Trina, et es vü’er dö jri’ene

Katharina, es ist zum Weinen

Trina, et es vü’er dö jri’ene
Katharina, es ist zum Weinen
Minne Papp jöhu’ert vü’er on ooch no’a dorr twedde Weltkre’ich dorr Kirchenvorstand aan. Korrt do’ano’a, wie Pastu’er Thoren 1953 ejövö’ert wu’ert, vong hä’e aan, dö Kerk dö renove-ere, die en dorr Kre’ich ärch jöli’ehe hauw. Et Konzil onger Papst Johannes XIII, det vö’el Nüüts en dö Kerk jöbracht hä‘et, wo’ar nach neet jöwä’est.
Mein Vater gehörte vor und nach dem zweiten Weltkrieg dem Kirchenvorstand an. Kurz danach, als Pfarrer Thoren 1953 eingeführt wurde, begann er, die Kirche zu renovieren, die im Krieg sehr gelitten hatte. Das Konzil unter Papst Johannes XIII, welches viel Neues in die Kirche gebracht hat, hatte noch nicht stattgefunden.
Dorr Hu’echalto’ar wu’ert fast janz aavjöbro’ake, die Kommunionbank uut Steen eruutjöschmi’ete, van de hoote Rahme van dorr Krützwä’ech Vönkelhoot jömackt on die eeke Kerkebänke hauwe ooch uutjödeent. Vü’er dorr Prä’edichtstohl mit sinn Schnitzwerk wo’ar ooch keene Plaatsch mi’e. Die mannshu’eje Heljefiju’ere, ennije voll uut Hoot on do’amet wertvoll, vonge en dorr Kerktu’ere e nü Obdach. Et aller Schlemmste wo’ar, dett die janze Kerk wett jökälkt wu’ert on die Mo’aleri‘e en dor Chu‘er, et letzte Abendmahl no’a Leonardo da Vinci und die Bergprädecht, janz ü’everstri’eke wu‘erte.
Der Hochaltar wurde fast ganz abgeholzt, die Kommunionbank aus Stein herausgeschmissen, von den hölzernen Rahmen des Kreuzwegs Brennholz gemacht und die Kirchenbänke aus Eiche hatten ausgedient. Für den Predigtstuhl mit seinem Schnitzwerk war auch kein Platz mehr. Die mannshohen Heiligenfiguren, teilweise voll aus Holz und damit wertvoll, fanden im Kirchturm ein neues Obdach. Das aller Schlimmste war, dass die ganze Kirche weiß gekälkt wurde und die Malereien im Chorraum, das letzte Abendmahl nach Leonardo da Vinci und die Bergpredigt, völlig übertüncht wurden.
Wie se en dö Kerk wie dö Vandale aant werke wo’are, jeng minne Papp ooch ens kieke, wat sech do’a deng. No’a een korrte Tied ko’am hä’e heevisch on sarrt tä’enge min Mamm: „Trina, et es vü’er de jriene, wat sech en dö Kerk deet!“
Als man in der Kirche wie die Vandalen arbeitete, ging mein Vater auch einmal hin, um zu sehen, was da vor sich ging. Nach kurzer Zeit kam er nach Hause und sagte zu meiner Mutter: „Katharina, das ist zum Weinen, was in der Kirche vor sich geht.“

Text Mundart

Trina, et es vü’er dö jri’ene

Minne Papp jöhu’ert vü’er on ooch no’a dorr twedde Weltkre’ich dorr Kirchenvorstand aan. Korrt do’ano’a, wie Pastu’er Thoren 1953 ejövö’ert wu’ert, vong hä’e aan, dö Kerk dö renove-ere, die en dorr Kre’ich ärch jöli’ehe hauw. Et Konzil onger Papst Johannes XIII, det vö’el Nüüts en dö Kerk jöbracht hä‘et, wo’ar nach neet jöwä’est.

Dorr Hu’echalto’ar wu’ert fast janz aavjöbro’ake, die Kommunionbank uut Steen eruutjöschmi’ete, van de hoote Rahme van dorr Krützwä’ech Vönkelhoot jömackt on die eeke Kerkebänke hauwe ooch uutjödeent. Vü’er dorr Prä’edichtstohl mit sinn Schnitzwerk wo’ar ooch keene Plaatsch mi’e. Die mannshu’eje Heljefiju’ere, ennije voll uut Hoot on do’amet wertvoll, vonge en dorr Kerktu’ere e nü Obdach. Et aller Schlemmste wo’ar, dett die janze Kerk wett jökälkt wu’ert on die Mo’aleri‘e en dor Chu‘er, et letzte Abendmahl no’a Leonardo da Vinci und die Bergprädecht, janz ü’everstri’eke wu‘erte.

