Dett kann merr e Jangelt pase’ere
Das kann nur in Gangelt passieren
Text Mundart
Text hochdeutsch
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Dett kann merr e Jangelt pase’ere
E minn jong Jo’are wo’are e Jangelt e paar Sträng aanet Werk. Vür die joov et nicks, wat neet jömackt werde ku’esch. Korrt on joot, die Base brachte alles spetz. Di Lü e Jangelt wosste, wemm jett passe’ert wo’ar. Wemm se dö Schoot joove. Ooch dorr Börjermeester Savels on dorr Bo’a Laume sarrte sech: Dett hant si’eker Pitt, Fränz, Edche on Schorsch jödo’ane. Böwiese ku’esche se hö’en nu’ets. Et wo’ar en dä’en Tiet, wie dett Bähnke va Jelekerke ü’ever Jangelt bis no’a Töddere i’esch korrte Tiet leep. Die ve’er Klantche hauw sech dett al su’e döcks böki’eke, wenn dett Maschingke eene Aalööp mu’esch make bie et Aavahre van dorr Bahnhho’av, om bie Niebele et Berchske obtekomme. Fränz sarrt tä’enge die angere Sträng: „Wir mü’esche dett Züchske doch ens jett driehe, dett et neet eropp kanne“! „Dett höbbe wir jauw jömackt“ sarrt Pitt.
Dorrselve O’avend, et wo’ar ob dorr Hervst on al vrööch düüster, stri’eke sech die ve’er duur Tri’epele Jaart stell ob et Jleis aane, Pitt mett e Tönnke schwarrte Seep ob dö Schower. Nu wu’erde dö Schiene dick mett Seep böklä’ent ennet janze Berchske. Dett hauw langer jöduurt äs sie mennde, onnet Züchske wo’ar obbet komme. Sie jenge stell dorrselve Wä’ech trück on ko’ame no’a dorr Bahnho’av on denge, äs wenn se mettvahre wolle. Sie wolle sech dett Spässke neet dorrduur lo’ate jo’ahn. Et Bähnke ko’am, heel stell, die Lü klomme uut on enne.
„Abfahren“! reep dorr Schaffner Lörken. Eene lange „Tüüt“, wuubie dett Maschingke mi’e Damp verlu’es, ässet verdraje ku’esch, on dorr Aanloop ko’am neet rechtech do’a. „Volldampf“ reep dorr Schaffner. En dö Maschin sto’akde se, dett et Vü’er wie Jarve uut dorr Scho’asteen stu’ev. Merr et jeng neet vü’eraane, et Maschingke steng ob dö Seep. Die Raar packden neet, on jö mi’e Damp jöjä’eve wu’erd, desto flotter dri’ehde sech die Raar, o’ane dett et vü’eraan jeng.
„Trück“ reep dorr Schaffner. Jösarrt, jödo’an, wir motte Sandch ob dö Schi’ene strö’e“ reep dorr Maschinist. Et janze Berchske eropp wu’erd nu Sandch jöströöt. Do’a ko’ame die ve’er Baase bie dorr Schaffner on sarrte: „Wir welle merr ens dü’e mett alle Mann, denn maach et jo’ane! „Ooch noch vü’er eene Jeck wü’erd man hie jöhaute“, sä’et dorr Schaffner on jeng mett een Latär löchte on kieke, wat e’ijentleck loss wo’ar. Wie dä’e nu die Schi’ene bölöchde, blengden die. Hä’e böchde sech, stri’ek ens mett een Handch drü’ever on hauw se dick voll Seep. Hä’e ki’ek wijjer on sooch, dett die Jleise en dorr janze Berch voll Seep jöklennt wo’are. Een Obvahrt wo’ar onmöjeleck.
Voll va Jrell sprook dorr Schaffner: „Dett kann ooch merr e Jangelt pase’ere“!
Een jöschlaje Stond hauwe die Bahnekä’els Werk, bis se klo’ar wo’are on aavvahre ku’esche.
Dö me’ischte Vrööd hauw die ve’er Baase, on mett hö’en vö’el Jängelder. Dä’e joot jölonge Stri’ek wu’erd neet aajözeicht. Et wu’erd vö’el drü’ever jöspro’ake on jölarrt. Ji’edereene woßt, wä’e et jölappt hauw; ävver keene ku’esch si’eker segge: Dett wo’are die Ve’er.
