben,
darum soll der Pastor mir die „Letzte Ölung“ geben,
und sage ihm er soll sich beeilen,
damit ich in den Himmel aufgenommen werde“.
Du in d´n Hi-emel Hendrik, dett ich neet lach,
watt häs du hiej oop Ärd gebrach?
In d´ Vereine gevregeld, mit d´Noaber Striet,
gefulenzt un geschloape d´ hauve Tied.
Du kümmst neet in d´n Hi-emel drin,
deep in d´ Hööl, doa gehürst du hin.
Un blief enns ruhig un denk enns kloar,
du stürvs all fiefuntwijntig Joahr.
„Du in den Himmel Hendrik, da kann ich nur lachen.
Was hast du denn hier auf der Erde schon erreicht?
In den Vereinen gestänkert, mit den Nachbarn im Streit.
Gefaulenzt und geschlafen die halbe Zeit.
Du kommst nicht in den Himmel,
tief unten in die Hölle, da gehörst du hin.
Bleib mal ruhig und denke klar,
du stirbst schon 25 Jahre.“
„Hej Berta maak mich hiej neet sue parat,
ich stoahn nu op fahr selver no die Pastorat
un saeck Pistuur nu bid ich dich,
brengt Ihr die ,Letzte Ölung’ mich:
un Heer duet och gauw kumme,
det ich in d´n Hi-emel oppgenumme.“
„He, Berta mache mich hier nicht so an,
Ich stehe jetzt auf,
fahre selber zum Pfarrhaus
und sage, Pastor nun bitte ich dich,
bringe mir die ,Letzte Ölung’ und höre:
komme schnell, damit ich in den Himmel aufgenommen werde.“
„Joa, Hendrick, dett fejn ich goot.
Treck dich aan Mantel, Schuen un Hoot
un fahr noa d´ Pischtur denn du,
sue höbb ich wi-enigstens mien Ruh.“
„Ja Hendrik, das ist eine gute Idee.
Zieh dich an, Mantel, Schuhe und Hut
und fahre zum Pastor, dann habe ich wenigstens meine Ruhe.“

Text Mundart

D´letzte Ölung

„Nue lick ich hij in gruete Nuet,
bönn an´t sterve un bauw duet.
D´vööt sind kauwt, ´ett hart an´t sprenge,
ich hür d´ Engele all senge.

Drum Berta saeck ich nu für dich
´ett iss suewiet gedoan mit mich.
Gedoan is hett mit hett Erdeläve,
drum soo Pischtur die „Letzte Ölung“ gäve
Säck toch hä soo gauw kumme,
det ich in den Hi-emel oppgenumme.

Du in d´n Hi-emel Hendrik, dett ich neet lach,
watt häs du hiej oop Ärd gebrach?
In d´ Vereine gevregeld, mit d´Noaber Striet,
gefulenzt un geschloape d´ hauve Tied.
Du kümmst neet in d´n Hi-emel drin,
deep in d´ Hööl, doa gehürst du hin.
Un blief enns ruhig un denk enns kloar,
du stürvs all fiefuntwijntig Joahr.

„Hej Berta maak mich hiej neet sue parat,
ich stoahn nu op fahr selver no die Pastorat
un saeck Pistuur nu bid ich dich,
brengt Ihr die ,Letzte Ölung’ mich:
un Heer duet och gauw kumme,
det ich in d´n Hi-emel oppgenumme.“

„Joa, Hendrick, dett fejn ich goot.
Treck dich aan Mantel, Schuen un Hoot
un fahr noa d´ Pischtur denn du,
sue höbb ich wi-enigstens mien Ruh.“

Text hochdeutsch

Die letzte Ölung

Ich liege hier in großer Not.
Sterbe langsam und bin bald tot.
Die Füße sind kalt, mein Herz, das springt,
ich höre schon die Engel singen.