Wie se en dö Kerk wie dö Vandale aant werke wo’are, jeng minne Papp ooch ens kieke, wat sech do’a deng. No’a een korrte Tied ko’am hä’e heevisch on sarrt tä’enge min Mamm: „Trina, et es vü’er de jriene, wat sech en dö Kerk deet!“

Text hochdeutsch

Katharina, es ist zum Weinen

Mein Vater gehörte vor und nach dem zweiten Weltkrieg dem Kirchenvorstand an. Kurz danach, als Pfarrer Thoren 1953 eingeführt wurde, begann er, die Kirche zu renovieren, die im Krieg sehr gelitten hatte. Das Konzil unter Papst Johannes XIII, welches viel Neues in die Kirche gebracht hat, hatte noch nicht stattgefunden.

Der Hochaltar wurde fast ganz abgeholzt, die Kommunionbank aus Stein herausgeschmissen, von den hölzernen Rahmen des Kreuzwegs Brennholz gemacht und die Kirchenbänke aus Eiche hatten ausgedient. Für den Predigtstuhl mit seinem Schnitzwerk war auch kein Platz mehr. Die mannshohen Heiligenfiguren, teilweise voll aus Holz und damit wertvoll, fanden im Kirchturm ein neues Obdach. Das aller Schlimmste war, dass die ganze Kirche weiß gekälkt wurde und die Malereien im Chorraum, das letzte Abendmahl nach Leonardo da Vinci und die Bergpredigt, völlig übertüncht wurden.

Als man in der Kirche wie die Vandalen arbeitete, ging mein Vater auch einmal hin, um zu sehen, was da vor sich ging. Nach kurzer Zeit kam er nach Hause und sagte zu meiner Mutter: „Katharina, das ist zum Weinen, was in der Kirche vor sich geht.“

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Über den Autor

Josef Klaßen

aus Langbroich

Josef Klaßen ist seit Geburt in Langbroich beheimatet und beschäftigt sich seit Jahren mit der Mundart.

2020 ist sein vierbändiges Wörterbuch „Minn Mu’ederspro’ak von A – Z“ in Plattdeutsch mit hochdeutscher Übersetzung erschienen. Es folgte 2022 das Buch „Au wat, kall Platt – Verjä’et dinn Mu’ederspro’ak neet“ (Gedichte, Geschichten, Anekdoten in Plattdeutsch mit hochdeutscher Übersetzung). Ein weiterer Band ist in Vorbereitung.

Seit Jahren führt das Langbröker Selfkanttheater seine Aufführungen in Langbröker Platt auf und ist dadurch weit über die Kreisgrenzen hinaus bekannt geworden. Er hat dieses Theater ins Leben gerufen und es war seine Idee, die Mundartvorstellungen zum Markenzeichen des Vereins zu machen.

In den Anfängen des Kinder- und Jugendtheaters übersetzte er ihre hochdeutschen Texte in die örtliche Mundart und führte die Kinder auf diese Weise mit Erfolg an den Dialekt heran.

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Über diesen Mundartbeitrag

Textart:
Das Beitragsbild stammt von:
Karl-Heinz Hamacher
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Dieser Beitrag stammt aus Langbroich.
aus der Sprachregion Gangelter-Waldfeuchter-Platt in der Rubrik Heim und Haus, Kirche

Katharina, es ist zum Weinen

Mein Vater gehörte vor und nach dem zweiten Weltkrieg dem Kirchenvorstand an. Kurz danach, als Pfarrer Thoren 1953 eingeführt wurde, begann er, die Kirche zu renovieren, die im Krieg sehr gelitten hatte. Das Konzil unter Papst Johannes XIII, welches viel Neues in die Kirche gebracht hat, hatte noch nicht stattgefunden.