Text hochdeutsch
Das kann nur in Gangelt passieren
In meinen jungen Jahren waren in Gangelt ein paar Flegel am Werk. Für diese gab es nichts, was nicht gemacht werden konnte. Kurz und gut, die Burschen fanden alles heraus. Die Leute in Gangelt wussten, wem etwas passiert war. Wem sie die Schuld gaben. Auch der Bürgermeister Savels und der Ortspolizist Laumen sagten sich: „Das haben bestimmt Peter, Franz, Eduard und Georg getan. Beweisen konnten sie es ihnen nie. Es war zu der Zeit, als das Bähnchen von Geilenkirchen über Gangelt bis nach Tüddern erst kurze Zeit fuhr. Die vier Flegel hatten sich das schon so oft angesehen, wenn das Maschinchen einen Anlauf beim Anfahren am Bahnhof, um bei Nybelen die kleine Steigung zu bezwingen. Franz sagte zu den anderen Burschen: „wir müssten der Kleinbahn doch einmal einen Schabernack machen, so dass es nicht heraufkann. „Das haben wir schnell gemacht“, sagte Peter.
Am selben Abend, es war im Herbst und schon früh dunkel, schlichen die Vier still durch Trepels Garten auf die Gleise zu, Peter mit einer kleinen Tonne schwarzen Seife auf der Schulter. Nun wurden die Gleise im ganzen Bereich der Steigung dick mit Seife bestrichen. Das hatte länger gedauert als sie meinten und die Kleinbahn war im Begriff zu kommen. Sie gingen still denselben Weg zurück und kamen zum Bahnhof und taten so, als wenn sie mitfahren wollen. Sie wollten sich das Späßchen nicht entgehen lassen. Das Bähnchen kam, hielt an, die Leute stiegen aus und ein.
„Abfahren“ rief der Schaffner Lörken. Ein langes „Tüüt“, wobei die Kleinbahn mehr Dampf verlor, und der Anlauf kam nicht richtig zustande. „Volldampf“ rief der Schaffner. Im Zug wurde geheizt, dass das Feuer wie eine Garbe aus dem Schornstein stob. Aber es ging nicht voran, das Bähnchen stand auf der Seife. Die Räder griffen nicht, und je mehr Dampf gegeben wurde, desto schneller drehten sich die Räder, ohne dass es voranging.
„Zurück“ rief der Schaffner. Gesagt, getan, „wir müssen Sand auf die Schienen streuen“ rief der Maschinist. Die ganze Anhöhe hinauf wurde jetzt Sand gestreut. Dann kamen die vier Burschen zum Schaffner und sagten: „Wir wollen alle nur mal drücken, dann mag es klappen“! „Auch noch zum Narren wird man hier gehalten“ sagt der Schaffner on ging mit einer Laterne leuchten und schauen, was eigentlich geschehen war. Als er jetzt die Schienen ausleuchtete, blendeten diese. Er bückte sich, strich einmal mit einer Hand darüber und hatte sie dick voller Seife. Er schaute und sah, dass die Gleise in der ganzen Steigung voll mit Seife verschmiert wurden. Eine Hinauffahrt war unmöglich.
Voller Ärger sprach der Schaffner: Das kann auch nur in Gangelt geschehen“!
Eine geschlagene Stunde hatten die Eisenbahner Mühe, bis sie klarsehen und abfahren konnten.
Die größte Freude hatten die vier Jugendlichen und mit ihnen viele Gangelter. Der gut gelungene Streich wurde nicht angezeigt. Es wurde viel darüber gesprochen und gelacht. Jeder wusste, wer den Streich gespielt hatte; aber keiner konnte es sicher sagen: Das waren die Vier.
Dann zeig es uns!