„Darum Berta sage ich dir,
es geht zu Ende mit mir.
Vorbei ist es mit dem Erdenleben,
darum soll der Pastor mir die „Letzte Ölung“ geben,
und sage ihm er soll sich beeilen,
damit ich in den Himmel aufgenommen werde“.

„Du in den Himmel Hendrik, da kann ich nur lachen.
Was hast du denn hier auf der Erde schon erreicht?
In den Vereinen gestänkert, mit den Nachbarn im Streit.
Gefaulenzt und geschlafen die halbe Zeit.
Du kommst nicht in den Himmel,
tief unten in die Hölle, da gehörst du hin.
Bleib mal ruhig und denke klar,
du stirbst schon 25 Jahre.“

„He, Berta mache mich hier nicht so an,
Ich stehe jetzt auf,
fahre selber zum Pfarrhaus
und sage, Pastor nun bitte ich dich,
bringe mir die ,Letzte Ölung’ und höre:
komme schnell, damit ich in den Himmel aufgenommen werde.“

„Ja Hendrik, das ist eine gute Idee.
Zieh dich an, Mantel, Schuhe und Hut
und fahre zum Pastor, dann habe ich wenigstens meine Ruhe.“

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Über den Autor

Wilhelm Küsters

aus Selfkant-Stein

Wilhelm Küsters wurde 1949 in Selfkant-Stein geboren. Schon in jungen Jahren wurde er in der Volksschule Höngen von seinem Lehrer Johannes Klaßen mit Gedichten und Geschichten im Selfkant Dialekt konfrontiert. Schließlich fing er selbst an, Gedichte und Geschichten in Reimform zu schreiben und vorzutragen.

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Zeitraum des Beitrags:
2015
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Dieser Beitrag stammt aus Selfkant-Stein.
aus der Sprachregion Selfkant-Platt in der Rubrik Heim und Haus, Kirche

Die letzte Ölung

Ich liege hier in großer Not.
Sterbe langsam und bin bald tot.
Die Füße sind kalt, mein Herz, das springt,
ich höre schon die Engel singen.

„Darum Berta sage ich dir,
es geht zu Ende mit mir.
Vorbei ist es mit dem Erdenleben,
darum soll der Pastor mir die „Letzte Ölung“ geben,
und sage ihm er soll sich beeilen,
damit ich in den Himmel aufgenommen werde“.

„Du in den Himmel Hendrik, da kann ich nur lachen.
Was hast du denn hier auf der Erde schon erreicht?
In den Vereinen gestänkert, mit den Nachbarn im Streit.
Gefaulenzt und geschlafen die halbe Zeit.
Du kommst nicht in den Himmel,
tief unten in die Hölle, da gehörst du hin.
Bleib mal ruhig und denke klar,
du stirbst schon 25 Jahre.“

„He, Berta mache mich hier nicht so an,
Ich stehe jetzt auf,
fahre selber zum Pfarrhaus
und sage, Pastor nun bitte ich dich,
bringe mir die ,Letzte Ölung’ und höre:
komme schnell, damit ich in den Himmel aufgenommen werde.“

„Ja Hendrik, das ist eine gute Idee.
Zieh dich an, Mantel, Schuhe und Hut
und fahre zum Pastor, dann habe ich wenigstens meine Ruhe.“

D´letzte Ölung

„Nue lick ich hij in gruete Nuet,
bönn an´t sterve un bauw duet.
D´vööt sind kauwt, ´ett hart an´t sprenge,
ich hür d´ Engele all senge.

Drum Berta saeck ich nu für dich
´ett iss suewiet gedoan mit mich.
Gedoan is hett mit hett Erdeläve,
drum soo Pischtur die „Letzte Ölung“ gäve
Säck toch hä soo gauw kumme,
det ich in den Hi-emel oppgenumme.