Der Hochaltar wurde fast ganz abgeholzt, die Kommunionbank aus Stein herausgeschmissen, von den hölzernen Rahmen des Kreuzwegs Brennholz gemacht und die Kirchenbänke aus Eiche hatten ausgedient. Für den Predigtstuhl mit seinem Schnitzwerk war auch kein Platz mehr. Die mannshohen Heiligenfiguren, teilweise voll aus Holz und damit wertvoll, fanden im Kirchturm ein neues Obdach. Das aller Schlimmste war, dass die ganze Kirche weiß gekälkt wurde und die Malereien im Chorraum, das letzte Abendmahl nach Leonardo da Vinci und die Bergpredigt, völlig übertüncht wurden.

Als man in der Kirche wie die Vandalen arbeitete, ging mein Vater auch einmal hin, um zu sehen, was da vor sich ging. Nach kurzer Zeit kam er nach Hause und sagte zu meiner Mutter: „Katharina, das ist zum Weinen, was in der Kirche vor sich geht.“

Trina, et es vü’er dö jri’ene

Minne Papp jöhu’ert vü’er on ooch no’a dorr twedde Weltkre’ich dorr Kirchenvorstand aan. Korrt do’ano’a, wie Pastu’er Thoren 1953 ejövö’ert wu’ert, vong hä’e aan, dö Kerk dö renove-ere, die en dorr Kre’ich ärch jöli’ehe hauw. Et Konzil onger Papst Johannes XIII, det vö’el Nüüts en dö Kerk jöbracht hä‘et, wo’ar nach neet jöwä’est.

Dorr Hu’echalto’ar wu’ert fast janz aavjöbro’ake, die Kommunionbank uut Steen eruutjöschmi’ete, van de hoote Rahme van dorr Krützwä’ech Vönkelhoot jömackt on die eeke Kerkebänke hauwe ooch uutjödeent. Vü’er dorr Prä’edichtstohl mit sinn Schnitzwerk wo’ar ooch keene Plaatsch mi’e. Die mannshu’eje Heljefiju’ere, ennije voll uut Hoot on do’amet wertvoll, vonge en dorr Kerktu’ere e nü Obdach. Et aller Schlemmste wo’ar, dett die janze Kerk wett jökälkt wu’ert on die Mo’aleri‘e en dor Chu‘er, et letzte Abendmahl no’a Leonardo da Vinci und die Bergprädecht, janz ü’everstri’eke wu‘erte.

Wie se en dö Kerk wie dö Vandale aant werke wo’are, jeng minne Papp ooch ens kieke, wat sech do’a deng. No’a een korrte Tied ko’am hä’e heevisch on sarrt tä’enge min Mamm: „Trina, et es vü’er de jriene, wat sech en dö Kerk deet!“

Josef Klaßen

Josef Klaßen ist seit Geburt in Langbroich beheimatet und beschäftigt sich seit Jahren mit der Mundart.

2020 ist sein vierbändiges Wörterbuch „Minn Mu’ederspro’ak von A – Z“ in Plattdeutsch mit hochdeutscher Übersetzung erschienen. Es folgte 2022 das Buch „Au wat, kall Platt – Verjä’et dinn Mu’ederspro’ak neet“ (Gedichte, Geschichten, Anekdoten in Plattdeutsch mit hochdeutscher Übersetzung). Ein weiterer Band ist in Vorbereitung.

Seit Jahren führt das Langbröker Selfkanttheater seine Aufführungen in Langbröker Platt auf und ist dadurch weit über die Kreisgrenzen hinaus bekannt geworden. Er hat dieses Theater ins Leben gerufen und es war seine Idee, die Mundartvorstellungen zum Markenzeichen des Vereins zu machen.

In den Anfängen des Kinder- und Jugendtheaters übersetzte er ihre hochdeutschen Texte in die örtliche Mundart und führte die Kinder auf diese Weise mit Erfolg an den Dialekt heran.

Quelle:





Trina, et es vü’er dö jri’ene - Katharina, es ist zum Weinen

aus der Sprachregion Gangelter-Waldfeuchter-Platt in der Rubrik Heim und Haus, Kirche
Katharina, es ist zum Weinen
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Mein Vater gehörte vor und nach dem zweiten Weltkrieg dem Kirchenvorstand an. Kurz danach, als Pfarrer Thoren 1953 eingeführt wurde, begann er, die Kirche zu renovieren, die im Krieg sehr gelitten hatte. Das Konzil unter Papst Johannes XIII, welches viel Neues in die Kirche gebracht hat, hatte noch nicht stattgefunden.
Minne Papp jöhu’ert vü’er on ooch no’a dorr twedde Weltkre’ich dorr Kirchenvorstand aan. Korrt do’ano’a, wie Pastu’er Thoren 1953 ejövö’ert wu’ert, vong hä’e aan, dö Kerk dö renove-ere, die en dorr Kre’ich ärch jöli’ehe hauw. Et Konzil onger Papst Johannes XIII, det vö’el Nüüts en dö Kerk jöbracht hä‘et, wo’ar nach neet jöwä’est.
Der Hochaltar wurde fast ganz abgeholzt, die Kommunionbank aus Stein herausgeschmissen, von den hölzernen Rahmen des Kreuzwegs Brennholz gemacht und die Kirchenbänke aus Eiche hatten ausgedient. Für den Predigtstuhl mit seinem Schnitzwerk war auch kein Platz mehr. Die mannshohen Heiligenfiguren, teilweise voll aus Holz und damit wertvoll, fanden im Kirchturm ein neues Obdach. Das aller Schlimmste war, dass die ganze Kirche weiß gekälkt wurde und die Malereien im Chorraum, das letzte Abendmahl nach Leonardo da Vinci und die Bergpredigt, völlig übertüncht wurden.
Dorr Hu’echalto’ar wu’ert fast janz aavjöbro’ake, die Kommunionbank uut Steen eruutjöschmi’ete, van de hoote Rahme van dorr Krützwä’ech Vönkelhoot jömackt on die eeke Kerkebänke hauwe ooch uutjödeent. Vü’er dorr Prä’edichtstohl mit sinn Schnitzwerk wo’ar ooch keene Plaatsch mi’e. Die mannshu’eje Heljefiju’ere, ennije voll uut Hoot on do’amet wertvoll, vonge en dorr Kerktu’ere e nü Obdach. Et aller Schlemmste wo’ar, dett die janze Kerk wett jökälkt wu’ert on die Mo’aleri‘e en dor Chu‘er, et letzte Abendmahl no’a Leonardo da Vinci und die Bergprädecht, janz ü’everstri’eke wu‘erte.
Als man in der Kirche wie die Vandalen arbeitete, ging mein Vater auch einmal hin, um zu sehen, was da vor sich ging. Nach kurzer Zeit kam er nach Hause und sagte zu meiner Mutter: „Katharina, das ist zum Weinen, was in der Kirche vor sich geht.“
Wie se en dö Kerk wie dö Vandale aant werke wo’are, jeng minne Papp ooch ens kieke, wat sech do’a deng. No’a een korrte Tied ko’am hä’e heevisch on sarrt tä’enge min Mamm: „Trina, et es vü’er de jriene, wat sech en dö Kerk deet!“
Josef Klaßen

Josef Klaßen ist seit Geburt in Langbroich beheimatet und beschäftigt sich seit Jahren mit der Mundart.

2020 ist sein vierbändiges Wörterbuch „Minn Mu’ederspro’ak von A – Z“ in Plattdeutsch mit hochdeutscher Übersetzung erschienen. Es folgte 2022 das Buch „Au wat, kall Platt – Verjä’et dinn Mu’ederspro’ak neet“ (Gedichte, Geschichten, Anekdoten in Plattdeutsch mit hochdeutscher Übersetzung). Ein weiterer Band ist in Vorbereitung.

Seit Jahren führt das Langbröker Selfkanttheater seine Aufführungen in Langbröker Platt auf und ist dadurch weit über die Kreisgrenzen hinaus bekannt geworden. Er hat dieses Theater ins Leben gerufen und es war seine Idee, die Mundartvorstellungen zum Markenzeichen des Vereins zu machen.

In den Anfängen des Kinder- und Jugendtheaters übersetzte er ihre hochdeutschen Texte in die örtliche Mundart und führte die Kinder auf diese Weise mit Erfolg an den Dialekt heran.

Quelle:




Trina, et es vü’er dö jri’ene – Katharina, es ist zum Weinen

Ein Mundart Beitrags aus: Gangelter-Waldfeuchter-Platt

Katharina, es ist zum Weinen

Trina, et es vü’er dö jri’ene

verfasst von: Josef Klaßen
vorgetragen von:
aus der Sprachregion Gangelter-Waldfeuchter-Platt in der Rubrik Heim und Haus, Kirche

Katharina, es ist zum Weinen

Mein Vater gehörte vor und nach dem zweiten Weltkrieg dem Kirchenvorstand an. Kurz danach, als Pfarrer Thoren 1953 eingeführt wurde, begann er, die Kirche zu renovieren, die im Krieg sehr gelitten hatte. Das Konzil unter Papst Johannes XIII, welches viel Neues in die Kirche gebracht hat, hatte noch nicht stattgefunden.