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Das kann nur in Gangelt passieren
In meinen jungen Jahren waren in Gangelt ein paar Flegel am Werk. Für diese gab es nichts, was nicht gemacht werden konnte. Kurz und gut, die Burschen fanden alles heraus. Die Leute in Gangelt wussten, wem etwas passiert war. Wem sie die Schuld gaben. Auch der Bürgermeister Savels und der Ortspolizist Laumen sagten sich: „Das haben bestimmt Peter, Franz, Eduard und Georg getan. Beweisen konnten sie es ihnen nie. Es war zu der Zeit, als das Bähnchen von Geilenkirchen über Gangelt bis nach Tüddern erst kurze Zeit fuhr. Die vier Flegel hatten sich das schon so oft angesehen, wenn das Maschinchen einen Anlauf beim Anfahren am Bahnhof, um bei Nybelen die kleine Steigung zu bezwingen. Franz sagte zu den anderen Burschen: „wir müssten der Kleinbahn doch einmal einen Schabernack machen, so dass es nicht heraufkann. „Das haben wir schnell gemacht“, sagte Peter.
Am selben Abend, es war im Herbst und schon früh dunkel, schlichen die Vier still durch Trepels Garten auf die Gleise zu, Peter mit einer kleinen Tonne schwarzen Seife auf der Schulter. Nun wurden die Gleise im ganzen Bereich der Steigung dick mit Seife bestrichen. Das hatte länger gedauert als sie meinten und die Kleinbahn war im Begriff zu kommen. Sie gingen still denselben Weg zurück und kamen zum Bahnhof und taten so, als wenn sie mitfahren wollen. Sie wollten sich das Späßchen nicht entgehen lassen. Das Bähnchen kam, hielt an, die Leute stiegen aus und ein.
„Abfahren“ rief der Schaffner Lörken. Ein langes „Tüüt“, wobei die Kleinbahn mehr Dampf verlor, und der Anlauf kam nicht richtig zustande. „Volldampf“ rief der Schaffner. Im Zug wurde geheizt, dass das Feuer wie eine Garbe aus dem Schornstein stob. Aber es ging nicht voran, das Bähnchen stand auf der Seife. Die Räder griffen nicht, und je mehr Dampf gegeben wurde, desto schneller drehten sich die Räder, ohne dass es voranging.
„Zurück“ rief der Schaffner. Gesagt, getan, „wir müssen Sand auf die Schienen streuen“ rief der Maschinist. Die ganze Anhöhe hinauf wurde jetzt Sand gestreut. Dann kamen die vier Burschen zum Schaffner und sagten: „Wir wollen alle nur mal drücken, dann mag es klappen“! „Auch noch zum Narren wird man hier gehalten“ sagt der Schaffner on ging mit einer Laterne leuchten und schauen, was eigentlich geschehen war. Als er jetzt die Schienen ausleuchtete, blendeten diese. Er bückte sich, strich einmal mit einer Hand darüber und hatte sie dick voller Seife. Er schaute und sah, dass die Gleise in der ganzen Steigung voll mit Seife verschmiert wurden. Eine Hinauffahrt war unmöglich.
Voller Ärger sprach der Schaffner: Das kann auch nur in Gangelt geschehen“!
Eine geschlagene Stunde hatten die Eisenbahner Mühe, bis sie klarsehen und abfahren konnten.
Die größte Freude hatten die vier Jugendlichen und mit ihnen viele Gangelter. Der gut gelungene Streich wurde nicht angezeigt. Es wurde viel darüber gesprochen und gelacht. Jeder wusste, wer den Streich gespielt hatte; aber keiner konnte es sicher sagen: Das waren die Vier.
Dett kann merr e Jangelt pase’ere
E minn jong Jo’are wo’are e Jangelt e paar Sträng aanet Werk. Vür die joov et nicks, wat neet jömackt werde ku’esch. Korrt on joot, die Base brachte alles spetz. Di Lü e Jangelt wosste, wemm jett passe’ert wo’ar. Wemm se dö Schoot joove. Ooch dorr Börjermeester Savels on dorr Bo’a Laume sarrte sech: Dett hant si’eker Pitt, Fränz, Edche on Schorsch jödo’ane. Böwiese ku’esche se hö’en nu’ets. Et wo’ar en dä’en Tiet, wie dett Bähnke va Jelekerke ü’ever Jangelt bis no’a Töddere i’esch korrte Tiet leep. Die ve’er Klantche hauw sech dett al su’e döcks böki’eke, wenn dett Maschingke eene Aalööp mu’esch make bie et Aavahre van dorr Bahnhho’av, om bie Niebele et Berchske obtekomme. Fränz sarrt tä’enge die angere Sträng: „Wir mü’esche dett Züchske doch ens jett driehe, dett et neet eropp kanne“! „Dett höbbe wir jauw jömackt“ sarrt Pitt.