Du in d´n Hi-emel Hendrik, dett ich neet lach,
watt häs du hiej oop Ärd gebrach?
In d´ Vereine gevregeld, mit d´Noaber Striet,
gefulenzt un geschloape d´ hauve Tied.
Du kümmst neet in d´n Hi-emel drin,
deep in d´ Hööl, doa gehürst du hin.
Un blief enns ruhig un denk enns kloar,
du stürvs all fiefuntwijntig Joahr.

„Hej Berta maak mich hiej neet sue parat,
ich stoahn nu op fahr selver no die Pastorat
un saeck Pistuur nu bid ich dich,
brengt Ihr die ,Letzte Ölung’ mich:
un Heer duet och gauw kumme,
det ich in d´n Hi-emel oppgenumme.“

„Joa, Hendrick, dett fejn ich goot.
Treck dich aan Mantel, Schuen un Hoot
un fahr noa d´ Pischtur denn du,
sue höbb ich wi-enigstens mien Ruh.“

Wilhelm Küsters

Wilhelm Küsters wurde 1949 in Selfkant-Stein geboren. Schon in jungen Jahren wurde er in der Volksschule Höngen von seinem Lehrer Johannes Klaßen mit Gedichten und Geschichten im Selfkant Dialekt konfrontiert. Schließlich fing er selbst an, Gedichte und Geschichten in Reimform zu schreiben und vorzutragen.

Quelle:





D´letzte Ölung - Die letzte Ölung

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Die letzte Ölung
D´letzte Ölung
Ich liege hier in großer Not.
Sterbe langsam und bin bald tot.
Die Füße sind kalt, mein Herz, das springt,
ich höre schon die Engel singen.
„Nue lick ich hij in gruete Nuet,
bönn an´t sterve un bauw duet.
D´vööt sind kauwt, ´ett hart an´t sprenge,
ich hür d´ Engele all senge.
„Darum Berta sage ich dir,
es geht zu Ende mit mir.
Vorbei ist es mit dem Erdenleben,
darum soll der Pastor mir die „Letzte Ölung“ geben,
und sage ihm er soll sich beeilen,
damit ich in den Himmel aufgenommen werde“.
Drum Berta saeck ich nu für dich
´ett iss suewiet gedoan mit mich.
Gedoan is hett mit hett Erdeläve,
drum soo Pischtur die „Letzte Ölung“ gäve
Säck toch hä soo gauw kumme,
det ich in den Hi-emel oppgenumme.
„Du in den Himmel Hendrik, da kann ich nur lachen.
Was hast du denn hier auf der Erde schon erreicht?
In den Vereinen gestänkert, mit den Nachbarn im Streit.
Gefaulenzt und geschlafen die halbe Zeit.
Du kommst nicht in den Himmel,
tief unten in die Hölle, da gehörst du hin.
Bleib mal ruhig und denke klar,
du stirbst schon 25 Jahre.“
Du in d´n Hi-emel Hendrik, dett ich neet lach,
watt häs du hiej oop Ärd gebrach?
In d´ Vereine gevregeld, mit d´Noaber Striet,
gefulenzt un geschloape d´ hauve Tied.
Du kümmst neet in d´n Hi-emel drin,
deep in d´ Hööl, doa gehürst du hin.
Un blief enns ruhig un denk enns kloar,
du stürvs all fiefuntwijntig Joahr.
„He, Berta mache mich hier nicht so an,
Ich stehe jetzt auf,
fahre selber zum Pfarrhaus
und sage, Pastor nun bitte ich dich,
bringe mir die ,Letzte Ölung’ und höre:
komme schnell, damit ich in den Himmel aufgenommen werde.“
„Hej Berta maak mich hiej neet sue parat,
ich stoahn nu op fahr selver no die Pastorat
un saeck Pistuur nu bid ich dich,
brengt Ihr die ,Letzte Ölung’ mich:
un Heer duet och gauw kumme,
det ich in d´n Hi-emel oppgenumme.“
„Ja Hendrik, das ist eine gute Idee.
Zieh dich an, Mantel, Schuhe und Hut
und fahre zum Pastor, dann habe ich wenigstens meine Ruhe.“
„Joa, Hendrick, dett fejn ich goot.
Treck dich aan Mantel, Schuen un Hoot
un fahr noa d´ Pischtur denn du,
sue höbb ich wi-enigstens mien Ruh.“
Wilhelm Küsters