Der Hochaltar wurde fast ganz abgeholzt, die Kommunionbank aus Stein herausgeschmissen, von den hölzernen Rahmen des Kreuzwegs Brennholz gemacht und die Kirchenbänke aus Eiche hatten ausgedient. Für den Predigtstuhl mit seinem Schnitzwerk war auch kein Platz mehr. Die mannshohen Heiligenfiguren, teilweise voll aus Holz und damit wertvoll, fanden im Kirchturm ein neues Obdach. Das aller Schlimmste war, dass die ganze Kirche weiß gekälkt wurde und die Malereien im Chorraum, das letzte Abendmahl nach Leonardo da Vinci und die Bergpredigt, völlig übertüncht wurden.

Als man in der Kirche wie die Vandalen arbeitete, ging mein Vater auch einmal hin, um zu sehen, was da vor sich ging. Nach kurzer Zeit kam er nach Hause und sagte zu meiner Mutter: „Katharina, das ist zum Weinen, was in der Kirche vor sich geht.“

Trina, et es vü’er dö jri’ene

Minne Papp jöhu’ert vü’er on ooch no’a dorr twedde Weltkre’ich dorr Kirchenvorstand aan. Korrt do’ano’a, wie Pastu’er Thoren 1953 ejövö’ert wu’ert, vong hä’e aan, dö Kerk dö renove-ere, die en dorr Kre’ich ärch jöli’ehe hauw. Et Konzil onger Papst Johannes XIII, det vö’el Nüüts en dö Kerk jöbracht hä‘et, wo’ar nach neet jöwä’est.

Dorr Hu’echalto’ar wu’ert fast janz aavjöbro’ake, die Kommunionbank uut Steen eruutjöschmi’ete, van de hoote Rahme van dorr Krützwä’ech Vönkelhoot jömackt on die eeke Kerkebänke hauwe ooch uutjödeent. Vü’er dorr Prä’edichtstohl mit sinn Schnitzwerk wo’ar ooch keene Plaatsch mi’e. Die mannshu’eje Heljefiju’ere, ennije voll uut Hoot on do’amet wertvoll, vonge en dorr Kerktu’ere e nü Obdach. Et aller Schlemmste wo’ar, dett die janze Kerk wett jökälkt wu’ert on die Mo’aleri‘e en dor Chu‘er, et letzte Abendmahl no’a Leonardo da Vinci und die Bergprädecht, janz ü’everstri’eke wu‘erte.

Wie se en dö Kerk wie dö Vandale aant werke wo’are, jeng minne Papp ooch ens kieke, wat sech do’a deng. No’a een korrte Tied ko’am hä’e heevisch on sarrt tä’enge min Mamm: „Trina, et es vü’er de jriene, wat sech en dö Kerk deet!“

Josef Klaßen

Josef Klaßen ist seit Geburt in Langbroich beheimatet und beschäftigt sich seit Jahren mit der Mundart.

2020 ist sein vierbändiges Wörterbuch „Minn Mu’ederspro’ak von A – Z“ in Plattdeutsch mit hochdeutscher Übersetzung erschienen. Es folgte 2022 das Buch „Au wat, kall Platt – Verjä’et dinn Mu’ederspro’ak neet“ (Gedichte, Geschichten, Anekdoten in Plattdeutsch mit hochdeutscher Übersetzung). Ein weiterer Band ist in Vorbereitung.

Seit Jahren führt das Langbröker Selfkanttheater seine Aufführungen in Langbröker Platt auf und ist dadurch weit über die Kreisgrenzen hinaus bekannt geworden. Er hat dieses Theater ins Leben gerufen und es war seine Idee, die Mundartvorstellungen zum Markenzeichen des Vereins zu machen.

In den Anfängen des Kinder- und Jugendtheaters übersetzte er ihre hochdeutschen Texte in die örtliche Mundart und führte die Kinder auf diese Weise mit Erfolg an den Dialekt heran.