Dorrselve O’avend, et wo’ar ob dorr Hervst on al vrööch düüster, stri’eke sech die ve’er duur Tri’epele Jaart stell ob et Jleis aane, Pitt mett e Tönnke schwarrte Seep ob dö Schower. Nu wu’erde dö Schiene dick mett Seep böklä’ent ennet janze Berchske. Dett hauw langer jöduurt äs sie mennde, onnet Züchske wo’ar obbet komme. Sie jenge stell dorrselve Wä’ech trück on ko’ame no’a dorr Bahnho’av on denge, äs wenn se mettvahre wolle. Sie wolle sech dett Spässke neet dorrduur lo’ate jo’ahn. Et Bähnke ko’am, heel stell, die Lü klomme uut on enne.
„Abfahren“! reep dorr Schaffner Lörken. Eene lange „Tüüt“, wuubie dett Maschingke mi’e Damp verlu’es, ässet verdraje ku’esch, on dorr Aanloop ko’am neet rechtech do’a. „Volldampf“ reep dorr Schaffner. En dö Maschin sto’akde se, dett et Vü’er wie Jarve uut dorr Scho’asteen stu’ev. Merr et jeng neet vü’eraane, et Maschingke steng ob dö Seep. Die Raar packden neet, on jö mi’e Damp jöjä’eve wu’erd, desto flotter dri’ehde sech die Raar, o’ane dett et vü’eraan jeng.
„Trück“ reep dorr Schaffner. Jösarrt, jödo’an, wir motte Sandch ob dö Schi’ene strö’e“ reep dorr Maschinist. Et janze Berchske eropp wu’erd nu Sandch jöströöt. Do’a ko’ame die ve’er Baase bie dorr Schaffner on sarrte: „Wir welle merr ens dü’e mett alle Mann, denn maach et jo’ane! „Ooch noch vü’er eene Jeck wü’erd man hie jöhaute“, sä’et dorr Schaffner on jeng mett een Latär löchte on kieke, wat e’ijentleck loss wo’ar. Wie dä’e nu die Schi’ene bölöchde, blengden die. Hä’e böchde sech, stri’ek ens mett een Handch drü’ever on hauw se dick voll Seep. Hä’e ki’ek wijjer on sooch, dett die Jleise en dorr janze Berch voll Seep jöklennt wo’are. Een Obvahrt wo’ar onmöjeleck.
Voll va Jrell sprook dorr Schaffner: „Dett kann ooch merr e Jangelt pase’ere“!
Een jöschlaje Stond hauwe die Bahnekä’els Werk, bis se klo’ar wo’are on aavvahre ku’esche.
Dö me’ischte Vrööd hauw die ve’er Baase, on mett hö’en vö’el Jängelder. Dä’e joot jölonge Stri’ek wu’erd neet aajözeicht. Et wu’erd vö’el drü’ever jöspro’ake on jölarrt. Ji’edereene woßt, wä’e et jölappt hauw; ävver keene ku’esch si’eker segge: Dett wo’are die Ve’er.
Willi Offergeld war viele Jahre Lehrer in Gangelt und hat sich eingehend mit der Gangelter Mundart beschäftigt und ist ihr zeitlebens treu geblieben. Seine „Gangelter Mundartgedichte und Erzählungen“ legen Zeugnis von seiner Liebe zur Muttersprache ab.
Dett kann merr e Jangelt pase’ere - Das kann nur in Gangelt passieren
Willi Offergeld war viele Jahre Lehrer in Gangelt und hat sich eingehend mit der Gangelter Mundart beschäftigt und ist ihr zeitlebens treu geblieben. Seine „Gangelter Mundartgedichte und Erzählungen“ legen Zeugnis von seiner Liebe zur Muttersprache ab.