Wilhelm Küsters wurde 1949 in Selfkant-Stein geboren. Schon in jungen Jahren wurde er in der Volksschule Höngen von seinem Lehrer Johannes Klaßen mit Gedichten und Geschichten im Selfkant Dialekt konfrontiert. Schließlich fing er selbst an, Gedichte und Geschichten in Reimform zu schreiben und vorzutragen.

Quelle:




D´letzte Ölung – Die letzte Ölung

Ein Mundart Beitrags aus: Selfkant-Platt

Die letzte Ölung

D´letzte Ölung

verfasst von: Wilhelm Küsters
vorgetragen von:
aus der Sprachregion Selfkant-Platt in der Rubrik Heim und Haus, Kirche

Die letzte Ölung

Ich liege hier in großer Not.
Sterbe langsam und bin bald tot.
Die Füße sind kalt, mein Herz, das springt,
ich höre schon die Engel singen.

„Darum Berta sage ich dir,
es geht zu Ende mit mir.
Vorbei ist es mit dem Erdenleben,
darum soll der Pastor mir die „Letzte Ölung“ geben,
und sage ihm er soll sich beeilen,
damit ich in den Himmel aufgenommen werde“.

„Du in den Himmel Hendrik, da kann ich nur lachen.
Was hast du denn hier auf der Erde schon erreicht?
In den Vereinen gestänkert, mit den Nachbarn im Streit.
Gefaulenzt und geschlafen die halbe Zeit.
Du kommst nicht in den Himmel,
tief unten in die Hölle, da gehörst du hin.
Bleib mal ruhig und denke klar,
du stirbst schon 25 Jahre.“

„He, Berta mache mich hier nicht so an,
Ich stehe jetzt auf,
fahre selber zum Pfarrhaus
und sage, Pastor nun bitte ich dich,
bringe mir die ,Letzte Ölung’ und höre:
komme schnell, damit ich in den Himmel aufgenommen werde.“

„Ja Hendrik, das ist eine gute Idee.
Zieh dich an, Mantel, Schuhe und Hut
und fahre zum Pastor, dann habe ich wenigstens meine Ruhe.“

D´letzte Ölung

„Nue lick ich hij in gruete Nuet,
bönn an´t sterve un bauw duet.
D´vööt sind kauwt, ´ett hart an´t sprenge,
ich hür d´ Engele all senge.

Drum Berta saeck ich nu für dich
´ett iss suewiet gedoan mit mich.
Gedoan is hett mit hett Erdeläve,
drum soo Pischtur die „Letzte Ölung“ gäve
Säck toch hä soo gauw kumme,
det ich in den Hi-emel oppgenumme.

Du in d´n Hi-emel Hendrik, dett ich neet lach,
watt häs du hiej oop Ärd gebrach?
In d´ Vereine gevregeld, mit d´Noaber Striet,
gefulenzt un geschloape d´ hauve Tied.
Du kümmst neet in d´n Hi-emel drin,
deep in d´ Hööl, doa gehürst du hin.
Un blief enns ruhig un denk enns kloar,
du stürvs all fiefuntwijntig Joahr.

„Hej Berta maak mich hiej neet sue parat,
ich stoahn nu op fahr selver no die Pastorat
un saeck Pistuur nu bid ich dich,
brengt Ihr die ,Letzte Ölung’ mich:
un Heer duet och gauw kumme,
det ich in d´n Hi-emel oppgenumme.“

„Joa, Hendrick, dett fejn ich goot.
Treck dich aan Mantel, Schuen un Hoot
un fahr noa d´ Pischtur denn du,
sue höbb ich wi-enigstens mien Ruh.“

Wilhelm Küsters

Wilhelm Küsters wurde 1949 in Selfkant-Stein geboren. Schon in jungen Jahren wurde er in der Volksschule Höngen von seinem Lehrer Johannes Klaßen mit Gedichten und Geschichten im Selfkant Dialekt konfrontiert. Schließlich fing er selbst an, Gedichte und Geschichten in Reimform zu schreiben und vorzutragen.