Quelle:





Trina, et es vü’er dö jri’ene - Katharina, es ist zum Weinen

aus der Sprachregion Gangelter-Waldfeuchter-Platt in der Rubrik Heim und Haus, Kirche
Katharina, es ist zum Weinen
Trina, et es vü’er dö jri’ene
Mein Vater gehörte vor und nach dem zweiten Weltkrieg dem Kirchenvorstand an. Kurz danach, als Pfarrer Thoren 1953 eingeführt wurde, begann er, die Kirche zu renovieren, die im Krieg sehr gelitten hatte. Das Konzil unter Papst Johannes XIII, welches viel Neues in die Kirche gebracht hat, hatte noch nicht stattgefunden.
Minne Papp jöhu’ert vü’er on ooch no’a dorr twedde Weltkre’ich dorr Kirchenvorstand aan. Korrt do’ano’a, wie Pastu’er Thoren 1953 ejövö’ert wu’ert, vong hä’e aan, dö Kerk dö renove-ere, die en dorr Kre’ich ärch jöli’ehe hauw. Et Konzil onger Papst Johannes XIII, det vö’el Nüüts en dö Kerk jöbracht hä‘et, wo’ar nach neet jöwä’est.
Der Hochaltar wurde fast ganz abgeholzt, die Kommunionbank aus Stein herausgeschmissen, von den hölzernen Rahmen des Kreuzwegs Brennholz gemacht und die Kirchenbänke aus Eiche hatten ausgedient. Für den Predigtstuhl mit seinem Schnitzwerk war auch kein Platz mehr. Die mannshohen Heiligenfiguren, teilweise voll aus Holz und damit wertvoll, fanden im Kirchturm ein neues Obdach. Das aller Schlimmste war, dass die ganze Kirche weiß gekälkt wurde und die Malereien im Chorraum, das letzte Abendmahl nach Leonardo da Vinci und die Bergpredigt, völlig übertüncht wurden.
Dorr Hu’echalto’ar wu’ert fast janz aavjöbro’ake, die Kommunionbank uut Steen eruutjöschmi’ete, van de hoote Rahme van dorr Krützwä’ech Vönkelhoot jömackt on die eeke Kerkebänke hauwe ooch uutjödeent. Vü’er dorr Prä’edichtstohl mit sinn Schnitzwerk wo’ar ooch keene Plaatsch mi’e. Die mannshu’eje Heljefiju’ere, ennije voll uut Hoot on do’amet wertvoll, vonge en dorr Kerktu’ere e nü Obdach. Et aller Schlemmste wo’ar, dett die janze Kerk wett jökälkt wu’ert on die Mo’aleri‘e en dor Chu‘er, et letzte Abendmahl no’a Leonardo da Vinci und die Bergprädecht, janz ü’everstri’eke wu‘erte.
Als man in der Kirche wie die Vandalen arbeitete, ging mein Vater auch einmal hin, um zu sehen, was da vor sich ging. Nach kurzer Zeit kam er nach Hause und sagte zu meiner Mutter: „Katharina, das ist zum Weinen, was in der Kirche vor sich geht.“
Wie se en dö Kerk wie dö Vandale aant werke wo’are, jeng minne Papp ooch ens kieke, wat sech do’a deng. No’a een korrte Tied ko’am hä’e heevisch on sarrt tä’enge min Mamm: „Trina, et es vü’er de jriene, wat sech en dö Kerk deet!“
Josef Klaßen

Josef Klaßen ist seit Geburt in Langbroich beheimatet und beschäftigt sich seit Jahren mit der Mundart.

2020 ist sein vierbändiges Wörterbuch „Minn Mu’ederspro’ak von A – Z“ in Plattdeutsch mit hochdeutscher Übersetzung erschienen. Es folgte 2022 das Buch „Au wat, kall Platt – Verjä’et dinn Mu’ederspro’ak neet“ (Gedichte, Geschichten, Anekdoten in Plattdeutsch mit hochdeutscher Übersetzung). Ein weiterer Band ist in Vorbereitung.

Seit Jahren führt das Langbröker Selfkanttheater seine Aufführungen in Langbröker Platt auf und ist dadurch weit über die Kreisgrenzen hinaus bekannt geworden. Er hat dieses Theater ins Leben gerufen und es war seine Idee, die Mundartvorstellungen zum Markenzeichen des Vereins zu machen.

In den Anfängen des Kinder- und Jugendtheaters übersetzte er ihre hochdeutschen Texte in die örtliche Mundart und führte die Kinder auf diese Weise mit Erfolg an den Dialekt heran.

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