Kalle ausse Klossestraße
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Schrett för Schrett
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Verspriäk
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Vertäll möt Hujo Hüer mech op van de Liebe
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Dett kann merr e Jangelt pase’ere – Das kann nur in Gangelt passieren
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In meinen jungen Jahren waren in Gangelt ein paar Flegel am Werk. Für diese gab es nichts, was nicht gemacht werden konnte. Kurz und gut, die Burschen fanden alles heraus. Die Leute in Gangelt wussten, wem etwas passiert war. Wem sie die Schuld gaben. Auch der Bürgermeister Savels und der Ortspolizist Laumen sagten sich: „Das haben bestimmt Peter, Franz, Eduard und Georg getan. Beweisen konnten sie es ihnen nie. Es war zu der Zeit, als das Bähnchen von Geilenkirchen über Gangelt bis nach Tüddern erst kurze Zeit fuhr. Die vier Flegel hatten sich das schon so oft angesehen, wenn das Maschinchen einen Anlauf beim Anfahren am Bahnhof, um bei Nybelen die kleine Steigung zu bezwingen. Franz sagte zu den anderen Burschen: „wir müssten der Kleinbahn doch einmal einen Schabernack machen, so dass es nicht heraufkann. „Das haben wir schnell gemacht“, sagte Peter.
Am selben Abend, es war im Herbst und schon früh dunkel, schlichen die Vier still durch Trepels Garten auf die Gleise zu, Peter mit einer kleinen Tonne schwarzen Seife auf der Schulter. Nun wurden die Gleise im ganzen Bereich der Steigung dick mit Seife bestrichen. Das hatte länger gedauert als sie meinten und die Kleinbahn war im Begriff zu kommen. Sie gingen still denselben Weg zurück und kamen zum Bahnhof und taten so, als wenn sie mitfahren wollen. Sie wollten sich das Späßchen nicht entgehen lassen. Das Bähnchen kam, hielt an, die Leute stiegen aus und ein.
„Abfahren“ rief der Schaffner Lörken. Ein langes „Tüüt“, wobei die Kleinbahn mehr Dampf verlor, und der Anlauf kam nicht richtig zustande. „Volldampf“ rief der Schaffner. Im Zug wurde geheizt, dass das Feuer wie eine Garbe aus dem Schornstein stob. Aber es ging nicht voran, das Bähnchen stand auf der Seife. Die Räder griffen nicht, und je mehr Dampf gegeben wurde, desto schneller drehten sich die Räder, ohne dass es voranging.
„Zurück“ rief der Schaffner. Gesagt, getan, „wir müssen Sand auf die Schienen streuen“ rief der Maschinist. Die ganze Anhöhe hinauf wurde jetzt Sand gestreut. Dann kamen die vier Burschen zum Schaffner und sagten: „Wir wollen alle nur mal drücken, dann mag es klappen“! „Auch noch zum Narren wird man hier gehalten“ sagt der Schaffner on ging mit einer Laterne leuchten und schauen, was eigentlich geschehen war. Als er jetzt die Schienen ausleuchtete, blendeten diese. Er bückte sich, strich einmal mit einer Hand darüber und hatte sie dick voller Seife. Er schaute und sah, dass die Gleise in der ganzen Steigung voll mit Seife verschmiert wurden. Eine Hinauffahrt war unmöglich.
Voller Ärger sprach der Schaffner: Das kann auch nur in Gangelt geschehen“!
Eine geschlagene Stunde hatten die Eisenbahner Mühe, bis sie klarsehen und abfahren konnten.
Die größte Freude hatten die vier Jugendlichen und mit ihnen viele Gangelter. Der gut gelungene Streich wurde nicht angezeigt. Es wurde viel darüber gesprochen und gelacht. Jeder wusste, wer den Streich gespielt hatte; aber keiner konnte es sicher sagen: Das waren die Vier.
Dett kann merr e Jangelt pase’ere
E minn jong Jo’are wo’are e Jangelt e paar Sträng aanet Werk. Vür die joov et nicks, wat neet jömackt werde ku’esch. Korrt on joot, die Base brachte alles spetz. Di Lü e Jangelt wosste, wemm jett passe’ert wo’ar. Wemm se dö Schoot joove. Ooch dorr Börjermeester Savels on dorr Bo’a Laume sarrte sech: Dett hant si’eker Pitt, Fränz, Edche on Schorsch jödo’ane. Böwiese ku’esche se hö’en nu’ets. Et wo’ar en dä’en Tiet, wie dett Bähnke va Jelekerke ü’ever Jangelt bis no’a Töddere i’esch korrte Tiet leep. Die ve’er Klantche hauw sech dett al su’e döcks böki’eke, wenn dett Maschingke eene Aalööp mu’esch make bie et Aavahre van dorr Bahnhho’av, om bie Niebele et Berchske obtekomme. Fränz sarrt tä’enge die angere Sträng: „Wir mü’esche dett Züchske doch ens jett driehe, dett et neet eropp kanne“! „Dett höbbe wir jauw jömackt“ sarrt Pitt.