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D´letzte Ölung - Die letzte Ölung

aus der Sprachregion Selfkant-Platt in der Rubrik Heim und Haus, Kirche
Die letzte Ölung
D´letzte Ölung
Ich liege hier in großer Not.
Sterbe langsam und bin bald tot.
Die Füße sind kalt, mein Herz, das springt,
ich höre schon die Engel singen.
„Nue lick ich hij in gruete Nuet,
bönn an´t sterve un bauw duet.
D´vööt sind kauwt, ´ett hart an´t sprenge,
ich hür d´ Engele all senge.
„Darum Berta sage ich dir,
es geht zu Ende mit mir.
Vorbei ist es mit dem Erdenleben,
darum soll der Pastor mir die „Letzte Ölung“ geben,
und sage ihm er soll sich beeilen,
damit ich in den Himmel aufgenommen werde“.
Drum Berta saeck ich nu für dich
´ett iss suewiet gedoan mit mich.
Gedoan is hett mit hett Erdeläve,
drum soo Pischtur die „Letzte Ölung“ gäve
Säck toch hä soo gauw kumme,
det ich in den Hi-emel oppgenumme.
„Du in den Himmel Hendrik, da kann ich nur lachen.
Was hast du denn hier auf der Erde schon erreicht?
In den Vereinen gestänkert, mit den Nachbarn im Streit.
Gefaulenzt und geschlafen die halbe Zeit.
Du kommst nicht in den Himmel,
tief unten in die Hölle, da gehörst du hin.
Bleib mal ruhig und denke klar,
du stirbst schon 25 Jahre.“
Du in d´n Hi-emel Hendrik, dett ich neet lach,
watt häs du hiej oop Ärd gebrach?
In d´ Vereine gevregeld, mit d´Noaber Striet,
gefulenzt un geschloape d´ hauve Tied.
Du kümmst neet in d´n Hi-emel drin,
deep in d´ Hööl, doa gehürst du hin.
Un blief enns ruhig un denk enns kloar,
du stürvs all fiefuntwijntig Joahr.
„He, Berta mache mich hier nicht so an,
Ich stehe jetzt auf,
fahre selber zum Pfarrhaus
und sage, Pastor nun bitte ich dich,
bringe mir die ,Letzte Ölung’ und höre:
komme schnell, damit ich in den Himmel aufgenommen werde.“
„Hej Berta maak mich hiej neet sue parat,
ich stoahn nu op fahr selver no die Pastorat
un saeck Pistuur nu bid ich dich,
brengt Ihr die ,Letzte Ölung’ mich:
un Heer duet och gauw kumme,
det ich in d´n Hi-emel oppgenumme.“
„Ja Hendrik, das ist eine gute Idee.
Zieh dich an, Mantel, Schuhe und Hut
und fahre zum Pastor, dann habe ich wenigstens meine Ruhe.“
„Joa, Hendrick, dett fejn ich goot.
Treck dich aan Mantel, Schuen un Hoot
un fahr noa d´ Pischtur denn du,
sue höbb ich wi-enigstens mien Ruh.“
Wilhelm Küsters

Wilhelm Küsters wurde 1949 in Selfkant-Stein geboren. Schon in jungen Jahren wurde er in der Volksschule Höngen von seinem Lehrer Johannes Klaßen mit Gedichten und Geschichten im Selfkant Dialekt konfrontiert. Schließlich fing er selbst an, Gedichte und Geschichten in Reimform zu schreiben und vorzutragen.

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