Dorrselve O’avend, et wo’ar ob dorr Hervst on al vrööch düüster, stri’eke sech die ve’er duur Tri’epele Jaart stell ob et Jleis aane, Pitt mett e Tönnke schwarrte Seep ob dö Schower. Nu wu’erde dö Schiene dick mett Seep böklä’ent ennet janze Berchske. Dett hauw langer jöduurt äs sie mennde, onnet Züchske wo’ar obbet komme. Sie jenge stell dorrselve Wä’ech trück on ko’ame no’a dorr Bahnho’av on denge, äs wenn se mettvahre wolle. Sie wolle sech dett Spässke neet dorrduur lo’ate jo’ahn. Et Bähnke ko’am, heel stell, die Lü klomme uut on enne.
„Abfahren“! reep dorr Schaffner Lörken. Eene lange „Tüüt“, wuubie dett Maschingke mi’e Damp verlu’es, ässet verdraje ku’esch, on dorr Aanloop ko’am neet rechtech do’a. „Volldampf“ reep dorr Schaffner. En dö Maschin sto’akde se, dett et Vü’er wie Jarve uut dorr Scho’asteen stu’ev. Merr et jeng neet vü’eraane, et Maschingke steng ob dö Seep. Die Raar packden neet, on jö mi’e Damp jöjä’eve wu’erd, desto flotter dri’ehde sech die Raar, o’ane dett et vü’eraan jeng.
„Trück“ reep dorr Schaffner. Jösarrt, jödo’an, wir motte Sandch ob dö Schi’ene strö’e“ reep dorr Maschinist. Et janze Berchske eropp wu’erd nu Sandch jöströöt. Do’a ko’ame die ve’er Baase bie dorr Schaffner on sarrte: „Wir welle merr ens dü’e mett alle Mann, denn maach et jo’ane! „Ooch noch vü’er eene Jeck wü’erd man hie jöhaute“, sä’et dorr Schaffner on jeng mett een Latär löchte on kieke, wat e’ijentleck loss wo’ar. Wie dä’e nu die Schi’ene bölöchde, blengden die. Hä’e böchde sech, stri’ek ens mett een Handch drü’ever on hauw se dick voll Seep. Hä’e ki’ek wijjer on sooch, dett die Jleise en dorr janze Berch voll Seep jöklennt wo’are. Een Obvahrt wo’ar onmöjeleck.
Voll va Jrell sprook dorr Schaffner: „Dett kann ooch merr e Jangelt pase’ere“!
Een jöschlaje Stond hauwe die Bahnekä’els Werk, bis se klo’ar wo’are on aavvahre ku’esche.
Dö me’ischte Vrööd hauw die ve’er Baase, on mett hö’en vö’el Jängelder. Dä’e joot jölonge Stri’ek wu’erd neet aajözeicht. Et wu’erd vö’el drü’ever jöspro’ake on jölarrt. Ji’edereene woßt, wä’e et jölappt hauw; ävver keene ku’esch si’eker segge: Dett wo’are die Ve’er.
Willi Offergeld war viele Jahre Lehrer in Gangelt und hat sich eingehend mit der Gangelter Mundart beschäftigt und ist ihr zeitlebens treu geblieben. Seine „Gangelter Mundartgedichte und Erzählungen“ legen Zeugnis von seiner Liebe zur Muttersprache ab.
Dett kann merr e Jangelt pase’ere - Das kann nur in Gangelt passieren
Willi Offergeld war viele Jahre Lehrer in Gangelt und hat sich eingehend mit der Gangelter Mundart beschäftigt und ist ihr zeitlebens treu geblieben. Seine „Gangelter Mundartgedichte und Erzählungen“ legen Zeugnis von seiner Liebe zur Muttersprache ab.